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Nubila 01: Das Erwachen

Nubila 01: Das Erwachen

Titel: Nubila 01: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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auf die Wilden. Theodor hatte Jason vor langer Zeit erklärt, dass es zu gefährlich sei, wenn die Diener einmal auf den Geschmack gekommen wären. Man durfte die Diener auf gar keinen Fall jagen lassen, was dazu führte, dass nur die Herrenrasse sich auf die Jagd nach den Wilden vorbereitete.
    Obwohl Jason versuchte sich auf die Vorbereitungen zu konzentrieren, wanderten seine Gedanken immer wieder zu Kathleen. Er machte sich Sorgen um sie. Sie war nach wie vor in dem Stadium der Verrücktheit gefangen und unten im Keller, im Schutzraum eingesperrt. Er hatte beschlossen Theodors Rat zu missachten und stattdessen weiterhin den Schutzraum zu verwenden. Doch in dieser Nacht war Vollmond und die Wettervorhersage war gut. Für den Fall dass etwas schief ging, würden sie also den Schutzraum selber benötigen. Was also sollte dann aus Kathleen werden? Sie war wie ein wildes Raubtier, das jeden angriff, der sich ihr zu weit näherte.
    Jason wunderte sich über sich selber. Er sollte sich gar nicht so viele Sorgen machen. Es gab schließlich keinen Grund, warum in dieser Nacht wieder alles genauso schief laufen sollte, wie beim letzten Vollmond.
     
    „ Also gut“, sagte Viktor laut und baute sich gebieterisch vor der Familie auf. „Hier sind noch einmal die Regeln. Erstens: Wir bleiben ständig in Kontakt miteinander. Delilah wird nach Laney sehen und aufpassen, dass sie nicht wieder hinter uns herkommt. Falls irgendeiner von euch sie aber doch sehen sollte, dann informiert er sofort alle anderen. Ich will nicht, dass wieder ein ähnlicher Vorfall stattfindet, wie letzten Monat.“
    Simon grinste frech in Jasons Richtung und dieser sah missmutig zu Boden. Genau wie er, würde sicherlich auch Laney noch lange mit dem Spott seiner Familie klarkommen müssen.
    „ Zweitens“, fuhr Viktor fort. „Niemand kämpft allein. Alleine gegen einen Wilden zu kämpfen gleicht einem Todesurteil. Das gilt besonders für Greg und Simon. Niemand spielt den Clown, oder den Helden.“
    Die beiden sahen einander missmutig an. Beiden missfiel der Gedanke mit dem anderen auf dieselbe Stufe gesetzt zu werden.
    „ Und drittens.“, sagte Viktor schließlich. „Es wird nicht mit der Beute gespielt.“
    Bei diesen Worten sah er Violette besonders lange an, die gleichgültig mit den Schultern zuckte. Sie hatte eine ziemlich sadistische Ader an sich, die sie immer wieder dazu brachte Dinge zu tun, die von den Anderen missbilligt wurden. Jason konnte sich noch ziemlich gut an seine eigene Kindheit erinnern. Damals hatte auch er stark unter ihr zu leiden gehabt.
    „ Gibt es irgendwelche Fragen?“, hakte Viktor nach und sah, wie Simon zaghaft die Hand hob.
    „ Ja, mein Sohn“, sagte er nachsichtig.
    „ Warum… Warum erschießen wir sie nicht einfach?“
    Einen Moment lang war es still, aber dann prusteten alle aus der Truppe los. Simon wurde erst blass und dann rot vor Zorn.
    „ Was ist denn daran so lustig?“, fragte er aufgebracht. „Im Fernsehen werden die Monster doch auch immer mit Pistolen und Maschinengewehren getötet. Warum können wir das nicht auch machen?“
    „ Das war keine blöde Frage, mein Kleiner“, beeilte Doreen sich zu sagen. „Es ist nur so, dass du es eigentlich besser wissen solltest. Immerhin lebst du auf einem Hof mit jeder Menge Diener.“
    „ Diener und Wilde sind normalen Pistolen gegenüber fast vollkommen unempfindlich“, erklärte Viktor weiter, der inzwischen wieder einen ernsten Gesichtsausdruck angenommen hatte. „Ihre Haut ist extrem widerstandsfähig und erleidet durch Messer, Schwerter oder Schüsse nur kleine Wunden, die sehr schnell wieder verheilen. Selbst mit einer automatischen Waffe könnte man einen Wilden daher nicht lange außer Gefecht setzen.“
    Simon bekam große Augen und ein wenig Unsicherheit begann sich in seinem Blick widerzuspiegeln.
    „ Aber… Wie sollen wir sie denn dann erledigen?“, fragte er ein wenig ängstlich.
    „ Indem wir sie beißen“, verkündete Greg selbstbewusst. „Es gibt keine wirkungsvollere Waffe gegen die Wilden, als unser Gift.“
    „ Das stimmt“, bestätigte Viktor. „Da ein Wilder sich aber nicht so schnell beißen lässt, kämpfen wir niemals allein. Du, mein Sohn, bist heute nur dabei um zu lernen. Einen Wilden zu beißen ist eine gefährliche Angelegenheit und du bist zu jung, um dich vernünftig zu wehren. Bleib also im Hintergrund, damit diese erste Jagd nicht auch deine letzte wird.“
    Simon nickte und senkte unzufrieden den Kopf. Er

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