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Nuerburghoelle

Nuerburghoelle

Titel: Nuerburghoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Lehmkuhl
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Nachricht zugleich eine schlechte und eine schlechte Nachricht zugleich eine gute sein.
    »Lass den Blödsinn«, knurrte er ins Telefon, »für solche Spielchen sind wir zu alt.«
    »Spielverderber«, knurrte Küpper zurück, der Böhnke fast schon mit Absicht, wie dieser vermutete, aus dem Mittagsschlaf geholt hatte.
    »Was gibt es, das du mir gestern verschwiegen hast? Oder wolltest du deinen Urlaub bei mir in Huppenbroich anmelden?«
    Küpper überhörte die Fragen. »Es gibt eine neue Entwicklung, oder soll ich sogar sagen, eine neue Dimension im Falle Bahn.«
    »So?«
    »Ja. Gestern Nacht hat es einen Brandanschlag auf Bahns Haus gegeben. Ein Molotowcocktail oder etwas Ähnliches wurde durch das Küchenfenster geworfen.«
    Sofort war Böhnke hellwach. Das war wirklich eine schlechte Nachricht. »Und? Wurde jemand verletzt?«
    Küpper verneinte. »Das Haus stand ja leer. Gisela bräunt sich auf den Balearen und Bahn schlummert im Krankenhaus vor sich hin.«
    Bahn habe wieder verdammtes Glück gehabt. Das Feuer sei von seinem direkten Nachbar rechtzeitig entdeckt worden, der durch das Zersplittern der Fensterscheibe geweckt worden war. »Das war kurz vor Mitternacht. Er hat sofort die Feuerwehr alarmiert. Deshalb ist es nur zu einem relativ geringen Sachschaden ohne Verletzte gekommen.«
    Das war also die schlechte Nachricht, dachte Böhnke, die zugleich eine gute war. Offenkundig hatte es wirklich jemand darauf abgesehen, den Journalisten fertigzumachen.
    Was Böhnke nachdenklich stimmte, war der Umstand, dass der Brandstifter das Feuer legte, obwohl er wissen oder annehmen musste, dass Bahn sich im Krankenhaus befand. Oder? Vielleicht wollte der Gauner auch nur weiteren Psychodruck auf Bahn ausüben.
    »Und was sagt Bahn dazu?« Böhnke war sich sicher, wie die Antwort ausfallen würde.
    Küpper enttäuschte ihn nicht. »Bahn hat natürlich geflucht und dann allen Ernstes gefragt, wer ihm denn die Scheibe ersetzt, die er frisch hat einbauen lassen. Ansonsten steht der so unter Medikamenteneinfluss, der ist die Ruhe in Person und lässt sich davon nicht unterkriegen«, was Böhnke indes anzweifelte.
    »Na ja«, räumte der Bernhardiner ein, »die Ärzte haben ihm heute Morgen eine Extraportion Beruhigungsmittel verpasst, bevor meine Kollegen ihn aufgeklärt haben.«
    »Und wegen dieser Information unterbrichst du meinen Schönheitsschlaf?«
    »Wenn es nur deswegen wäre, hätte ich selbstverständlich gewartet. Aber es kommt noch besser«, frohlockte Küpper. »Nicht nur die Feuerwehr war fix, die Jungs von der Polizei sind auch von der flotten Truppe. Die haben den Brandstifter noch in der Boisdorfer Siedlung geschnappt. Der muss ziemlich dilettantisch vorgegangen sein. Der schleppte tatsächlich noch einen leeren, kleinen Benzinkanister mit sich herum.«
    »Und?« Böhnke war gespannt. »Um wen handelt es sich dabei?«
    »Ein junger Deutscher mit einem Migrationshintergrund, wie es so schön heißt«, antwortete Küpper.
    »Und was hat der mit Bahn zu tun.«
    »Wie ich bislang von meinen Kollegen erfahren habe, wollte er sich für einen Verwandten rächen, den wir vor ein paar Jahren haben auffliegen lassen. Du erinnerst dich vielleicht noch an den Bandenkrieg im Drogenmilieu. Damals hat Bahn nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass wir den Drogensumpf in Düren für einige Zeit ziemlich trockenlegen konnten.«
    Böhnke erinnerte sich nicht. Wie sollte er auch? Er hatte in Aachen im Dezernat für Tötungsdelikte gesessen und mit den Rauschgiftdelikten nur am Rande zu tun. Und wenn sich die Geschichte damals nur im Bereich Düren ereignet hatte, hatte er überhaupt keine Aktien im Spiel gehabt.
    »Prima. Dann dürfte der Keks ja gegessen sein. Hat der Knabe schon gesungen?«
    Der Brandstifter werde noch verhört, antwortete Küpper. »Ich bekomme heute Abend neue Informationen. Dann rufe ich dich sofort an. Versprochen!«
    »Jederzeit«, sagte Böhnke. »Selbst wenn du mir wieder den Schlaf rauben solltest.«
     
    Er rechnete nicht mehr mit dem Telefonat, als Küpper spätabends doch noch anrief.
    »Ich bins, der Schlafräuber«, versuchte er locker zu sagen, konnte aber nicht verbergen, dass er nicht gerade froh und munter war.
    »Mach schnell!«, raunte Böhnke. »Ich stehe schon im Schlafanzug vor meinem Bett und der Ofen ist aus. Mir wird kalt.«
    »Gutes Stichwort«, entgegnete Küpper. »Ofen aus. In gewisser Weise ist der Ofen aus für den Brandstifter. Er ist geständig. Aber«, Küpper atmete tief

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