Notrufsender Gorsskij
Männer in dem Panzer schossen. Sie hatten offenbar Erlebnisse hinter sich, die es ihnen ratsam erscheinen ließen, alle Brücken hinter sich abzubrechen.
Deshalb schossen sie auf die anderen Panzer des Hangars, von denen einer soeben explodiert sein mußte. Die Fahrzeuge waren vollgetankt und voll munitioniert. Schließlich handelte es sich um Einsatzwagen.
Hannibal entdeckte durch seine Gedankenspionage aber noch etwas. Die vier Männer, sie gehörten zur Wachbrigade, befanden sich in einer panikartigen Stimmung. Daran war nicht allein die Atomexplosion schuld, sondern in erster Linie die Ereignisse, die sich unten in der Schaltzentrale abgespielt hatten.
»Orbanow muß überraschend angegriffen haben«, schrie mir der Kleine zu. »Er hat mit einem Flammenwerfer gearbeitet. Woher er den hatte, weiß niemand. Wahrscheinlich aus dem Depot, das er gleich nach der Explosion aufgebrochen hat. Da unten lebt niemand mehr. Die vier Mann waren zufälligerweise auf Streife. Sie erkannten die Lage, deckten ihren Rückzug mit Maschinenwaffen und nahmen sich einen T-93. Das ist alles.«
Ich schaute zu Karenin hinüber. Sein Gesicht glich einer Maske.
Wie der Ablauf gewesen war, wurde jetzt deutlich. Orbanow hatte sich nicht gescheut, die wenigen Überlebenden anzugreifen und sie mit einer teuflischen Waffe zu töten.
Hannibal versuchte einen Parakontakt mit Orbanow herzustellen. Der Wissenschaftler mußte sich mit seiner Verlobten nach wie vor in den Bunkern aufhalten. Es gelang dem Kleinen aber nicht. Wahrscheinlich lag es an seiner derzeitigen Konzentrationsschwäche.
Ich bemühte mich erst gar nicht darum, sondern schaute zu dem Panzer hinüber, der dröhnend nach Westen raste. Das Ziel der kleinen Gruppe war eindeutig erkennbar. Sie sollten die Todeszone durchqueren, um irgendwo wieder auf gesundes Land zu stoßen.
Mit diesem Vorhaben war aber jemand nicht einverstanden. Orbanow handelte erneut. Diesmal wurde er allerdings beobachtet!
Mike stieß mich heftig an und deutete nach links. Ich blickte in die Richtung und erkannte eine Waffenkuppel, die sich soeben aus dem Erdboden schob. Sie funktionierte noch. Während der Explosion hatte sie sich in guter Deckung befunden.
Der Turm schwenkte. Ich sah die dunklen Rohre der Raketenwerfer, aus denen unmittelbar darauf ein feuerspeiendes Gebilde hervorschoß.
Ehe ich mich hinter den Grabenrand ducken konnte, wurde der Panzer von der Rakete voll getroffen. Der T-93 verging in einem aufzuckenden Glutball. Die Trümmerstücke wurden bis zu unserem Standort geschleudert.
Das Grollen verhallte. Ich starrte fassungslos zu dem ausbrennenden Wrack hinüber.
»Ganze Arbeit, wie?« hörte ich Karenin rufen. »Sind Sie immer noch für die Sterilisation? Ich kann Ihnen auf Grund dieser Vorkommnisse genau erzählen, was sich hier im Laufe der nächsten neunzehn Jahre abgespielt hat. Orbanow beherrschte die drei Riesenbunker mit allen Waffen und Verpflegungsvorräten. Er konnte in Ruhe abwarten. Als die ersten Kinder geboren wurden und er deren Fähigkeiten erkannte, hat er sofort geschaltet. Sie wurden zu Vernichtungsmaschinen erzogen.«
Ich winkte ab. Er hatte recht. So und nicht anders mußte es geschehen sein.
Ich rief Sergeant Woncer und die vier GWA-Spezialisten nach oben.
»Passen Sie auf. Sie bleiben mit Ihren Marsstrahlern in dieser Deckung. Achten Sie auf die Panzerkuppel. Major Utan und ich springen zu dem Bunkereingang hinüber. Wenn sich die Werferrohre bewegen, eröffnen Sie das Feuer mit den Impulsstrahlern. Damit werden Sie die Stahlkuppel spielend erledigen können. Anschließend
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