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Notlösung vorgesehen

Notlösung vorgesehen

Titel: Notlösung vorgesehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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den Bild­schir­men konn­te ich be­ob­ach­ten, daß Wach­mann­schaf­ten, Of­fi­zie­re und War­tungs­per­so­nal den Han­gar flucht­ar­tig ver­lie­ßen. Ich schal­te­te die BzB-Ver­bin­dung zum Han­gar­kom­man­dan­ten ein.
    »Öff­nen Sie die Schleu­se«, be­fahl ich. »Oder wol­len Sie war­ten, bis wir die Schot­te mit Hil­fe un­se­rer Hoch­ener­gie­ge­schüt­ze zer­fet­zen? Dann bleibt von die­sem Trakt nicht viel üb­rig.«
    »Sie kom­men nie­mals durch«, ant­wor­te­te er.
    »Ich war­te noch ge­nau zwan­zig Se­kun­den. Dann schie­ße ich.«
    Er schal­te­te ab. Of­fen­bar moch­te er mein Ge­sicht nicht mehr se­hen. Die Han­gar­schot­te glit­ten zur Sei­te. Über uns wur­den die Ster­ne sicht­bar. Die Er­de wur­de nur zur Hälf­te von der Son­ne be­schie­nen. Als leuch­tend blaue Si­chel hob sie sich von dem tief­schwar­zen All ab.
    Ich fuhr die Trieb­wer­ke hoch. Der TES­CO-Jä­ger stieg steil auf. Der Mond ver­sank un­ter uns. Als wir einen aus­rei­chen­den Ab­stand ge­won­nen hat­ten, star­te­te ich die Ul­tra­plast­trieb­wer­ke. Jetzt wur­de die Be­schleu­ni­gung deut­li­cher spür­bar. Dr. Al­li­son, der der­ar­ti­ge Be­las­tun­gen nicht ge­wohnt war, stöhn­te ver­nehm­bar.
    Wir hat­ten noch nicht ein­mal ein Drit­tel der Ent­fer­nung zur Er­de zu­rück­ge­legt, als Han­ni­bal die ers­ten auf­stei­gen­den TES CO-Jä­ger vor uns or­te­te. Ich ver­ge­wis­ser­te mich, daß mei­ne Mas­ke in Ord­nung war. Dann schal­te­te ich das BzB-Funk­ge­rät ein und rief World-Press über Welt-TV-Sa­tel­li­ten an. Der Agen­tur-Re­dak­teur mel­de­te sich au­gen­blick­lich. Ich hat­te nichts an­de­res er­war­tet.
    »Hö­ren Sie zu«, sag­te ich, wo­bei ich einen tri­um­phie­ren­den Un ter­ton in mei­ner Stim­me mit­schwin­gen ließ. »Sie ken­nen mich. Ich bin Dr. Ar­nim La­fe­te. Ich ge­hör­te zum Team Dr. Nang-Tais.«
    »Be­dau­re«, ent­geg­ne­te der Re­dak­teur. »Ihr Na­me ist mir nicht ge­läu­fig.«
    »Dann gra­ben Sie Ihr Ar­chiv um«, riet ich ihm mit ei­nem bos­haf­ten Lä­cheln. »Und er­kun­di­gen Sie sich auch gleich nach mei­nem Mit­ar­bei­ter und Freund Dr. Rich H. Ham­margs. Er sitzt ne­ben mir in ei­ner TES­CO-Ma­schi­ne, mit der wir so­eben aus Lu­na-Port ge­flo­hen sind.«
    »So­weit ich in­for­miert bin, hat­te Dr. Nang-Tai kei­ne Mit­ar­bei­ter.«
    »Man hat Sie hin­ters Licht ge­führt. Sie und die Welt­öf­fent­lich­keit. Es wur­de Zeit, daß Sie die Wahr­heit er­fah­ren. Die Ge­hei­me-Wis­sen­schaft­li­che-Ab­wehr hat es fer­tig­ge­bracht, un­se­re Exis­tenz zu ver­schwei­gen. Das ist ein Grund da­für, daß wir den Mond nun­mehr ver­las­sen ha­ben und zur Er­de zu­rück­keh­ren.«
    »Sie wer­den die Er­de nicht le­bend er­rei­chen.«
    »Hal­ten Sie den Mund«, un­ter­brach ich ihn grob. »Wir ha­ben Dr. Fra­mus G. Al­li­son als Gei­sel bei uns.« Ich schal­te­te um, und das von Sor­gen ge­zeich­ne­te Ge­sicht des Aus­tra­liers er­schi­en auf dem Bild­schirm. Da­nach kehr­te ich selbst ins Bild zu­rück. »Dr. Al­li­son wird bei ei­nem An­griff auf uns so­fort ge­tö­tet wer­den, und die gan­ze Welt wird am Bild­schirm ver­fol­gen kön­nen, zu wel­cher Bru­ta­li­tät die herr­schen­den Schich­ten fä­hig sind, die da­für ver­ant­wort­lich sein wer­den.«
    »Was wol­len Sie? Wel­ches Ziel ha­ben Sie?«
    »Dar­über wer­den wir uns spä­ter äu­ßern. Sor­gen Sie zu­nächst da­für, daß die­se Nach­richt so­fort über Welt-TV aus­ge­strahlt wird. Wir emp­fan­gen das Pro­gramm. Be­fol­gen Sie un­se­re An­wei­sun­gen nicht, dann wird Dr. Al­li­son dar­an glau­ben müs­sen, und wir wer­den uns mit dem Dis­kus-Jä­ger über Man­hat­tan ab­stür­zen las­sen. Ich ma­che Sie dar­auf auf­merk­sam, daß sich ge­fähr­li­che Waf­fen an Bord be­fin­den. Man­hat­tan dürf­te bei ei­ner sol­chen Ak­ti­on dem Erd­bo­den gleich­ge­macht wer­den. En­de.«
    Ich schal­te­te ab. Han­ni­bal fluch­te. Fra­mus G. Al­li­son räus­per­te sich.
    »Muß­ten Sie so echt sein?« frag­te er mich un­be­hag­lich. »Das wird ein ziem­li­cher Schock für die Welt­öf­fent­lich­keit wer­den.«
    »Der Schock wird noch grö­ßer wer­den, wenn man

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