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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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Gaben spüren.
    Dann hilf mir doch, verdammter Mist. Liliana zerquetscht mich sonst.
    Das kann ich nicht. Er klang verzweifelt. Ich bin zu weit weg, und sie wendet die Gaben nicht bei mir an. So funktioniert das nicht. Ich brauche entweder Blickkontakt oder einen direkten Draht dazu.
    Scheiße. Und was soll ich jetzt tun?
    Ergib dich, Laney. Bitte. Fleh sie an, dir nicht wehzutun. Das will sie doch nur.
    Aber dann bringt sie mich um.
    Bist du dir da sicher?
    Ich …
    Laney hielt inne und ließ dann den Schrei verstummen. Sie wusste tatsächlich nicht, was Liliana vorhatte, und wenn sie noch länger kämpfte, dann würde Liliana sie einfach zerquetschen. Den Schrei konnte man vielleicht eine gewisse Zeit lang aushalten, der Ring hingegen konnte sie umbringen.
    Liliana, die bemerkte, dass die Schmerzen in ihrem Kopf aufgehört hatten, blickte Laney verblüfft an.
    „Der … Klügere … gibt … nach“, brachte Laney hervor.
    „Du meinst, die Schwächere gibt nach“, gab Liliana zurück und begann sofort wieder zu grinsen.
    Dann lief sie auf Laney zu, band ihr das blaue Tuch um den Kopf und gab ihr einen kräftigen Tritt in die Magengegend. Erst als Laney ächzend zu Boden ging, ließ sie ihren Ring lockerer. Sofort schnappte Laney verzweifelt nach Luft und versuchte, sich das Tuch wieder vom Gesicht zu reißen. Doch der Ring war nicht völlig verschwunden, sondern nur soweit zurückgefahren, dass er Laney Luft zum Atmen ließ. Ihre Arme heben konnte sie nicht. Frustriert lehnte Laney sich zurück und hörte, wie Liliana sich näherte.
    „Warum denn nicht gleich so?“, fragte sie. „Das hättest du uns beiden ersparen können. Warum musstest du denn auch unbedingt die Überraschung verderben wollen?“
    „Deine Überraschung kannst du dir sonst wo hin stecken. Darauf verzichte ich dankend.“
    „Oh. So undankbar mal wieder.“
    Liliana schnalzte mit der Zunge und zog Laney grob nach oben.
    „Na, komm schon. Auf geht’s. Ich habe wirklich noch wichtigeres zu tun heute.“
    „Ach ja? Was denn? Dir die Fingernägel lackieren?“
    Liliana lachte leise.
    „Das wäre sicherlich auch vergnüglich. Viel wichtiger ist aber, dass ich vorhabe, Darrek heute noch halb zu Tode zu prügeln.“
    „Bitte was?“, fragte Laney ungläubig.
    „Du hast schon richtig gehört. Er hat die Ältesten verraten, und dafür muss er bestraft werden. Keine Sorge. Er wird nicht dabei sterben. Wir brauchen den Kleinen schließlich noch.“
    „Und was ist mit mir?“
    „Dich brauchen wir auch noch, aber auf andere Art und Weise, als du es vielleicht denkst.“
    Irritiert schüttelte Laney den Kopf.
    Laney. Bist … Bist du in Ordnung?
    Ja. Noch … Liliana hat mir die Augen verbunden und bringt mich fort. Aber … Sie spricht nur in Rätseln. Ich habe keine Ahnung, was sie mit mir vorhat.
    Aber du bist unverletzt?
    Mehr oder weniger.
    Hör zu, Laney , seine Stimme in ihrem Kopf klang eindringlich. Sobald du es geschafft hast, aus dieser Nummer herauszukommen – und das wirst du – musst du dafür sorgen, dass die Kaltblüter sich in alle Winde zerstreuen.
    Aber …
    Kein aber, Laney. Es tut mir so leid, dass ich gekommen bin. Nur durch meine Schuld ist jetzt der Super-GAU des Jahrhunderts eingetreten. Die Ältesten haben mich wieder auf ihre Seite gebracht. Noch war Akima nicht hier, um mir ihren Willen aufzuzwingen, aber das wird sie. Daran habe ich keinerlei Zweifel. Und das bedeutet: Keine eurer Gaben wird gegen die Ältesten große Wirkung zeigen.
    Laney schwieg einen Moment und ging einfach nur neben Liliana her, die sie inzwischen eine Treppe hinunter führte. Es wunderte Laney, dass sie bisher niemandem begegnet waren, denn das hätte sie sicherlich gehört. Aber vielleicht waren die meisten Force-Mitglieder beim Training, und die Familienmitglieder hatten sicher besseres zu tun, als Liliana den ganzen Tag hinterher zu laufen.
    „Wo bringst du mich hin?“, fragte Laney irritiert, als Liliana eine Tür öffnete und ihnen frische Luft entgegenkam.
    „Geduld, liebes Cousinchen, Geduld“, sagte Liliana und führte Laney weiter. Motorengeräusche waren zu hören, und dann wurde Laney angehoben und nach oben gezogen.
    Darrek. Ich glaube, sie bringen mich mit dem Helikopter weg.
    Bist du unterwegs jemandem begegnet? Hast du mit Tristan geredet?
    Seine Stimme klang verzweifelt.
    Nein, gab Laney zurück.
    Dann handelt Liliana wahrscheinlich auf eigene Faust, oder aber auf Akimas Anweisung. Das wäre auch möglich.
    Darrek,

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