Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)
dass Daniel ihrer Meinung nach vielleicht doch kein perverses Arschloch war, sondern sich ernsthafte Sorgen um mich machte. Und sie glaubte, dass er etwas für mich empfand. Ich war genervt von ihrer Erkenntnis, und noch übellauniger wegen ihrer Belustigung über Daniels Einladung.
»Juliet, nun mach doch nicht so ein Gesicht. Er würde sich wohl kaum so einen Scherz erlauben, wenn er dich nicht wirklich mögen würde. Und wer weiß, vielleicht meint er das ja sogar ernst?«
Ich erzählte ihr von dem Vorschlag seines Anwalts und das bestärkte sie nur noch mehr in ihrer Haltung. »Na siehst du, du bedeutest ihm wirklich etwas. Und er muss schon viel Vertrauen in dich haben, sonst würde er dir nie im Leben so etwas anbieten. Wieso hast du eigentlich nicht zugestimmt? So eine Chance bekommst du vielleicht nie wieder.«
Ich bot ihr an, Daniel ihre Telefonnummer zukommen zu lassen, doch Corinne wehrte lachend ab. »Nein, danke. Ich werde bestimmt nicht deine abgelegten Ex-Lover übernehmen!«
Daniel öffnete und sah mich erstaunt an. Er trug eng anliegende Jeans, die seine Männlichkeit eher betonten, als sie zu verdecken. Die beiden obersten Knöpfe seines weiten Freizeitshirts waren geöffnet und er machte einen völlig relaxten Eindruck. Allein sein Anblick ließ tausend Schmetterlinge in meinem Bauch auffliegen und machte es mir schwer, mich zu konzentrieren. Ich ließ mich dazu hinreißen, ihn einen Moment lang mit offenem Mund anzustarren. Er sah entspannt aus und trotzdem war sein Blick so verführerisch auf mich gerichtet, dass sich die kleinen Härchen auf meinen Armen unwillkürlich aufstellten.
Als ich noch immer nichts sagte, begann er zu grinsen. »Juliet!«
Ich blickte ihm erschrocken in die Augen.
Natürlich war ihm nicht entgangen, wie sehr sein Anblick mich immer noch antörnte. »Du bist wieder da«, stellte er fest. »Was willst du von mir? Brauchst du einen neuen Wagen oder kann ich dir sonst irgendwie helfen?«
Er machte keinerlei Anstalten, mich in seine Wohnung zu bitten, sondern blockierte mit seinem perfekten Körper die Sicht nach drinnen. »Bist du allein?«, fragte ich ihn vorsichtig.
Er hob erstaunt die Augenbrauen. »Ja, ich bin allein in meiner Wohnung, Juliet. Wieso fragst du?«
Ich schluckte. Er würde mich nicht hineinlassen, wenn ich ihn nicht darum bat. Er wollte mich absichtlich demütigen und mich dazu zwingen, ihn zu bitten.
»Daniel, darf ich bitte in deine Wohnung kommen?«
»Was willst du von mir?«, erwiderte er scharf, ohne sich einen Millimeter zu bewegen.
Ich atmete tief durch bevor ich antwortete. Eigentlich wollte ich ihm die Frage nicht gleich auf dem Flur stellen, aber wahrscheinlich war es hier sicherer. »Daniel, hast du jetzt endlich eingesehen, dass wir uns getrennt haben?«
Er taxierte mich argwöhnisch, nickte dann langsam. »Ja, ich stimme dir zu. Wir haben uns getrennt. Gibt es sonst noch etwas, dass du mit mir besprechen willst?«
Mir war klar, dass ich ihm einen guten Grund nennen musste, damit er mich überhaupt weiter anhörte. »Ich muss dir etwas Wichtiges sagen. Es dauert nur zehn Minuten, aber es ist wirklich sehr wichtig und ich brauche deinen Rat.«
Daniel blickte mich misstrauisch an. »Kannst du mir das nicht hier sagen?«, murrte er.
Doch ich schüttelte den Kopf. »Nein, das geht nicht. Aber wenn es dir jetzt nicht passt, kann ich auch später wiederkommen.«
Sein Blick schien mich durchbohren zu wollen, doch dann schlich sich ein Hauch von Verlangen in sein Gesicht. »Du darfst reinkommen, aber nur unter einer Bedingung.«
»Ja. Was ist deine Bedingung?«
»Du sagst mir, was du zu sagen hast und danach ficke ich dich. Und zwar so oft und so hart, wie ich will.« Er klang bedrohlich leise und seine Stimme und sein ganzes Verhalten machten mir Angst, auch wenn seine Worte verheißungsvoll klangen. Wie konnte er so eine Einladung aussprechen, wo er gerade erst unsere Trennung bestätigt hatte?
»Du willst mit mir schlafen, obwohl wir Schluss gemacht haben?«, vergewisserte ich mich deshalb.
»Ich will dich ficken, nicht mit dir schlafen. Der Unterschied sollte dir inzwischen bekannt sein. Zum Ficken brauchen wir uns weder kennen noch eine Beziehung haben.«
Es verblüffte mich immer wieder, wie er beides so rational voneinander trennen konnte. Mir fiel das nicht so leicht. »Ich will nicht mit dir ficken. Dann sprechen wir eben hier weiter. Ich denke, du schuldest mir eine Erklärung für die Nachricht, die du in alle Welt
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