Novembermond
über den N a cken, fuhr ihm über seine Brust, seinen Bauch und wanderte endlich ti e fer, en t lang der dunklen Haa r linie, die weiter abwärts führte.
Julian schloss die Augen, bebte leicht . „Ellen … ich kann nicht länger wa r ten.“ Seine Haut war kühl, aber als er sich auf sie legte und ihren weichen und g e schmeidigen Körper spürte, brannte er lichterloh. Ihre Wärme hüllte ihn ein, legte sich über seine Haut, und seine Erregung drohte, ihn endgültig mit sich fortz u reißen.
Als Ellen willig die Beine öffnete, hob er sie an und drang in sie ein, bewegte sich vo r sichtig, bis er sicher war , ihr nicht wehzutun , und stieß endlich tiefer. Julian glaubte, die Berührung ihres Körpers, ihr feuchter Schoss , müsste ihm den Verstand rauben. Und den letzten Rest seiner überforderten Zurüc k haltung. Ihre Augen verschleierten sich , und er spürte ihre Err e gung wie seine eigene. Ihre Hände gruben sich in seine Schultern, gemeinsam verloren sie sich in einem Rhythmus, der sie dem schnellen Höhepunkt entgegentrieb. Ihr Orgasmus kü n digte sich in der Tiefe ihres Schoßes a n . Ellen kam, und auch er verströmte sich in sie mit unglaublicher Intens i tät, genoss den Moment, Ellens Lust, aber auch ihr Staunen und ihr rückhaltloses Vertrauen. Aber dann, als seine Lust langsam ve r ebbte, kam der Durst. Der Triumph seiner Leidenschaft verging sofort. Hastig drehte er sich weg von ihr, wandte sein Gesicht ab und schob es in das Kissen, um es zu verbergen. Sein Durst hatte sich die letzten Stunden gehorsam zurüc k gezogen, eine kleine, heimliche Flamme, die jetzt mit der h eftig en Gier einer Fe u ersbrunst nach Nahrung verlangte.
Er hatte geglaubt, ihn beherrschen zu können. Nun fragte er sich, wie es wäre , auch dieser Lust nachzugeben. Sofort bedrän g ten ihn hemmungslose Fantasien voller Blut. Wie er seinen Mund auf Ellens Hals presste, nach dem kurzen Kuss ihre weiche Haut durchbohrte, ihr war mes Blut kostete, das für ihn hervorquoll. Er glaubte, es auf der Zunge zu spüren, seine Kraft, Süße und Reinheit, d ie ihrer Essenz entsprach. Sein Zahnfleisch schmer z te, die Zähne verlängerten sich, und auf einmal führte er einen Kampf gegen seinen Körper, wie es ein Vampir nur in der ersten Zeit nach seiner Wandlung tat.
Das war verrückt. Gefährlich.
Er reagierte so heftig auf sie, dass es ihm Angst machte. Julian litt und kämpfte, um die Katastrophe zu verhindern. Als er drohte, u n terzugehen, loderte der letzte Rest seiner Vernunft, war nte ihn und gab ihm Halt. Sein Versprechen . Er hatte ihr sein Wort gege ben und sich gebunden. Es gab keine stärkeren Fesseln, die er sich hätte anlegen können. Zum Glück für sie beide.
„Das Handy“, brachte er hervor, stürzte aus dem Bett, ohne Ellen anzusehen, durch den Flur zurück ins Wohnzimmer, wo er sich heftig atmend an die Wand lehnte, bis er es endlich schaffte, seinen zitternden Körper halbwegs unter Ko n trolle zu bringen. Er musste weg von ihr. Sofort. Ellen kam ins Wohnzimmer. Er spürte ihre Verwirrung, sah ihren fragenden Blick.
„Tut mir leid“, presste er hervor. „Wichtige Angelegenheiten.“ Er sammelte seine Kleidung ein, sah, wie es in ihrem Gesicht arbeitete, und hörte ihre unau s gesprochenen Fragen. Wichtige Angelegenheiten? Am Wochenende? Nach Mi t ternacht?
„Ein … Notfall.“ Und was für einer.
Er zog sich an. Verdammt. Seine Hose würde ihn umbringen.
„Ich dachte, du würdest noch bis zum Frühstück bleiben“, sagte sie vorsichtig.
Julian schüttelte den Kopf. „Bis morgen hätte ich sowieso nicht bleiben kö n nen.“
„Gut.“ Ellen riss sich zusammen und nickte verständnisvoll. Gleichzeitig spü r te er ihre riesige Enttäuschung, und er sah, wie ihr die Tränen in die Augen scho s sen. „Ich verstehe.“
Er hatte begonnen, sein Hemd zuzuknöpfen. Jetzt hielt er inne. „Nein, Ellen. Du verstehst nicht. Wie solltest du auch?“ Die heftige Verbitterung in seiner Stimme überraschte ihn selbst. „Es tut mir leid. Alles, was gerade passiert ist – und vor allem, was … nicht passieren kann.“ Er wusste, dass sein Lächeln zie m lich kläglich ausfiel. „ Ich möchte, dass wir alles nachholen, bitte glaub mir.“ Er machte den letzten Knopf zu, zog hastig seine Schuhe an. Als er angezogen war , fühlte er sich halbwegs sicher. Denn Ellen hatte nur eine dunke l blaue Decke um sich gewickelt. Julian zögerte, dann streckte er langsam die Hand aus. Er strich ihr vorsichtig eine
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