Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Notrufsender Gorsskij

Notrufsender Gorsskij

Titel: Notrufsender Gorsskij Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
mög­li­che An­zahl der Ver­bre­cher-Mu­tan­ten.«
    »Ver­bre­cher-Mu­tan­ten«, wie­der­hol­te Gor­ss­kij geis­tes­ab­we­send. »Ist das Ih­re Be­griffs­fas­sung?«
    »Mir bleibt kei­ne Wahl«, be­teu­er­te Dr. Besch­ter. »Sie kön­nen, wenn Sie je­de Mög­lich­keit der Wis­sen­schaft aus­schöp­fen, zu ei­nem brauch­ba­ren Er­geb­nis kom­men. Schwie­rig wird der Fall al­ler­dings, wenn meh­re­re El­tern der­art be­tei­ligt sind. Das ist aber vor­erst nicht fest­stell­bar, denn Sie kön­nen le­dig­lich von den Cha­rak­te­ris­ti­ken der to­ten Mu­tan­tin aus­ge­hen. Wenn wir Glück ha­ben, han­delt es sich nur um ei­ne Fa­mi­lie.«
    Re­ling zeig­te ein ver­knif­fe­nes Ge­sicht. Sein ge­nia­ler Ver­stand ar­bei­te­te wie­der auf Hoch­tou­ren. Es war ihm deut­lich an­zu­se­hen.
    »Was soll das in der Pra­xis be­deu­ten?« er­kun­dig­te er sich un­wil­lig. »Wie wol­len Sie vor­ge­hen, wenn wir die­se El­tern tat­säch­lich fin­den? All die­se Din­ge müs­sen vor et­wa neun­zehn Jah­ren in ei­nem Land­schafts­sek­tor ge­sche­hen sein, in den bis­her au­ßer mi­li­tä­ri­schen Ex­pe­di­ti­ons­mit­glie­dern und ver­ein­zel­ten For­scher­trupps nie­mand ein­ge­drun­gen ist. Sie ken­nen die dor­ti­gen Ver­hält­nis­se. HC-9 und MA-23 wur­den im Jah­re 2004 dort­hin ge­schickt, um de­ne­bi­sche Un­ta­ten zu ent­lar­ven. Wir konn­ten sei­ner­zeit fest­stel­len, daß die De­ne­ber die Ne­ga­tiv-Mu­tan­ten, Mons­tren al­ler Art, als Zucht­grund­la­gen ver­wen­de­ten. Die Ge­schöp­fe wur­den zu ei­nem Mars­mond trans­por­tiert und dort im Sin­ne des Wor­tes zur bio­lo­gi­schen, zel­lak­ti­ven Roh­stoff­quel­le miß­braucht. Kon­nat schob den Ver­bre­chen einen Rie­gel vor. Er war auf Grund sei­ner psy­chi­schen Un­emp­find­lich­keit da­zu in der La­ge. Was wol­len Sie al­so im Fluß­ge­biet er­rei­chen?«
    Besch­ter schwieg. Ich ent­schloß mich, sei­nen Be­wußt­seins­in­halt zu er­grün­den. Die An­ge­le­gen­heit war viel zu wich­tig, um sie aus­schließ­lich auf den Schul­tern ei­nes ein­zi­gen Man­nes ru­hen zu las­sen.
    Ich er­kann­te sei­ne pri­mären Über­le­gun­gen und zog mich so fort zu­rück. Er schi­en mein Ein­drin­gen je­doch ge­fühlt zu ha­ben.
    Män­ner wie Dr. Besch­ter be­sa­ßen einen ge­wis­sen In­stinkt; na­he­zu schon ei­ne na­tür­li­che Pa­ra­g­a­be von al­ler­dings sehr schwa­cher Aus­le­gung, die sie be­fä­hig­te, ei­ne Ge­dan­ken­spio­na­ge zu er­ken­nen.
    »Schwei­gen Sie, bit­te! Die Sa­che ist noch nicht reif«, warn­te er has­tig. »Au­ßer­dem han­delt es sich hier­bei um ei­ne GWA-An­ge­le­gen­heit.«
    »Was wir so­fort ver­ges­sen soll­ten«, fiel der Rus­se ge­reizt ein. »Was heißt hier GWA-An­ge­le­gen­heit? Mei­nen Sie et­wa, un­se­re si­bi­ri­schen Mons­tren wür­den vor der west­lich ori­en­tier­ten Welt halt­ma­chen? Das er­scheint mir schi­zo­phren. Man wird erst uns aus­beu­ten, geis­tig un­ter­jo­chen – und an­schlie­ßend kom­men Sie dran. Hier geht es um einen in­ter­na­tio­na­len Not­fall.«
    Re­ling mus­ter­te den klei­nen Mann be­tont kühl.
    »Dann ver­hal­ten Sie sich ent­spre­chend, Gor­ss­kij. Sie ha­ben uns um min­des­tens sechs Wo­chen zu spät in­for­miert. Na­tür­lich dach­ten Sie, so wie im­mer, die An­ge­le­gen­heit ver­tu­schen und al­lein er­le­di­gen zu kön­nen. Das ent­spricht nicht un­se­ren in­ter­na­tio­na­len Ab­ma­chun­gen. Durch ihr lan­ges Schwei­gen ha­ben Sie die gan­ze Er­de ge­fähr­det.«
    »Das be­strei­te ich«, fuhr Gor­ss­kij auf. »Wä­ren Sie et­wa so­fort auf die Idee ge­kom­men, daß hin­ter die­sen Mam­mut­ver­bre­chen Mu­tan­ten ste­hen? Das be­darf wohl ei­ni­ger Kennt­nis­se.«
    »Und die ha­ben wir«, warf ihm Besch­ter vor. »Wir wä­ren bei der­art rät­sel­haf­ten At­ten­ta­ten auf Ih­re Staats­bank und Ih­re si­bi­ri­sche Gold­fes­tung schnel­ler auf den rich­ti­gen Ge­dan­ken ge­kom­men. Sie ha­ben über­se­hen, daß Hen­der­won-Is­land spe­zi­ell da­für ein­ge­rich­tet ist. Aber las­sen wir das, Sir. Noch schei­nen wir et­was Zeit zu ha­ben. Nicht viel, ich war­ne

Weitere Kostenlose Bücher