Notlösung vorgesehen
den Bildschirmen konnte ich beobachten, daß Wachmannschaften, Offiziere und Wartungspersonal den Hangar fluchtartig verließen. Ich schaltete die BzB-Verbindung zum Hangarkommandanten ein.
»Öffnen Sie die Schleuse«, befahl ich. »Oder wollen Sie warten, bis wir die Schotte mit Hilfe unserer Hochenergiegeschütze zerfetzen? Dann bleibt von diesem Trakt nicht viel übrig.«
»Sie kommen niemals durch«, antwortete er.
»Ich warte noch genau zwanzig Sekunden. Dann schieße ich.«
Er schaltete ab. Offenbar mochte er mein Gesicht nicht mehr sehen. Die Hangarschotte glitten zur Seite. Über uns wurden die Sterne sichtbar. Die Erde wurde nur zur Hälfte von der Sonne beschienen. Als leuchtend blaue Sichel hob sie sich von dem tiefschwarzen All ab.
Ich fuhr die Triebwerke hoch. Der TESCO-Jäger stieg steil auf. Der Mond versank unter uns. Als wir einen ausreichenden Abstand gewonnen hatten, startete ich die Ultraplasttriebwerke. Jetzt wurde die Beschleunigung deutlicher spürbar. Dr. Allison, der derartige Belastungen nicht gewohnt war, stöhnte vernehmbar.
Wir hatten noch nicht einmal ein Drittel der Entfernung zur Erde zurückgelegt, als Hannibal die ersten aufsteigenden TES CO-Jäger vor uns ortete. Ich vergewisserte mich, daß meine Maske in Ordnung war. Dann schaltete ich das BzB-Funkgerät ein und rief World-Press über Welt-TV-Satelliten an. Der Agentur-Redakteur meldete sich augenblicklich. Ich hatte nichts anderes erwartet.
»Hören Sie zu«, sagte ich, wobei ich einen triumphierenden Un terton in meiner Stimme mitschwingen ließ. »Sie kennen mich. Ich bin Dr. Arnim Lafete. Ich gehörte zum Team Dr. Nang-Tais.«
»Bedaure«, entgegnete der Redakteur. »Ihr Name ist mir nicht geläufig.«
»Dann graben Sie Ihr Archiv um«, riet ich ihm mit einem boshaften Lächeln. »Und erkundigen Sie sich auch gleich nach meinem Mitarbeiter und Freund Dr. Rich H. Hammargs. Er sitzt neben mir in einer TESCO-Maschine, mit der wir soeben aus Luna-Port geflohen sind.«
»Soweit ich informiert bin, hatte Dr. Nang-Tai keine Mitarbeiter.«
»Man hat Sie hinters Licht geführt. Sie und die Weltöffentlichkeit. Es wurde Zeit, daß Sie die Wahrheit erfahren. Die Geheime-Wissenschaftliche-Abwehr hat es fertiggebracht, unsere Existenz zu verschweigen. Das ist ein Grund dafür, daß wir den Mond nunmehr verlassen haben und zur Erde zurückkehren.«
»Sie werden die Erde nicht lebend erreichen.«
»Halten Sie den Mund«, unterbrach ich ihn grob. »Wir haben Dr. Framus G. Allison als Geisel bei uns.« Ich schaltete um, und das von Sorgen gezeichnete Gesicht des Australiers erschien auf dem Bildschirm. Danach kehrte ich selbst ins Bild zurück. »Dr. Allison wird bei einem Angriff auf uns sofort getötet werden, und die ganze Welt wird am Bildschirm verfolgen können, zu welcher Brutalität die herrschenden Schichten fähig sind, die dafür verantwortlich sein werden.«
»Was wollen Sie? Welches Ziel haben Sie?«
»Darüber werden wir uns später äußern. Sorgen Sie zunächst dafür, daß diese Nachricht sofort über Welt-TV ausgestrahlt wird. Wir empfangen das Programm. Befolgen Sie unsere Anweisungen nicht, dann wird Dr. Allison daran glauben müssen, und wir werden uns mit dem Diskus-Jäger über Manhattan abstürzen lassen. Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß sich gefährliche Waffen an Bord befinden. Manhattan dürfte bei einer solchen Aktion dem Erdboden gleichgemacht werden. Ende.«
Ich schaltete ab. Hannibal fluchte. Framus G. Allison räusperte sich.
»Mußten Sie so echt sein?« fragte er mich unbehaglich. »Das wird ein ziemlicher Schock für die Weltöffentlichkeit werden.«
»Der Schock wird noch größer werden, wenn man
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