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Nottingham Castle, letzte Tuer links

Nottingham Castle, letzte Tuer links

Titel: Nottingham Castle, letzte Tuer links Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leana Wyler
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nicht, stieß dafür ein sehnsuchtsvolles
Ächzen aus. So nah an ihrem Ohr und so eindringlich, so voll Begehren nach dem
nächsten Hieb, dass sie selbst sich seinen tiefen Stößen entgegen sehnte.
    Susannah
verspürte ein ungeahntes Machtgefühl. Sie patschte erst ganz leicht mit der
Spitze der Gerte auf sein Gesäß, reizte ihn, bis sie merkte, dass sein
Verlangen kaum noch zu bändigen war, dann ließ sie die Peitsche in mehreren
Hieben fest auf seine Haut klatschen. Er wand sich, stöhnte bei jedem Schlag
lauter, krallte seine Finger in ihre Schultern. Stieß in sie hinein, immer
schneller und schneller, bis sie ihn mit einem letzten beherzten Hieb erlöste
und er mit einem langgezogenen Laut zum Höhepunkt kam. Seine Muskeln zogen sich
zusammen und ein Beben lief durch seine Leib.
    Sie
ließ die Spitze der Gerte langsam über seinen unteren Rücken fahren, selbst
völlig atemlos, dann legte sie die Peitsche neben dem Bett ab.
    Ganz
mechanisch strich sie mit der Hand über die verschwitzten Schultern des
Sheriffs, der immer noch auf ihr lag, schwer atmend, und wirkte, als wisse er
nicht recht, was gerade mit ihm geschehen war.
Endlich rollte er sich von ihr herunter. Ihre Hand krampfte sich um ein Stück
des Bettlakens. Was würde er tun? Sie nun ebenfalls auspeitschen lassen, die
Hexe, die fürchterliche Dinge mit ihm anstellte? Sie wagte es nicht, ihm in die
Augen zu sehen.
    Doch
er ließ seinen Kopf erschöpft auf ihre Schulter fallen und legte sein Knie über
ihr linkes Bein.
    „Ich
sollte dich wirklich aufhängen lassen”, knurrte er und drückte sich dabei noch
etwas näher an ihren Leib. „Aber jetzt bin ich viel zu müde dazu.”
    Als
sie keinen weiteren Ton vernahm, hob sie vorsichtig den Kopf, um in sein
Gesicht zu sehen. Er hatte die Augen geschlossen und lag ganz friedlich da, eng
an sie geschmiegt.
    Wie
ein einsames, liebebedürftiges Kind ,
schoss ihr durch den Kopf.
Diese urplötzlichen Veränderungen in seinem Verhalten kamen immer noch völlig
überraschend für sie. Wie konnte es sein, dass der herrische Befehlsinhaber mit
einem Mal zu einem sanften Kater mutierte, der sich an sie kuschelte und unter
der gleichen Decke schlafen wollte? Offenbar ließ körperliche Nähe den weichen
Eadric auftauchen. Den Knaben, der kaum Zärtlichkeit erfahren hatte, aber wie
alle Menschen ein tiefes Verlangen nach Geborgenheit in sich trug.
    Was
dann wiederum in den Augen des gnadenlosen Burgherren ein Anzeichen von
Schwäche war und ihn schnell Abstand davon nehmen ließ. So eine Gefühlsduselei
wollte er sich ganz bestimmt nicht zugestehen.
    Irgendwie
war es gar nicht verwunderlich, dass ihn Schmerzen erregten, fiel ihr auf. Er
kannte dieses Gefühl von frühester Jugend an. Und der Körper griff in seinen
Reaktionen oft auf Bekanntes zurück, in seinem Fall die überstandenen
Peinigungen, die ihn aus seiner Sicht stark gemacht hatte. Aber hier, so nah
neben ihr zu liegen, fühlte sich für ihn ganz bestimmt auch wunderbar an. Warm,
geborgen, nicht einsam und verhasst wie sonst.
    Sie
seufzte leise. Einfach hatte er es ganz sicher nicht. Sie wollte nicht in
seiner Haut stecken.
    Eadrics
Atem kam ruhig und regelmäßig. Von ganz alleine legte sich ihre Hand an seinen
Nacken und spielte mit den seidigen Haaren. Seine Nähe fühlte sich in der Tat nicht
unangenehm an.
    Susannah
erschrak. Was zum Teufel war nur los mit ihr? Dieser Mann war grausam und ohne
kannte keine Gnade. Er herrschte mit eiserner Hand über der Grafschaft und ließ
den Bauern nicht einmal genug zum Leben. Und er sperrte unschuldige Kinder in
seinen Kerker. Wie konnte sie nur Mitleid mit ihm haben?
    Sein
nackter Arm lag quer über ihrem Bauch. Die Narben der Verbrennungen, die ihm
seine Mutter als Kind zugefügt hatte, waren deutlich zu sehen.
    Weil
er auch nur ein Mensch ist ,
beantwortete sie sich selbst die Frage. Ein Mensch, der nach Zärtlichkeit und
Wärme lechzt, weil er das nie hat erfahren dürfen.
    Es
war so leicht, ihm durch sein Haar zu fahren, seine wohlgerundete Schulter zu
berühren, die verblassten Narben zu streicheln. Und es fühlte sich nicht falsch
an, ihn anzufassen. Ihre Körper zumindest schienen perfekt zusammen zu passen.
    Sie
betrachtete seinen Mund, dessen schön geschwungene Lippen ein wenig offen
standen. Wie sanft dieser Mann wirkte, wenn er schlief! Eine Welle von
Zärtlichkeit breitete sich in ihr aus. Stand es nicht jedem menschlichen Wesen
zu, wenigstens einmal im Leben die Zuneigung eines anderen Menschen

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