Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
Vom Netzwerk:
da war, dann geh doch selber. So weit ist es schließlich auch nicht.“
    Laney verzog den Mund. Sie hatte ihr Bein inzwischen notdürftig geschient und jede Bewegung bedeutete noch Schmerzen, aber das Herrenhaus, oder das was davon übrig war, war tatsächlich nicht weit entfernt.
    „Na fein“, sagte Laney. „Dann gehe ich halt selber.“
    Gadha schnaubte und zog Alexander näher an sich. Sein Zustand hatte sich in den beiden letzten Tagen kaum verändert, aber Gadha war keinen Moment von seiner Seite gewichen, in der Hoffnung bei ihm sein zu können, sobald er aufwachte. Sie so besorgt zu sehen war ungewohnt für Laney und sie fragte sich nicht zum ersten Mal, was zwischen den Beiden wohl vorgefallen war. Sie hatte immer gedacht, dass es für einen gebundenen Vampir unmöglich war, seinen Partner freiwillig mehr als drei Tage zu verlassen. Und dennoch war Gadha sicherlich zwei Wochen lang verschwunden gewesen. Laney konnte sich das nicht erklären, hatte aber eingesehen aber, dass sie von Gadha keine Hilfe dabei bekommen würde, das Rätsel zu lösen.
    „Wenn du dir unbedingt den Hals brechen willst, dann meinetwegen“, sagte Gadha leichthin. „Komm bloß nicht später an und behaupte, ich hätte dich nicht gewarnt.“
    „Irgendwie muss ich doch zurück zu meiner Familie und den Anderen. Du bist dabei schließlich keine große Hilfe.“
    Gadha zuckte mit den Schultern.
    „Ich kann nur wiederholen, ich spüre nichts. Wenn da jemand beim Herrenhaus wäre, ob Kaltblüter oder Warmblüter, dann würde ich das fühlen.“
    Laney verdrehte die Augen und verließ die Höhle. Wenn sie noch lange hier festsaß, dann würde sie wahrscheinlich verrückt werden. Ein Spaziergang, selbst wenn er umsonst sein sollte, war vielleicht genau das Richtige für sie.
    Darrek hatte versucht, sich auf das Schlimmste vorzubereiten, doch nichts, nicht einmal die Bilder im Fernsehen, hätten ihn auf den Anblick vorbereiten können, der sich ihm nun bot.
    Die Menschen waren fort. Noch nicht lange, das konnte er fühlen. Aber sie waren weg und hatten die Reste des Gebäudes ihrem Schicksal überlassen. Darrek war froh, dass Janish zurückgeblieben war. Für den Jungen war dies hier nur irgendein kaputtes Haus, das seine Neugier in Bezug auf Bomben beflügelte. Für Darrek hingegen wirkte es eher wie ein Grab. Das Grab einer jungen Frau, die er zu beschützen geschworen hatte und die ihm mehr ans Herz gewachsen war, als er jemals zugeben würde.
    Ein Teil von ihm ging davon aus, dass Laney und die anderen Warmblüter es höchstwahrscheinlich geschafft hatten, der Zerstörung zu entkommen. Doch was, wenn er sich irrte? Was, wenn Laney, Jason und ihre gesamte Familie von dem Angriff völlig überrascht worden waren? Was, wenn sie immer noch irgendwo unter den Trümmern lagen? Hätten die Suchhunde sie gefunden? Darrek war sich nicht sicher. Die Hunde waren darauf abgerichtet, Menschen zu suchen. Warmblüter hatten zwar einen ähnlichen Geruch, aber es wäre möglich, dass die Hunde ihn nicht erkannt hatten.
    Wäre es möglich? Dass er Laney verloren hatte, bevor sie jemals wirklich ihm gehört hatte? Langsam sank Darrek auf die Knie und versuchte, sich gegen die Bilder zu wehren, die ungebeten auf ihn einzuprasseln begannen.
    Was, wenn er zu spät kam? Was, wenn seine Entscheidung, Laney zu verlassen, die schlimmste seines Lebens gewesen sein sollte? Er bekam die Möglichkeiten einfach nicht mehr aus dem Kopf und hatte plötzlich das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Frustriert hob er den Kopf und schrie seine Verzweiflung in den Abendhimmel hinauf.
    Als Laney den Schrei hörte, lief sie noch schneller. Der Weg bis zum Herrenhaus war Laney noch nie zuvor so lang erschienen. Ihr Bein schmerzte schrecklich und jeder Schritt kostete sie unglaublich viel Kraft. Aber dennoch musste sie es einfach wissen. War es vorher nur eine vage Ahnung gewesen, so hatte sie nun die Gewissheit, dass jemand dort war. Ob Freund oder Feind konnte sie nicht sagen, aber sie würde es auch nie herausfinden, wenn sie nicht nachsah.
    Vor lauter Eile stieß Laney beim Laufen gegen einen kleinen Stein und begann sofort zu fluchen, als der Schmerz stärker als je zuvor durch ihr Bein schoss. Das konnte doch alles nicht wahr sein.
    Entschlossen kämpfte Laney sich weiter vorwärts und schob die Zweige zur Seite, die sich ihr frecherweise in den Weg stellten. Sie kannte die Pfade rund um das Haus herum so gut, dass sie das Haus auch in dunkelster Nacht gefunden

Weitere Kostenlose Bücher