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Notrufsender Gorsskij

Notrufsender Gorsskij

Titel: Notrufsender Gorsskij Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Er­stau­nen aus­ge­löst.
    »Das kann auch nur den Edel­kna­ben des hu­ma­nen Wes­tens ein­fal­len«, spöt­tel­te er. »Mein Herr, ich darf Ih­nen un­ter die­sen Um­stän­den et­was ver­ra­ten, was ich bis­her aus ge­wis­sen Grün­den für mich be­hielt. Dr. Ni­ko­lai Or­ba­now wä­re oh­ne die Ka­ta­stro­phe we­ni­ge Stun­den spä­ter ver­haf­tet und ab­ge­ur­teilt wor­den. Ein Kom­man­do der Staats­po­li­zei war be­reits un­ter­wegs. Er und sei­ne Ver­lob­te wa­ren der plan­mä­ßi­gen Sa­bo­ta­ge über­führt. Nein, Kon­nat, knei­fen Sie nicht die Au­gen zu­sam­men. Das ist kei­ne er­fun­de­ne Ge­schich­te, son­dern Tat­sa­che. Die Be­wei­se wa­ren ein­wand­frei und er­drückend. Or­ba­now war ein ge­walt­tä­ti­ger Re­vo­lu­tio­när, aber das ha­ben wir zu spät er­kannt. Ich ha­be per­sön­lich den Haft­be­fehl un­ter­schrie­ben. Des­halb war ich im Stütz­punkt von Cho­mu­stach. Or­ba­now und Ter­kinszen wä­ren an die Wand ge­stellt wor­den. Än­dert das Ih­re für mich un­ver­ständ­li­che Hal­tung? Ich ge­be Ih­nen das Be­weis­ma­te­ri­al.«
    Han­ni­bal stieß einen lau­ten Pfiff aus. Schließ­lich mein­te er sin­nend: »Ah, so ist das al­so! Jetzt ver­ste­he ich die ei­gen­ar­ti­gen Im­pul­se der Angst und Pa­nik. Freun­de, wir ha­ben die Ge­such­ten ge­fun­den! Sie wa­ren ga­ran­tiert an Bord des heu­te früh an­ge­kom­me­nen Hub­schrau­bers. Ich ha­be näm­lich Ge­dan­ken auf­ge­fan­gen, die sich mit ›so­fort flüch­ten‹ und ›not­falls hin­durch­schie­ßen‹ be­schäf­tig­ten. Sieh ei­ner an! Für das Pär­chen kam die Ex­plo­si­on wie ge­ru­fen. Lo­gisch, daß sie nicht in die Zi­vi­li­sa­ti­on zu­rück­kehr­ten. Sie ha­ben es nie­mals ver­sucht, son­dern statt des­sen ih­re mu­tier­ten Kin­der in die Welt ge­setzt. Großer, wenn du mich fragst – nach Be­kannt­wer­den die­ser Um­stän­de bin ich doch viel­leicht be­reit …«
    »Du wirst mei­ne Be­feh­le aus­füh­ren!« Ich stopp­te sei­nen Über­ei­fer. »Die al­ten Ge­schich­ten ge­hen uns nichts an. Die Ste­ri­li­sa­ti­on er­füllt den Zweck. Mehr will ich nicht. Al­so, ma­chen Sie sich fer­tig. Ich war­te nicht mehr län­ger. Mi­ke, schleu­sen Sie den Ket­ten­wa­gen aus, aber de­mo­lie­ren Sie uns nicht die La­de­schleu­se.«
     
     

12.
     
    Auf un­se­ren Strahl­schutz­an­zü­gen leuch­te­ten rus­si­sche Rang­ab­zei­chen. Der leich­te Ket­ten­pan­zer war ein Mo­dell des Jah­res 1986 und sei­ner­zeit in der Ro­ten Ar­mee üb­lich ge­we­sen. Das galt auch für das Zwil­lings-Ma­schi­nen­ge­wehr am vor­de­ren Rand des Mann­schafts­rau­mes. Der An­trieb er­folg­te durch ei­ne zu die­ser Zeit üb­li­chen Ga­stur­bi­ne, die di­rekt mit ei­nem Ge­ne­ra­tor ge­kup­pelt war.
    Von ihm wur­de der Ar­beitss­trom so­fort auf die E-Mo­to­ren der bei­den vor­de­ren Ket­ten­lauf­rä­der über­tra­gen.
    Un­se­re Waf­fen wa­ren al­ler­dings et­was mo­der­ner, denn sie stamm­ten aus dem Jahr 2010 – und au­ßer­dem vom Mars. Wir konn­ten uns auf kei­ner­lei Ri­si­ken ein­las­sen.
    Han­ni­bal und ich tru­gen un­se­re Schutz­schirm­pro­jek­to­ren. Wenn Or­ba­now und das Mäd­chen ei­ne Ver­haf­tung zu be­fürch­ten hat­ten, wür­den sie sich zwei­fel­los er­bit­tert weh­ren.
    Aus die­sem Grun­de hat­te ich mein ur­sprüng­li­ches Vor­ha­ben, die Über­le­ben­den des Bun­kers über Sprech­funk an­zu­ru­fen und uns als ein Ret­tungs­kom­man­do vor­zu­stel­len, auf­ge­ge­ben.
    Von nun an konn­ten wir nicht mehr auf er­wie­se­ne und längst be­kann­te Tat­sa­chen zu­rück­grei­fen und uns da­nach rich­ten. Wir wa­ren ei­ne exis­ten­te Er­schei­nung im Jahr 1991 und den ab so­fort be­gin­nen­den Vor­komm­nis­sen un­ter­wor­fen.
    Wir wuß­ten al­ler­dings ab­so­lut si­cher, daß die Wach­bri­ga­de von Ja­kut­torg, ei­ne her­vor­ra­gend ge­schul­te Spe­zi­al­ein­heit der Ro­ten Ar­mee, bis auf den letz­ten Mann um­ge­kom­men war.
    Die Sol­da­ten hat­ten sich of­fen­bar al­le an der Ober­flä­che auf­ge­hal­ten – ver­mu­te­te man!
    Mir er­schi­en das et­was zwei­fel­haft, denn die uns vor­lie­gen­den Plä­ne

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