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Nr. 13: Thriller (German Edition)

Nr. 13: Thriller (German Edition)

Titel: Nr. 13: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wulff
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befinden.“
    „ Njet. Kam ins Hospital, zur Operation. Polizei sie dort nach Eingriff besuchen und sagen, sie verhaftet. Sie zeigen ihr Video von Kevin. Nachdem sie gegangen, Lange springen aus Fenster.“
    „Knochenbrüche erkennen Sie aber, ja?“, fragte Zur den Rechtsmediziner scharf.
    Dr. Sachs lief durch Zurs unausgesprochenen Vorwurf, er würde ja nicht einmal etwas so Offensichtliches erkennen, so Daniels Vermutung, hochrot an. „Der Leichnam ist stark verkohlt. Durch die große Hitzeentwicklung krümmte er sich zusammen und musste, damit er in den Sarg passte“, er räusperte sich, „unsanft gestreckt werden. Es könnte jedoch durchaus sein … nun, da ich weiß, wonach ich suchen muss … aber sicher feststellen kann ich das erst bei der Leichenöffnung. Außerdem brauche ich eine Vergleichsprobe.“
    Die Staatsanwältin stieß einen ungehaltenen Seufzer aus und gab ein vielsagendes „Ich verstehe“ von sich.
    „Wurde geklaut, die Leiche von Lange. Ich sollte sie aus Kühlfach holen, für Präparieren vor der Beerdigung.“ Kolja zuckte mit den Achseln. „Aber war weg.“
    „Wann war das?“ Daniels Puls beschleunigte sich.
    Nachdenklich spähte Kolja zu den Wolken auf, als könnte er dort die Antwort lesen. Sein Mund bewegte sich stumm, vielleicht rief er sich Eckdaten in Erinnerung, um das Datum zu ermitteln. Als er den Zeitpunkt nannte, klatschte Daniel in die Hände. „Einen Tag später ging das Fahrzeug mit Verena und Noel Haas in Flammen auf.“
    „Die Leichen von Frau Haas und dem gefallenen Fußballprofi wurden ausgetauscht?“ Endlich kam auch Leander dichter heran. Seine Neugier überwog am Ende.
    „Fest steht nur“, so Daniels Einschätzung der Situation, „dass sich der Leichnam von Lange in dem manipulierten Wagen von Verena Haas befand.“
    „Die Frau könnte also auch noch leben!“
    Die Freude in Leanders Stimme war Daniels Ansicht nach deplatziert. „Sie war noch lebendig – bis ihr einige Tage später in der Bruchstraße 13 die Kehle durchgeschnitten wurde, unter den neugierigen Blicken von Elisabeth Hamacher.“
    „Wofür es keine Beweise gibt“, warf Lioba Zur ein.
    Leander gab einen Laut von sich, der zwischen Enttäuschung und Entsetzen lag. „Was um alles in der Welt ist da los? Erst entgeht Frau Haas dem Mordversuch, dann wird sie doch getötet. Und von Noel keine Spur, bis er eines Nachts kurz vor dem Kiosk in der Parallelstraße der Bruchstraße auftaucht und dann wieder spurlos verschwindet.“
    „Moment mal.“ Dr. Sachs holte eine kleine Stabtaschenlampe aus der Innentasche seines Anoraks hervor und leuchtete in den Kindersarg. „Ist das ein …? Wie kann das sein? Nein. Doch, jetzt bin ich mir ganz sicher. Ein Schmetterling.“
    „Ein …?“ Skeptisch runzelte die Staatsanwältin die Stirn.
    „Eine Haarklammer. Sie ist mit der verbrannten Kopfhaut verschmolzen, aber ich erkenne die Umrisse vage.“
    Stöhnend wandte sich Leander ab. Erneut hielt er sich den Bauch. Mit einem Taschentuch tupfte er sich den Schweißfilm von der Oberlippe und drückte es dann gegen seinen Mund.
    „Jungen tragen keine Spangen.“ Daniel ahnte, dass er eine schnippische Antwort erhalten würde, aber er stellte die Frage trotzdem. „Sind Sie sicher?“
    Pikiert steckte der Gerichtsmediziner die Lampe weg und stand auf. Er klopfte sich aufgebracht den Schmutz von den Knien. „Entnehmen Sie die Details meinem Bericht. Fakten kann ich Ihnen nur in den Sektionsräumen am Melatengürtel liefern. Diese erste Besichtigung vor Ort bei dem widrigen Wetter und der Gefahr der Spurenübertragung durch uns auf die Leiche ist ohnehin zu groß. Ich war von Anfang an nicht von diesem Außeneinsatz begeistert.“
    „Schmetterlinge?“ Der Friedhofsgärtner, der, wie Daniel von der Begrüßung wusste, Robert Kanthein hieß und bisher schweigend am Rande darauf gewartet hatte, die Gräber wieder zuschaufeln zu können, kam nun zu dem kleinen Sarg und linste zögerlich hinein. Er war groß und hager. Die Haut in seinem Gesicht hing schlaff herab. Dicke Tränensäcke setzten sich dunkel vom Rest ab. Seine Unterlippe war doppelt so dick wie die obere und feucht von Speichel. Die Jacke hing ihm viel zu locker um seine Schultern. Mit der Handkante wischte er sich den Rotz von der Nase und verrieb ihn verstohlen auf seinem Hintern.
    Dr. Sachs fuhr ihn an: „Haben Sie etwa auch etwas zu sagen? Unfassbar! Hinz und Kunz will den Job von Leuten machen, die jahrelang studiert haben, um die

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