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Notrufsender Gorsskij

Notrufsender Gorsskij

Titel: Notrufsender Gorsskij Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ge­hirn­fre­quen­zen über­lap­pen.«
    Ka­re­nin fluch­te un­ter­drückt.
    »Das ist ge­fähr­lich. Er hetzt uns den Mars­rau­mer auf den Hals. Warum schal­tet er sei­nen Schirm nicht ab?«
    »Weil er zehn­tau­send und mehr Gam­ma zu ab­sor­bie­ren hat. Kön­nen Sie nicht schnel­ler flie­gen?«
    Ka­re­nin schüt­tel­te ver­nei­nend den Kopf. Wei­ter­hin über­quer­ten wir in ge­rin­ger Hö­he das zer­stör­te Land, bis wir weit vor­aus ei­ne ab­ge­flach­te Hü­gel­grup­pe ent­deck­ten. Di­rekt hin­ter ihr be­gann die ei­gent­li­che To­des­zo­ne. Dort konn­te kei­ner­lei Ma­te­rie die ge­wal­ti­ge Ex­plo­si­on über­stan­den ha­ben.
    Ich er­blick­te den größ­ten Atom­trich­ter, den ich je im Le­ben ge­se­hen hat­te. Er war et­wa tau­send Me­ter tief und durch­maß min­des­tens fünf­zig Ki­lo­me­ter. Am un­ters­ten Punkt bro­del­te rot­glü­hen­de La­va.
    Dort al­so war Gor­ss­ki­js Flug­schrau­ber-Bom­be ex­plo­diert.
    Ka­re­nin flog wei­ter. Plötz­lich sa­hen wir ein vio­let­tes Glü­hen. Es stach aus dem schar­fen Schlag­schat­ten der ver­wüs­te­ten Ber­ge her­vor und war so cha­rak­te­ris­tisch, wie es ein mar­sia­ni­scher Schutz­schirm nur sein konn­te.
    In mei­nem Se­pa­rat­ge­hirn ver­nahm ich un­ver­mit­telt ein zar­tes Po­chen. Die Mu­tan­ten such­ten uns: Sie ka­men nä­her!
    »Schnel­ler, Ka­re­nin«, dräng­te ich ver­zwei­felt. »Das Raum­schiff fliegt an. Sie sind auf den rich­ti­gen Ge­dan­ken ge­kom­men. Wenn der Raum­er das Feu­er er­öff­net, wer­den auch die Schir­me des Zeit­de­for­ma­tors zu­sam­men­bre­chen. Schnel­ler!«
    Das Glü­hen ver­schwand. Dann ver­nah­men wir ei­ne Stim­me. Sie dröhn­te über­laut aus dem Vi­si­phon.
    »Mi­ke spricht. Kennt mich je­mand an Bord der IL-1010-KRO­NO? Ant­wor­ten Sie.«
    Has­tig beug­te ich mich zum Mi­kro­phon hin­über und ak­ti­vier­te die Auf­nah­me.
    »Kon­nat ruft. Al­les okay, Mi­ke. Hal­tet den Schirm of­fen. Ein Mars­schiff der Mars­hu-Klas­se ist im An­flug. Sie ha­ben uns be­reits ein­ge­peilt. Öff­nen Sie das große Haupt­luk. Es muß schnell ge­hen.«
    Der Bild­schirm er­hell­te sich. Mikes voll­wan­gi­ges Ge­sicht war un­ver­kenn­bar.
    »Gott sei Dank«, rief er aus. »Wir ha­ben die Ka­ta­stro­phen­mel­dun­gen ge­hört. Wir wis­sen auch, daß Gor­ss­kij den Ver­stand ver­lor. Gold­stein hat­te schon bei un­se­rem Ab­flug da­mit ge­rech­net. Wenn er nicht ge­gen mei­nen Wil­len den Ab­wehr­schirm auf­ge­baut hät­te, wä­ren wir ato­mi­siert wor­den. Wir wa­ren knapp zehn Mi­nu­ten vor­her an­ge­kom­men. Die La­ge­be­stim­mung war schwie­ri­ger als an­ge­nom­men. Wir ste­hen aber ge­nau auf Ka­ren­ins Punkt. Kommt run­ter. Wir or­ten den Mars­rau­mer eben­falls. Er stößt aus dem Raum her­ab.«
    Ka­re­nin setz­te die Ma­schi­ne mit heu­len­den Ro­to­ren auf den Bo­den. Drü­ben, nur zehn Me­ter ent­fernt, glitt das run­de Haupt­schott aus MA-Me­tall auf. Die Wür­fel­kon­struk­ti­on über­rag­te den Flug­schrau­ber haus­hoch.
    Ich zwäng­te mich zu­erst aus der Tür und be­gann zu ren­nen. Mi­ke wink­te hef­tig. Er trug eben­falls einen Strahl­schutz­an­zug.
    Gleich­zei­tig ver­nahm ich ein dump­fes Grol­len. Das muß­te das Schlacht­schiff ver­ur­sa­chen. Noch war es nicht zu se­hen, aber die vor­zei­tig an­kom­men­den Schall­wel­len be­wie­sen, daß es wei­te Krei­se oder un­ter­halb der Schall­mau­er flog.
    Kurz nach mir ka­men Han­ni­bal und Ka­re­nin an. Sie tru­gen ei­ni­ge läng­li­che Pa­ke­te, auf die Ka­re­nin of­fen­bar nicht ver­zich­ten woll­te.
    »Nach­rich­ten­ge­rä­te, Uni­for­men und Waf­fen aus dem Jahr 1991«, keuch­te der Rus­se. »Die brau­chen wir. Ich muß noch …«
    Ich un­ter­brach ihn, in­dem ich ihn er­faß­te und in das Luk zerr­te.
    Es wur­de höchs­te Zeit. Ich or­te­te be­reits die Im­puls­fron­ten der Mu­tan­ten. Sie muß­ten sich al­le an Bord be­fin­den!
    Nur ei­ne Se­kun­de spä­ter hat­ten sie uns end­gül­tig aus­ge­macht. Die hyp­no­sug­ge­s­ti­ve Zwangs­wel­le ließ auch nicht mehr auf sich war­ten.
    Sie brach wie ei­ne Sturm­flut über uns her­ein. Han­ni­bal und ich wa­ren

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