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Notrufsender Gorsskij

Notrufsender Gorsskij

Titel: Notrufsender Gorsskij Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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un­be­merkt vor­an.
    Die Ober­flä­chen-Be­ob­ach­tungs­ge­rä­te der Bun­ker wa­ren fast al­le aus­ge­fal­len. Das war uns eben­falls be­kannt. Vier der stäh­ler­nen Ge­schütz­tür­me wa­ren zur Zeit der De­to­na­ti­on aus­ge­fah­ren ge­we­sen.
    Sie hat­ten sich durch die schwe­ren Bo­den­er­schüt­te­run­gen in ih­ren Dreh­krän­zen ver­kan­tet, so daß sie nicht mehr be­wegt wer­den konn­ten. Die Ge­schütz­roh­re selbst be­sa­ßen einen viel zu ge­rin­gen Be­strei­chungs­win­kel. Sie wa­ren nutz­los ge­wor­den.
    Ich klet­ter­te im Bach­bett em­por und schau­te zu dem Haupt­bun­ker hin­über. Nur er be­saß ei­ne Ein­gangs­pfor­te ne­ben ei­ner großen Stahl­schleu­se, die Last­wa­gen, aber auch Hub­schrau­ber auf­neh­men konn­te.
    Die bei­den an­de­ren Bun­ker wa­ren aus Si­cher­heits­zwe­cken so an­ge­legt wor­den, daß man sie aus­schließ­lich durch un­ter­ir­di­sche Gän­ge er­rei­chen konn­te. Die Rus­sen wa­ren da­mals sehr be­sorgt um ihr kost­ba­res Uran und Plu­to­ni­um ge­we­sen. Die hier la­gern­de Wa­re war et­wa drei­hun­dert Mil­li­ar­den Ru­bel wert ge­we­sen.
    Ich ver­stand, wes­halb die Re­gie­rung ei­ne Spe­zi­al­bri­ga­de mit ei­ner Soll­stär­ke von tau­send­fünf­hun­dert Mann ab­kom­man­diert hat­te.
    Mi­ke und Ka­re­nin tauch­ten ne­ben mir auf. Un­ten hör­te ich Ser­geant Won­cer flu­chen. Er und die vier Mann sei­nes klei­nen, aber hoch­s­pe­zia­li­sier­ten GWA-Kom­man­dos wur­den un­ge­dul­dig.
    Ich schau­te wei­ter­hin zu den Bun­kern hin­über.
    Zwi­schen ih­nen hat­te es lang­ge­streck­te Ba­ra­cken und einen Fuhr­park ge­ge­ben.
    Bis auf aus­ge­brann­te Trüm­mer­stücke, die an den Stahl­be­ton­wän­den der Tief­bun­ker zu kle­ben schie­nen, war nichts mehr da­von zu ent­de­cken.
    Die Gar­ten­an­la­gen wa­ren zer­stört. Das Ge­län­de glich ei­nem schwarz­ver­brann­ten Fuß­ball­platz.
    »So sieht das aus!« flüs­ter­te Han­ni­bal. » Da­nach , mei­ne ich. Soll ich mich um die Sol­da­ten der Bun­ker­wa­che küm­mern? Ich hat­te sie schon in der Or­tung.«
    Ich woll­te ant­wor­ten, doch has­tig um­klam­mer­te der Klei­ne mei­nen Arm.
    Tor­pentouf stieß einen dump­fen Ruf aus. Ka­re­nin riß sei­nen Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner nach vorn und ging in An­schlag.
    Die Stahl­to­re des Bun­ker­han­gars be­weg­ten sich plötz­lich. Sie la­gen nach Wes­ten zu, wa­ren al­so von der De­to­na­ti­ons­stel­le ab­ge­wen­det ge­we­sen. An­dern­falls hät­ten sie kaum den Druck­wel­len stand­ge­hal­ten.
    »Vor­sicht, ab­war­ten«, rief ich laut, da­mit mich die Ge­fähr­ten ver­ste­hen konn­ten. Mit den dicht­schlie­ßen­den Hel­men war das oh­ne Funk­ver­bin­dung ein Pro­blem. »Ka­re­nin, ma­chen Sie kei­nes­falls von der Schuß­waf­fe Ge­brauch. Das geht uns nichts an. Das ge­hört zur Ge­schich­te. Be­herr­schen Sie sich.«
    Wir ver­nah­men un­ver­mit­telt ein dump­fes Don­nern. Ei­gent­lich wa­ren es zwei Ge­räusche, die mit­ein­an­der ver­schmol­zen.
    Das schril­le Heu­len ei­ner Pan­zer­tur­bi­ne wur­de von grol­len­den Schlä­gen un­ter­bro­chen, de­nen gleich dar­auf der Ex­plo­si­ons­knall de­to­nie­ren­der Gra­na­ten folg­te.
    Dann sa­hen wir den Pan­zer! Es war ein hoch­mo­der­ner T-93, ein Un­ge­tüm aus Stahl und mah­len­den Rau­pen­ket­ten.
    Er dröhn­te aus dem Ma­te­ri­al­schott her­vor; der Turm mit dem lan­gen Ge­schütz­rohr wies aber bun­ke­rein­wärts.
    Wie­der ver­nah­men wir den peit­schen­den Ab­schuß der Pan­zer­ka­no­ne und un­mit­tel­bar dar­auf das Don­nern der ex­plo­die­ren­den Gra­na­te.
    »Auf wen schie­ßen die denn?« hör­te ich Ka­re­nin ru­fen. »Sind die wahn­sin­nig ge­wor­den!«
    Tor­pentouf hielt ihn fest, sonst wä­re er über den Gra­ben­rand ge­sprun­gen. Der T-93 feu­er­te er­neut. Im Han­gar de­to­nier­te nicht nur die 13,2-Zen­ti­me­ter-Gra­na­te des im Jah­re 1991 so­eben ein­ge­führ­ten Pan­zer­ge­schüt­zes, son­dern auch an­de­re Ex­plo­sivstof­fe.
    Ein Feu­er­ball zuck­te aus dem Tor her­vor. Ei­ner der Flü­gel wur­de ab­ge­ris­sen.
    Han­ni­bal fand schnell her­aus, auf was die vier

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