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Nottingham Castle, letzte Tuer links

Nottingham Castle, letzte Tuer links

Titel: Nottingham Castle, letzte Tuer links Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leana Wyler
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erregend, dass er fast den Verstand verlor.
    „Susannah”,
keuchte er und umfasste mit den Händen ihre festen Brüste, die auf und ab
wippten, als sie sich in ihrem eigenen Takt auf ihm bewegte.
    Sie
antwortete nicht, beugte sich ihm aber entgegen, sodass sie fast auf ihm lag,
und küsste ihn auf den Mund, heftig atmend.
    „Sag
meinen Namen”, flüsterte er in ihr Haar hinein, das über sein Gesicht floss.
    „Eadric”,
hauchte sie und ihr Schoß vibrierte. „Eadric, ich liebe dich.”
    Er zog
sie an sich, umschlang sie mit seinen Armen, wollte sich mit Haut und Haar in
ihr auflösen. Sein Name aus ihrem Mund, noch nie klang ein Wort so schön in
seinen Ohren.
    Eadric,
ich liebe dich , er hatte es
vernommen, auch wenn es nur ein leises Flüstern war, mitten hinein in das
Stöhnen und Begehren und Küssen und Stoßen.
    Ich
liebe dich.
    Und
die Welt blieb stehen.
    Er wollte
eins werden mit ihr, sich selbst bereitwillig aufgeben, konnte ihr nicht nah
genug sein, zog sie ganz an sich und stieß in sie hinein, während sie ihm
entgegenkam. Hörte ihren immer schneller werdenden Atem, die kleinen, hohen
Seufzer an seinem Ohr. All das erregte ihn noch mehr, seine Hände auf ihrem
Gesäß, sie wand sich unter seinen Berührungen, klammerte sich an ihm fest,
bemerkte nicht, dass sich ihre Nägel in sein Fleisch gruben, und auch dies
verschaffte ihm nur noch mehr Lust. Ein Beben durchlief ihren Körper, sie
stöhnte seinen Namen, vergrub ihr heißes Gesicht an seiner Schulter, ihr Schoß
krampfte sich heftig zusammen, massierte sein pralles Glied, ein unglaubliches
Gefühl.
    Er
wollte sich zurückhalten, wollte sie beobachten, wenn der Höhepunkt über sie
hinwegfegte, dieses Hochgefühl, das er selbst ihr bescheren würde! Doch der
Sturm packte ihn, riss ihn unaufhaltsam mit sich fort, ein einziger Wirbel,
Susannahs Stimme, Hände, Haut, Duft. Ihrer beider Atem toste im Gleichklang, immer
gewaltiger bauschte sich der Orkan auf, vermischte all seine Sinne. Er
explodierte in ihre Wärme hinein, zuckend und stöhnend, reine, pure Erlösung.
    Welche
nachklang. Eine ganze Weile noch.
    Irgendwann
lag er neben ihr, lag einfach still da, ihren Geruch in der Nase, ihre nasse
Haut an seine geschmiegt, und war glücklich. Zum ersten Mal im Leben richtig
glücklich. Ein leises, kleines, vergängliches Glück, das wusste er. Aber er wollte
nicht an die Realität denken, er wollte nur diesen Moment auskosten, diese
allumfassende Seligkeit.
    Ich
liebe dich , hatte sie gesagt.
    Oder
war das nur seine Phantasie gewesen, weil sein Denken schon vor einiger Zeit
ausgesetzt hatte? Es war egal, denn es fühlte sich so an, als ob sie ihn
liebte. Bei ihr war alles an ihm mit einem Mal richtig. Sein Leib, der ihm am meisten
zum Kämpfen zunutze gewesen war, wurde zum anbetungswürdigen Kunstwerk, wenn
sie ihn ansah. Seine Hände, dazu gemacht, grobe Lederzügel herumzureißen oder
ein Schwert zu schwingen, wurden Federn, die ihre zarte Haut liebkosen durften.
Sein Mund, der bisher grobe Befehle ausgestoßen hatte, war nun das Gegenstück
ihrer Lippen. Sie machte einen anderen Menschen aus ihm.
    Er strich
ihr zart über die Wange.
    Am
nächsten Tag würde alles anders sein. Am nächsten Tag wäre er auf dem Weg zum
Hof, er, der mächtige Sheriff von Nottingham. Aber die Nacht war noch jung, die
morgendliche Dämmerung noch in weiter Ferne. Er war Eadric und sie Susannah,
sonst nichts.
    Und
er war glücklich. Morgen würde er mächtig und einflussreich und stark sein.
Aber heute war er glücklich. Nur ein einziges Mal in seinem ganzen erbärmlichen
Leben. Vielleicht würde es das einzige Mal bleiben, ja, wenn er an Marian dachte,
dann war er sich sogar sicher. Glücklich würde sie ihn nicht machen.
    Einmal
zumindest hat er es erleben dürfen. Eine Nacht lang geliebt zu werden.
    Mehr
durfte er vom Leben wohl nicht erwarten.
     

*
    Als
Susannah die Augen aufschlug, war der neue Tag schon angebrochen. Die Sonne
streckte ihre grellen Strahlen unbarmherzig durchs Fenster herein, irgendwo
draußen hämmerte jemand. Sie überlegte einen Moment, ob es helfen würde, die
schweren Vorhänge zuzuziehen und sich der Illusion hinzugeben, dass es noch
finster wäre. Einfach so tun, als stünde der Mond am Himmel statt dieses
aufdringlichen Lichtballs, als könnte man den Zauber der vergangenen Stunden
zurückholen.
    Doch
sie wusste, es war unmöglich. Die letzte Nacht mit ihm, sie war
unwiederbringlich vorbei, die Stunden durch Hände gerieselt wie

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