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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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Beweis dafür, dass sie lange nicht mehr so jung war, wie es ihr Äußeres vermuten ließ. Aber Viktor drückte beruhigend ihre Schulter und sie hielt den Kommentar tapfer zurück, der ihr schon auf der Zunge brannte.
    „Und was dich angeht, Laney“, sagte Jason in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete. „Das hier ist nichts für dich und ich möchte nicht, dass du das siehst, in Ordnung?“
    „Aber …“
    „Kein aber. Du wirst dich diesem Zelt nicht nähern, ist das klar? Greg,.du bist mir für sie verantwortlich.“
    Greg schluckte und sah schnell zur Seite, weil er nicht in die Schusslinie geraten wollte. Doch Jason schien gar keine Antwort zu erwarten. Er drehte sich herum und verschwand wieder im Zelt. Als Laney einen frustrierten Schrei ausstieß, wäre Kathleen am liebsten zu ihr gegangen. Aber ihre Schuldgefühle gegenüber Ina und Sina trieben sie wieder zurück zu den Zwillingen. Ihr war klar, dass sie eine Mitschuld an dieser Misere trug, und sie musste sich ihrer Verantwortung stellen.
    „Hast du inzwischen etwas aus ihr herausbekommen?“, fragte Jason, als sie wieder zurück ins Zelt kamen.
    Alexander hatte das nackte Mädchen inzwischen mit einem Laken zugedeckt und hielt immer noch ihre Hand, um einen Teil seiner Heilungskräfte an sie abzugeben.
    „Ja, das habe ich“, gab Alexander zurück. „Das hier ist Ina. Wie es aussieht, hat Kathleen die beiden Schwestern gestern voneinander getrennt. Nach Aussage des jungen Mannes, weil sie sich beide in ihn verliebt hatten, aber Sina zu eifersüchtig war, um zu teilen. Verständlich soweit.“
    „Ja. Und weiter?“
    „Nun, durch die fehlende Verbindung sind leider Inas Gefühle für Daniel nicht verschwunden. Sie hat schon seit Monaten darunter gelitten, dass Daniel ihre Schwester wollte und nicht sie. Und jetzt, da sie von ihrer Schwester getrennt war, wollte sie das Lager verlassen, um das Liebesglück nicht mit ansehen zu müssen.“
    „Aber das ist offensichtlich schief gegangen“, bemerkte Jason sarkastisch.
    Alexander nickte.
    „Offensichtlich. Ina wollte sich wahrscheinlich nur verabschieden, als sie in das Zelt kam. Sie trug ihren Schutzanzug und hatte scheinbar vor, direkt danach zu verschwinden. Aber als sie Sina und Daniel im Bett erwischte, ist sie wohl durchgedreht.“
    Sina packte sich an den Hals, als würde sie keine Luft bekommen, und eine einzelne Träne lief ihre Wange hinunter. Kathleen staunte. Sie hätte nicht erwartet, dass Sina überhaupt dazu fähig sein würde, am Leid ihrer Schwester teilzuhaben. Bei ihrer letzten Begegnung hatte sie einfach nur unnahbar und kalt gewirkt. Aber offensichtlich war das nur Fassade gewesen.
    Kathleen schluckte. Am liebsten wäre sie zu Sina gegangen, um sich zu entschuldigen. Sie spürte die Schuld wie eine eiserne Faust, die sich in ihre Eingeweide bohrte. Sie hätte wissen müssen, dass es nicht genügte, die beiden Schwestern einfach nur zu trennen. Natürlich war abzusehen gewesen, dass es noch Probleme geben würde. Genauso wie Alexander immer noch an Gadha hing, musste Ina sich auch weiterhin nach Daniel verzehren. Oder es war tatsächlich so, dass sie sich auf ganz eigenständige Weise in ihn verliebt hatte. In jedem Falle wäre es bestimmt nicht zu diesem Selbstmordversuch gekommen, wenn Kathleen die Zwillinge nicht von ihrer Verbindung befreit hätte.
    „Hat es sich alles so zugetragen?“, fragte Alexander an Daniel gewandt.
    Dieser nickte zögerlich.
    „Ja“, sagte er. „Ich habe Ina noch nie so gesehen. Sie war immer die Ruhige, die Liebe. Aber vorhin … Sie ist völlig durchgedreht, hat uns beschimpft und gesagt, wir würden schon sehen, was wir davon hätten. Dann hat sie sich ausgezogen und ist einfach nach draußen gerannt, in die pralle Sonne. Das ist doch verrückt. Wer macht denn so etwas?“
    „Tja, jemand, der verzweifelt ist, wie es aussieht“, bemerkte Jason missmutig. „Und jemand, der ganz plötzlich aus einem Gefüge gerissen worden ist, das eigentlich für die Ewigkeit gedacht war.“
    Kathleen schluckte. Sie wollte so gerne etwas erwidern und sich wehren, aber sie war sich selbst so unsicher, ob sie falsch oder richtig gehandelt hatte, dass sie es nicht über sich brachte, etwas zu sagen.
    In diesem Augenblick kam Anisia hereingeeilt. Die Warmblüterin hielt sich nicht lange mit unnötigen Fragen auf, sondern beugte sich sofort zu der Verletzten hinunter und kontrollierte ihre Vitalfunktionen.
    „Wie lange liegt sie hier schon so?“,

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