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Nubila 01: Das Erwachen

Nubila 01: Das Erwachen

Titel: Nubila 01: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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vielleicht noch gemacht. Heutzutage nimmt man dafür Spritzen. Das ist einerseits weniger schmerzvoll und andererseits sehr viel zivilisierter. Es ist inzwischen ein wahrer Seltenheitsfall und noch dazu ein ziemliches Unglück, wenn einer der Herren einen Menschen beißt. Du bist also etwas ganz Besonderes.“
    „ Ich könnte gut darauf verzichten.“
    Delilah schnaubte amüsiert.
    „ Das kann ich mir vorstellen“, sagte sie lächelnd und fuhr dann mit ihren Erklärungen fort. „Manche Gaben sind ziemlich belanglos, Kath. Manchmal kommt dabei nur ein besonders starker Geruchssinn heraus, oder Augen, die im Dunkeln leuchten können, so wie die der Wilden.“
    „ Die Wilden?“
    „ Von denen weißt du noch gar nicht?“
    Kathleen schüttelte den Kopf. Jason hatte irgendetwas darüber erwähnt, dass die Gefahr bestünde, sie könnte zu einer Wilden werden, aber sie hatte nicht ganz verstanden, was er damit meinte.
    „ Die Wilden sind der Grund warum die Herren uns strikt von Menschenblut fernhalten“, erklärte Delilah während sie fleißig weiter den Boden schrubbte. Sie legte dabei einen solchen Elan an den Tag, dass Kathleen sie dafür nur bewundern konnte. „Die Wilden sind ein Volk von Monstern, die kein Gewissen und keine Seele haben. Sie leben meistens als Einsiedler und ziehen quer durchs Land, immer auf der Suche nach einsamen Menschen, die sie aussaugen können.“
    „ Die typischen Vampire also“, stellte Kathleen fest.
    „ Oh ja, in der Tat. Sie sind ziemlich genauso wie in den Legenden. Blutrünstig, stark, gefährlich, hässlich und immer auf der Flucht. Außerdem meiden sie das Sonnenlicht und haben eine Abneigung gegen Knoblauch.“
    „ Was ist mit Kreuzen und Weihwasser?“
    Delilah lächelte schwach.
    „ Das weiß ich nicht“, gab sie zu. „Aber wenn ich das nächste mal einen Wilden sehe, dann werde ich ihn fragen.“
    „ Und wie wird man ein Wilder?“, fragte Kathleen. „Warum hat Jason so eine Angst, dass mir das passieren könnte?“
    „ Tja. Das ist leider ziemlich einfach. Du musst nur Menschenblut trinken. Wenn du es nur ein einziges Mal zu dir genommen hast, dann bist du auf immer und ewig ein Wilder und wirst von da an von der Force gejagt.“
    „ Die Force? Was ist das denn nun schon wieder?“
    „ Oje, das weißt du auch nicht?“
    Kathleen zuckte die Schultern.
    „ Die Force ist im Prinzip die Armee der Herrenrasse“, belehrte sie Delilah. „Sie beschützen die Zivilisten vor den Wilden und vor den Menschen. Denn es gibt tatsächlich alle paar Jahrzehnte wieder ein paar Menschen, die sich einbilden alle Vampire ausrotten zu müssen.“
    „ Okay“, sagte Kathleen gedehnt und versuchte die neuen Informationen richtig einzuordnen. „Kannst du mir das etwas genauer erklären?“
    „ Die Herren haben einen Vertrag mit den Menschen geschlossen. Früher war das alles nicht so wichtig, aber die Menschen werden immer stärker und ihre Waffen werden immer besser. Früher waren sie für die Herren keine Gefahr, aber inzwischen ist das anders. Im Gegensatz zu uns sind die Herren relativ leicht zu töten. Mann gegen Mann hätte ein Mensch zwar keine Chance gegen sie, aber die Waffen der Menschen können sie töten. Ein Schuss ins Herz oder in den Kopf, löscht ihnen unwiederbringlich das Lebenslicht aus.“
    „ Und was hat das mit den Wilden zu tun?“
    „ Die Herren haben eingewilligt nicht mehr willkürlich Menschen zu töten, sondern sich nur auf Schwerverbrecher zu beschränken. Die Kinder, die in die Fabriken gebracht werden sind grundsätzlich Waisen, die oft von ziemlich weit her eingeschifft werden. Kinder, die ohnehin keine rosige Zukunft gehabt hätten und die nicht vermisst werden. Außerdem machen die Herren Jagd auf die Wilden, weil sie sie viel besser kennen. Die Force ist immerzu auf der Suche nach ihnen, aber an Vollmond sind alle in Alarmbereitschaft.“
    „ Warum Vollmond?“
    „ An Vollmond sind die Wilden am gefährlichsten. Wenn sie normalerweise ihre Gelüste einigermaßen unter Kontrolle haben, so müssen sie an Vollmond auf jeden Fall auf die Jagd gehen. Entweder nach Menschen, oder nach Herren. Denn da die Herren warmes Blut haben, ist es den Wilden auch möglich sich von ihnen zu ernähren.“
    Kathleen nickte. Nach allem, was sie soeben erfahren hatte, sollte sie wahrscheinlich wirklich froh sein, dass Jason sie davon abgehalten hatte einen Menschen anzugreifen. Andererseits wiederum… Konnte es schlimmer sein ein Monster zu sein, als wie eine

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