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Nubila 01: Das Erwachen

Nubila 01: Das Erwachen

Titel: Nubila 01: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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der die Gabe des Heilens hat, ist auch in der Welt der Menschen Arzt, weil sie es als ihre Bestimmung erkennen zu heilen. Aber nicht jeder Arzt hat auch die Gabe zu heilen. Die Schwierigkeit ist es also, diejenigen zu finden, die diese Gabe und sie dann auch noch abzusondern, weil Ärzte ja meistens viel zu sehr in der Gesellschaft verankert sind. Aber Heiler sind auch sehr begehrt und man zahlt mir viel Geld für sie. Also besorge ich Heiler und erziehe sie so gut wie möglich.“
    Jason nickte. Er hatte keine Ahnung, worauf Theodor hinaus wollte, aber er wusste dass Heiler sehr teuer waren und dass die Beschaffung nicht immer ganz legal ablief.
    „ Meine Heiler durchlaufen alle Stufen der Erziehung, aber dennoch… Obwohl sie eigentlich bestens vorbereitet sind, haben sie immer noch die höchste Ausfallquote, weil sie einfach schon zu alt sind. Ein Mensch über achtzehn hat die Entfaltung seiner Persönlichkeit bereits hinter sich. Er lässt sich nicht mehr so einfach formen und verändern. Da kann man sich auf den Kopf stellen.“
    „ Du glaubst also, dass Kathleen nicht als Dienerin taugt“, schlussfolgerte Jason. Er hatte zwar sowieso nicht vor Kathleen abzugeben, weil Viktor und Doreen es ihm verboten hatten, aber er war schon neugierig, was Theodor überhaupt mit Kathleen vorhatte.
    „ Wenn das alles so schwierig ist, was willst du denn dann überhaupt mit ihr anstellen?“, fragte er jetzt ganz ohne Umschweife und sah Theodor herausfordernd an.
    Theodor zog noch einmal an seiner Zigarette und lächelte dann süffisant. Jason spürte, wie ihm ein Schauer über den Rücken lief und alle Farbe aus seinem Gesicht wich. Das konnte doch nicht wirklich Theodors ernst sein.
    „ NEIN!“, keuchte Jason schockiert.
    „ Sie ist sehr hübsch“, wandte Theodor ein. „Wenn sie als normale Dienerin nicht taugt, dann könnte man sie als Sexsklavin halten. Ich kenne da schon ein paar Männer, die durchaus nicht abgeneigt sind, sich ein hübsches Mädchen gegen ihren Willen zu halten.“
    Jason knirschte wütend mit den Zähnen.
    „ Das ist vollkommen illegal“, schnauzte er Theodor an. Der Gedanke mit einer Dienerin zu schlafen war für Jason genauso abwegig, wie die Vorstellung mit einem Haustier zu verkehren. Doch leider hatte nicht jeder Mann dieselben Vorstellungen und es gab durchaus Männer, die bereit waren das Gesetz zu brechen und viel Geld zu zahlen, um ihre Perversionen auszuleben. Jason schüttelte angewidert den Kopf.
    Wenn Theodor nicht Violettes Vater gewesen wäre, dann hätte er ihn schon längst angezeigt, aber Theodor war ein einflussreicher Mann und hatte es bisher noch immer geschafft irgendwie seinen Kopf wieder aus der Schlinge zu ziehen. Und er vertraute Jason. Blutsverwandtschaft war ein starkes Band, das selten missbraucht wurde und dank Violette war er sozusagen Jasons Stiefvater. Innerhalb einer Familie war es immer dasselbe. Man hielt zusammen oder sah weg, wenn man nicht mit dem einverstanden war, was der Andere tat. Aber Verrat gab es äußerst selten.
    „ Tu nicht so entsetzt, Kleiner“, sagte Theodor amüsiert. „Ich biete die Ware nur an. Was der neue Besitzer dann damit tut ist sein Problem, nicht meins. Ich muss meinen Kunden nur etwas anbieten. Und sie zahlen gut.“
    Theodor war einen halben Kopf größer als Jason, doch er war Jason niemals winziger erschienen, als in diesem Moment.
    Aufgebracht drehte er sich von Theodor weg und sah wieder in den Raum hinein, in dem sich Kathleen befand. Sie war wach und hockte in einer Ecke des Raumes, als wäre sie eine Raubkatze, die auf ihre Beute lauerte. Momentan würde niemand auf die Idee kommen ihr Gewalt anzutun, aber sobald die Verwandlung abgeschlossen war, wäre sie schutzlos, verängstigt, orientierungslos und jedem Perversen hilflos ausgeliefert.
    „ Sie ist nicht zu verkaufen“, sagte Jason ernst, ohne sich dabei nach Theodor umzusehen.
    „ Aber…“
    „ Ich sagte, SIE IST NICHT ZU VERKAUFEN“, wiederholte Jason wütend und blickte Theodor entschlossen ins Gesicht. „Ich werde sie selber erziehen.“
    Laney hatte sie verwandelt, und da er Laneys Vater war, war er auch für Kathleen verantwortlich. Er würde nicht zulassen, dass Theodor sie mitnahm und sie an irgendeinen Perversen verkaufte. Lieber behielt er sie selber und ärgerte sich mit ihr herum, als dass er zuließ, dass sie dermaßen geschändet wurde. Violette hätte wahrscheinlich ihrem Vater zugestimmt, weil sie mit seinen Prinzipien groß geworden war und

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