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Nubila 01: Das Erwachen

Nubila 01: Das Erwachen

Titel: Nubila 01: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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attackierte seinerseits wiederum die Kreatur. Ohne zu zögern, rammte er dem Ungeheuer seine Zähne in die Schulter und biss kräftig zu. Das Monster schrie auf und es wunderte Jason ernsthaft, dass der Rest des Rudels nicht längst auf dem Weg nach oben war, um seine Kumpel zu unterstützen. Doch Jason hatte bereits mehrmals festgestellt, dass die Wilden keine sonderlich loyalen Wesen waren, sondern sich nur aus eigennützigen Gründen mit den anderen zusammentaten. Der Rest des Rudels war momentan dabei sich über die Vorräte herzumachen. Und solange ihnen keine unmittelbare Gefahr drohte, würden sie wahrscheinlich keinen Grund sehen, um extra die Treppe hinauf zu rennen.
    Das Wesen schüttelte Jason problemlos ab und schmiss ihn gegen eines der Gemälde an der Wand. Gemeinsam mit dem Bild krachte er zu Boden. Der Wilde wappnete sich für den nächsten Angriff, aber durch Jasons Biss war er jetzt ein wenig geschwächt. Er torkelte und gab Jason die Gelegenheit sich nach dem zweiten Monster umzusehen. Er konnte nur einen wild zappelnden Haufen erkennen, der aus strampelnden Beinen und fauchenden Gestalten bestand, doch dann erhaschte er einen kurzen Blick auf die Person, die ihm zur Hilfe gekommen war. Es war Greg. Er kämpfte wie ein Löwe gegen das Ungeheuer und schien trotz der Anstrengungen des Monsters kaum etwas abzubekommen. Er trug ein Messer bei sich, das er instinktiv richtig zu benutzen schien. Die Waffe fügte der Haut des Wilden zwar nur geringen Schaden zu, aber es reichte um das Wesen auf Abstand zu halten.
    Der Wilde, der gegen Jason gekämpft hatte nutzte den Augenblick, in dem er abgelenkt war, sprang nach vorne und biss Jason in den Arm. Verzweifelt schrie dieser auf und versuchte dem Monster seinen Arm wieder zu entreißen. Doch das Ungeheuer war stark und biss eher noch stärker zu. Jason spürte, wie das Monster ihm sein Blut aussaugte und ihm wurde schwindelig vor Schmerzen, doch ehe das Monster ihm den Arm ganz abreißen konnte beschloss er zu der einzig wirksamen Waffe zu greifen, die er besaß. Er biss noch einmal zurück. Er biss dem Wesen kräftig in den Nacken und brachte ihn so wiederum dazu, von ihm abzulassen. Jason befreite seinen lädierten Arm und verpasste dem Monster einen kräftigen Tritt, sodass dieses genauso wie vorher der andere Wilde das Geländer hinunterfiel und mehrere Stockwerke tiefer auf den Boden knallte.
    Jason keuchte auf. Ihm war klar, dass er viel Blut verloren hatte, aber er durfte jetzt auf gar keinen Fall aufgeben. Er schüttelte den Kopf, um wieder ein wenig klarer denken zu können und wandte seine Aufmerksamkeit dann wieder Greg und dem zweiten Wilden zu, die immer noch ein Stück weiter auf dem großen Flur gegeneinander kämpften. Greg hielt sich gut, aber trotzdem war es nicht schwer zu erkennen, dass das Monster stärker war. Sich alleine einem Wilden zu stellen war eigentlich schon fast Selbstmord.
    Jason keuchte. Er wollte Greg helfen, ihn unterstützen, aber er hatte keine Kraft mehr dazu. Er stürzte zu Boden und sah unter Schock zu, wie das Wesen Greg weiter attackierte.
    „ GREG!“, rief plötzlich jemand von unten.
    Ein Pfeil schoss durch die Luft und ritzte die Haut des Monsters weit auf. Das Wesen schrie auf und ließ einen Moment von Greg ab. Dieser reagierte geistesgegenwärtig und stach wieder mit seinem Messer zu.
    Jason hörte Fußgetrappel, aber er konnte nicht mehr erkennen, wer es war, der da die Treppe hoch gelaufen kam. Er war unwahrscheinlich müde und glitt schließlich in die Bewusstlosigkeit hinein.
     
    Violette erreichte die oberste Etage als Erste und hätte weinen können. Ihr bot sich ein Bild des Grauens. Überall klebte Blut. An den Wänden, auf dem Boden und sogar an der Decke. An dem Geruch konnte Violette erkennen, dass vieles von dem Blut von den Wilden stammte. Aber nicht alles. Bei weitem nicht alles.
    Jason lag auf dem Boden und rührte sich nicht. Greg kniete neben ihm und versuchte ihn wieder zu wecken.
    „ Jason“, rief er. „Wach auf, Mann. Sie sind weg.“
    Violette hielt immer noch den Bogen in der Hand, mit dem sie den Pfeil abgeschossen hatte.
    Um Violette herum liefen die Diener wild durcheinander und wieder einmal wurde Violette bewusst, warum man normalerweise nicht zulassen durfte, dass sie kämpften. Sie waren bei der Vertreibung der Wilden eine große Hilfe gewesen und Violette war klar, dass ihre Familie es ohne die Diener wahrscheinlich nicht geschafft hätte. Sie waren stark und loyal, aber es

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