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Nova

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Titel: Nova Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfram Kober
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wahrscheinlich schon in der Agonie, mit Giftgas AgentTrident bekämpft, das wir auch gegen die Sarkophagen des Antares erfolgreich eingesetzt haben. Wenige Minuten danach ist es zugrunde gegangen. Wir haben den Wirkungsbereich des Plasmas rekonstruiert – es drang in alle besetzten Räume ein. Lediglich ein Teil der Hybridsektion blieb verschont. Zwei Besatzungsmitglieder starben in der Hitze, alle übrigen sind mit der Lebensmasse in Berührung gekommen. Trotz der Schutzanzüge hatte das ihren Tod zur Folge. Bis auf eine Ausnahme: Emo Kontak. Er starb, obwohl über die Rundsprechanlage gewarnt, durch das Gas. Wir nehmen an, er hat die Durchsage überhört. Möglicherweise hätte er der einzige Überlebende sein können, aber… Wollen Sie die Bilder sehen?«
    Der KD 1 Kraygr nickte wortlos. Wendolin übergab ihm das Kassettenpack.
Stumm zogen die Aufnahmen der Toten an ihnen vorüber Anklagende, grausame Bilder.
»War es nun ein Unglücksfall? Ein dummer, nicht vorhersehbarer Zufall? Oder Fahrlässigkeit? Oder haben unsere Sicherheitsbestimmungen Lücken?« Kraygr sah Wendolin traurig an.
»Das läßt sich noch nicht genau beantworten. Leider kommen die Überlegungen für die Verunglückten zu spät. Für die Zukunft, da werden sie von Nutzen sein. Wissen Sie, mir gehen Emo und dessen Frau nicht aus dem Kopf. Er muß es mit angesehen haben, wie sie unter furchtbaren Qualen starb. Es muß das Schrecklichste gewesen sein, was jemand auf GENVER-Station durchleben mußte. Wenn ich mir vorstelle, daß ich… nein!« Wendolin schüttelte den Kopf. »Ich kann es mir nicht vorstellen.«
4. Erster Abstand
    »Ich möchte wissen, was diese Wissenschaftler wieder verzapft haben«, sagte Eloon ironisch. »Das ist nun bereits das dritte Mal, daß GENVER-Station schweigt. Innerhalb von sieben Monaten. Beachtliche Leistung, was? Und ausgerechnet ich bin wieder dabei.«
»Du warst schon auf GENVER?« fragte Luziper neugierig. »Wie sind die dort? Ich habe viel von ihnen gehört, aber…«
    Eloon erwiderte nichts. Mit seinem Schweigen wollte er Luzipers Neugier wie einen lästigen Käfer abschütteln, aber sie erwies sich als eine der hartnäckigen, einer, der man nicht ausweichen konnte.
    »Ja doch, ich war dort«, sagte er endlich. »Sind alles normale Menschen, wie du und ich. Sie erforschen allerlei merkwürdige Strukturen. Gravo-Spermen, Antares-Pflanzen, was weiß ich. Komplizierte Sache mit den fremden Lebensformen.«
    »Und weshalb haben sie sich nicht gemeldet?«
»Einmal suchten sie nach einer verlorenen Versorgungsbombe, die ganze Besatzung war ausgeschwärmt auf dem Planetoiden. Dann war es falscher Alarm. Und beim letzten Mal hatten sich fünf Leute an der Andro-Seuche angesteckt. Ich durfte zwei Monate im Isolier-Orbit auf Selen I zubringen.«
Automatisch griffen seine Hände wieder in die OutputTastatur der Funkanlage, regelten die Feinabstimmung, obwohl das die Anlage selbst schon tat.
»Die hören einfach nicht.«
»Vielleicht können sie nicht antworten.«
Der Planetoid mit GENVER-Station erschien im optischen Bereich. In diesem Moment blendete die SICHERHEIT der Station den Ring des nicht anzufliegenden Null-Sektors ein, der an tangierende Schiffe abgestrahlt werden mußte. Eine Gravo-Sperre, die nur durch eine spezielle Anlage ausgeschaltet werden konnte.
Das Boot der Raumsicherheit tauchte in eine immer enger werdende Bremsspirale und setzte wenige Minuten später im Kopplungshangar auf.
»Merkwürdig. Niemand da. Nicht einmal ein Servoid läßt sich sehen«, sagte Eloon nachdenklich. Er wandte sich an Luziper: »Du bleibst hier. Ich sehe nach.«
Er zwängte seinen massigen Körper in den schweren Schutzanzug und verließ das Boot durch die Schleuse.
Im Korridor brannte nur die Notbeleuchtung.
Die Stille machte Eloon benommen. Allmählich dämmerte ihm, daß auf GENVER etwas geschehen sein mußte. Vorsichtig blickte er in die Zimmer. Sie waren leer.
In einer Ecke fand er den ersten Toten. Sein Schutzanzug war auf der Brustseite und an den Händen löchrig, wie von Säure zerfressen. Erschüttert verweilte Eloon einige Minuten; weniger aus Gründen der Andacht als aus lang geschultem Instinkt heraus.
Nach und nach fand er die anderen. In der Hybridsektion lag auf der anderen Seite ein verkohlter Leichnam. Eloon setzte den Bio-Adapter an den Körper auf seiner Seite, doch alle Anzeigen blieben dunkel.
»Mein Gott«, stammelte er verwirrt. »Das darf doch nicht wahr sein.« Sein Blick ging von einem Körper zum

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