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Nr. 13: Thriller (German Edition)

Nr. 13: Thriller (German Edition)

Titel: Nr. 13: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wulff
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denn sein Freund hatte recht. Gestern Nachmittag hatte Marie ihm die Phantombildzeichnung gebracht und ihm von Elisabeth Hamachers Aussage berichtet, der Busen der Rothaarigen sei schlaff gewesen, wie bei einer älteren Frau oder einer, die gestillt hatte. Die Tote in der Mikwe dagegen hatte in jeder Hinsicht jung ausgesehen.
    Das Signal, dass eine neue E-Mail eingegangen war, ertönte. Leander tippte mit dem Zeigefinger auf seinen Screen. „Die Leitstelle hat gerade auf meine Anfrage geantwortet. Gestern gab es kein Blitzeis auf der Brühler Straße.“
    „Und somit keinen ersichtlichen Grund, weshalb Gitte Hamachers Wagen ins Schleudern gekommen sein könnte“, Daniel machte eine bedeutungsschwangere Pause, „außer, dass sie verfolgt wurde.“
    Bevor Tom einen Einwand äußern konnte, klingelte sein Telefon. Er nahm ab. „Oberkommissar Nowak.“
    „Vermutlich derjenige, der die Gasleitung angeritzt hatte.“ Leander nickte. „Sein Plan, dass Frau Hamachers Auto schon beim Starten explodierten sollte, ging nicht auf. Daher provozierte er einen Unfall.“
    „Ich glaube nicht, dass der Täter wollte, dass das Fahrzeug sofort in die Luft geht. Eine Explosion vor dem Haus, das ohnehin kritisch beäugt wird, wäre schlecht gewesen. Die Pädophilen wären sofort in den Fokus geraten wegen ihres kalten Krieges mit der Nachbarschaftsinitiative.“
    „Bist du sicher, dass sie es waren? Sie haben sich an Kindern vergriffen. Das ist eine völlig andere Art von Verbrechen.“
    „Im Moment sind sie die einzigen Nutznießer. Sie schlugen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie wurden eine der Rädelsführerinnen der Bürgerwehr los und ihre neugierige Mutter.“
    „Eine Mordzeugin?“ Dass Leander seine Antwort als Frage formulierte, zeigte Daniel, dass er nicht gänzlich überzeugt war.
    „Ich glaube fest daran, dass dieses Verbrechen stattgefunden hat. Ist es nicht sehr auffällig, dass Gitte Hamacher kurz nach unserem Besuch in der Nummer 13 starb? Wir selbst haben den ehemaligen Gefängnisinsassen zu verstehen gegeben, dass wir die Aussage von Elisabeth Hamacher ernst nehmen.“ Daniel fühlte sich schuldig, weil ihr Besuch der Auslöser gewesen war. „Sie haben ein Motiv und die kriminelle Energie.“
    Tomasz beendete das Telefonat. „Das war die Gerichtsmedizin. Im Magen der Mikwe-Leiche wurde Blut gefunden.“
    „Ihr eigenes?“ Überrascht über die Neuigkeit hielt Daniel, der gerade trinken wollte, inne. „Hatte sie innere Blutungen?“
    Tom schüttelte den Kopf. „Es stammt von einem Mann.“
    „Das war noch nachweisbar?“ Ohne getrunken zu haben, stellte Daniel den Kaffeebecher ab.
    „Ja.“ Mit einem Finger schob Tomasz die Zwiebeln auf seinem Brötchen zurecht. „Eine Leiche verdaut ja nicht mehr. Das Blut wird also erst durch den Fäulnisprozess abgebaut. Bei Raumtemperatur dauert das zirka drei Wochen. Im kalten Grundwasser liegend wohl etwas länger. Aber das hängt natürlich auch von der Menge des Bluts ab.“
    Mit dem Handballen rollte Leander seinen Kugelschreiber auf der Schreibtischunterlage hin und her. „Vielleicht wurde sie gezwungen, es zu trinken.“
    „Sie hatte winzig kleine Hautfetzen zwischen ihren Zähnen.“ Trotz des unappetitlichen Themas biss Tomasz herzhaft in sein Mettbrötchen.
    „Dann hat sie den Mörder gebissen.“ Triumphierend klatschte Leander. „Wunderbar!“
    Als Tom den Bissen hinunterschluckte, trat sein Adamsapfel hervor, den man sonst aufgrund seines fleischigen Halses nicht sah. „Kein Grund zur Freude, Menzel. Die Frau ist tot.“
    „Ich wollte nur sagen, dass wir seine DNA haben“, gab sich Leander kleinlaut und widmete sich wieder seiner Arbeit.
    „Nur keinen Abgleich.“ Daniel schnalzte mit der Zunge. „Wir können nicht alle Männer aus Köln zur Speichelprobe bitten.“
    „Das könnte sie sein.“ Leander kam mit seinem Gesicht näher an den Computer heran. „Die Angaben stimmen. Meiner Meinung nach ist das unsere Mikwe-Leiche“, er räusperte sich und drehte den Bildschirm um, „bevor sie dazu wurde.“
    Eingehend verglich Daniel das Foto der verschwundenen Frau mit dem des Mordopfers. Sein Blick erhellte sich. „Das ist sie! Offiziell müssen wir zwar noch darauf warten, bis die DNA der Toten vorliegt, um sie mit der der Vermissten abzugleichen, aber für mich besteht kein Zweifel. Endlich haben wir einen Namen. Gut gemacht!“
    „Petra Schumann, 21, hat ein Sozialstipendium an der Uni Köln ergattert, weil sie

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