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Nottingham Castle, letzte Tuer links

Nottingham Castle, letzte Tuer links

Titel: Nottingham Castle, letzte Tuer links Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leana Wyler
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gebären lassen können.
    Nottingham
stieg schwungvoll auf sein Pferd und nickte den Wachen unwirsch zu. Bevor Susannah
die zwei Soldaten noch weiter bedauern konnte, wurde sie von ihnen unsanft gepackt
und auf den Rappen des Sheriffs gehievt. Die Hände des einen betatschten ihr
Hinterteil. Die konnten sie doch nicht einfach so mitnehmen!
    „Ich
hab selbst ein Pferd”, protestierte sie. „Und nehmt Eure Finger da weg!“
    Nottingham
lachte überheblich. „Glaubst du wirklich, du hast hier irgendetwas zu vermelden,
Hebamme?“
    Seine
Hände schlossen sich wie Schraubstöcke um ihren Körper. Unbequem saß sie vor
seinem Sattel auf dem harten Widerrist des Pferdes. Vor ihrem Bauch seine
Hände, die die breiten, bestickten Zügel hielten und den Kopf seines Rappen
herumrissen. Im Rücken spürte sie deutlich seine Bewegungen, als er die Hüfte
anspannte und das Pferd angaloppieren ließ. Sie meinte, sogar seinen heißen
Atem in ihrem Nacken zu fühlen und bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper. Was
hatte er mit ihr vor? Er war persönlich ins Dorf geritten, um sie zu holen, das
verhieß mit Sicherheit nichts Gutes. Susannah krallte sich in der Mähne des Hengstes
fest, der mit viel zu schnellen Galoppsprüngen auf die Burg zusteuerte.
Auf dem Castle angekommen, schwang Nottingham sich aus dem Sattel und zerrte Susannah
grob herunter. Als sie sich vom Boden aufgerappelt hatte, wurde sie sofort
wieder gepackt und nach drinnen geschleift, den Gang entlang und in das
bekannte Zimmer ganz hinten.
Mit einer letzten heftigen Bewegung schleuderte er sie aufs Bett, schritt dann
zu einem kleinen Holztisch, wo er sich einen großen Kelch dunklen Rotwein
einschenkte und auch umgehend austrank.
    Atemlos
zupfte sie ihre Kleidung ein wenig zurecht und setzte sich auf die Bettkante.
Sein Schweigen kam ihr gefährlicher vor als all die verletzenden Bemerkungen,
die er ihr schon entgegengebracht hatte. Sie schluckte hart.
Noch ein Becher Wein, den er auf einen Satz leerte, während seine hellen Augen auf
sie gerichtet waren.
Dann öffnete er ganz langsam die vielen silbernen Schnallen seines Oberteils.
Mit bedrohlich leiser Stimme durchbrach er die Stille. „Bist du wirklich der
Meinung, du kannst hier kommen und gehen, wie es dir beliebt? Da hast du dich
getäuscht. Ich und nur ich entscheide, wann ich dich nehme. Und wenn ich es
wünsche, wirst du mir jeden Tag die Füße mit deiner Zunge waschen, habe ich
mich klar ausgedrückt?“
Susannah spürte, dass jetzt nicht die Zeit für Widerworte war. Sie hatte sein männliches
Selbstwertgefühl verletzt, als sie nicht sofort beim ersten Pfiff erschienen war.
Nun musste sie sich äußerst unterwürfig zeigen, wenn sie seinen Zorn nicht noch
mehr anheizen wollte.
    „Ja, Sire”, sagte sie und senkte
demütig ihren Blick. Mit zwei schnellen Schritten war er
bei ihr, packte sie grob am Vorderteil ihres Kleides und zog sie hoch zum
Stehen. Bevor sie in irgendeiner Weise reagieren konnte, drückte er ihr brutal einen
Kuss aufs Gesicht. Oder das, was er für einen Kuss hielt. Seine fast
geschlossenen Lippen pressten viel zu fest gegen ihren Mund. Eine Hand hatte er
an ihrem Hinterkopf und hielt sie damit fest, die Finger der anderen bohrten
sich schmerzhaft in ihren Oberarm. Susannah bekam kaum noch Luft, sie war ihm
völlig ausgeliefert. Gegen seinen starken Griff hatte sie nicht die geringste
Möglichkeit, sich zu wehren oder zu entkommen. Er bewegte seinen Kopf,
Bartstoppeln kratzten an ihrer Haut, dann presste er seinen Mund noch fester
auf ihre Lippen.
    Endlich
ließ er ruckartig von ihr ab und sah sie mit einem triumphierenden Blick an.
Susannah taumelte einen Schritt zurück, stolperte und fiel aufs Bett.
    War
das tatsächlich seine Vorstellung von einem Kuss? Er hatte einen Ausdruck im
Gesicht, als wäre er stolz auf seine Leistung. Mit einem selbstgefälligen
Lächeln schnürte er sein Hemd ein Stück auf und kam näher. Offenbar hielt er
ihre Fassungslosigkeit für ein überwältigtes Hinschmelzen nach seinem
wunderbaren Kuss, der eigentlich eher einer Folterstrafe gleichkam.
    Sie
musste ihn in dem Glauben lassen, das war der einzige Ausweg, wenn sie nicht
enden wollte wie die anderen Mägde. Er würde sich nun seinen Willen nehmen, das
stand fest, egal, ob sie mitspielte oder nicht. Allein bei der Vorstellung,
dass Nottingham nun brutal über sie herfallen würde, schnürte es Susannah den
Brustkorb zusammen. Es blieb nur eins übrig, um nicht wie ein Stück Fleisch
behandelt

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