Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)
verschickt hast. Hast du überhaupt eine Ahnung, was du mit deiner Aktion angerichtet hast? Alle meine Freunde glauben jetzt, dass wir beide ein Paar wären!«
»Bis vor ein paar Tagen hat es dir nichts ausgemacht, dass wir ein Paar waren«, erwiderte er nur, ohne auf meine Frage einzugehen.
»Warum hast du diese verdammte Nachricht geschickt? Was hast du dir dabei gedacht? War das ein Scherz oder wolltest du mir damit absichtlich Probleme bereiten?«, rief ich aufgebracht.
Doch er zeigte noch immer keinerlei Emotionen. »Ich habe dir schon gesagt, ich habe eine Methode, dich zurückzuholen. Und wie du siehst, es hat funktioniert. Du bist wieder da.«
Ich konnte meinen Ohren kaum trauen. Er lud Freunde zu einer angeblichen Verlobung ein, nur um mich wütend genug zu machen, damit ich wieder nach Boston kam und ihn zur Rede stellte?
»Du hast ja nicht mehr alle Tassen im Schrank! Was ist mit meiner Reputation? Hast du daran vielleicht mal gedacht? Wie soll ich das erklären? Und was antworte ich meinen Eltern? Die waren sowieso schon total schockiert, dass ich mit dem größten Arschloch der Stadt im Bett war,...«
Daniel ergriff mein Handgelenk und zog mich mit sich in die Wohnung. »Ich glaube, wir besprechen das doch lieber drinnen, Babe.«
Drei verschiedene Sitzgruppen waren in dem riesigen Wohnzimmer verteilt, dazu ein weißer Flügel am hinteren Ende und eine Wohnküche mit separater Bar und Billardtisch auf der anderen Seite. Leise Musik rieselte aus unsichtbaren Lautsprechern. Offenbar hatte Daniel hier an seinem Laptop gearbeitet und Kaffee getrunken, wie die Tasse auf dem Couchtisch bewies. Er beobachtete mich von der Küche aus, wartete, bis ich mich gesetzt hatte.
»Was willst du von mir?«, fragte er und blickte mir konzentriert von der Küche aus entgegen. Er stand mit dem Rücken an den Esstisch gelehnt, so weit entfernt, dass wir uns gerade noch miteinander unterhalten konnten, ohne die Stimme zu erheben.
»Als allererstes will ich wissen, wie du planst, meine Reputation wieder herzustellen und diese verdammte Feier morgen abzusagen. Und dann müssen wir über den Termin mit Santoro reden. Und über die Anrufe. Und darüber, was du mit meiner Wohnung gemacht hast.« Ich schwieg benommen. Es klang selbst in meinen Ohren ziemlich ehrgeizig, alle unsere Probleme an einem einzigen Nachmittag zu lösen.
Daniel blickte mich einen Moment lang nachdenklich an, drehte sich dann um, ging zum Kühlschrank und nahm eine Flasche Weißwein heraus. Mit zwei Gläsern und der Flasche in der Hand kam er zu mir ins Wohnzimmer.
»Bevor wir anfangen, darf ich dich auch etwas fragen? Du bist doch nicht schwanger, oder? Du wirkst in letzter Zeit so unausgeglichen.«
Vollkommen perplex saß ich auf dem Sofa und starrte ihm entgegen.
Sein Blick wanderte unruhig über meinen Körper, wahrscheinlich suchte er nach ersten Anzeichen einer Schwangerschaft. Wir hatten immer ungeschützt miteinander geschlafen hatten und Daniel hatte sich nie dafür interessiert, ob und wie ich verhütete. Trotzdem überraschte mich seine Frage grenzenlos, traf mich wie aus heiterem Himmel. Wie kam er bloß auf solche Ideen?
Als ich langsam den Kopf schüttelte, wandte er sich sichtbar erleichtert der Weinflasche zu und zog den Korken heraus. »Möchtest du ein Glas?«, fragte er mich. Als ich nickte, entspannte er sich endlich, wahrscheinlich hatte er testen wollen, ob an seiner Vermutung tatsächlich nichts dran war.
»Nicht, dass dich das etwas angeht, schließlich war es dir bis jetzt auch egal. Aber du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich mich von dir schwängern lassen würde?«, stieß ich ungehalten hervor.
Er reichte mir ein Glas. »Wenn ich nicht sicher gewesen wäre, dass du verhütest, hätte ich mich darum gekümmert. Aber ich habe deine Pillenpackung in der Hand gehalten, als du mir deine Tasche im Fahrstuhl vor die Füße gekippt hast. Hast du das schon vergessen?«
Ich vermied es, ihn anzusehen und erinnerte mich an unsere erste gemeinsame Fahrstuhlfahrt. Und an die zweite. Und die dritte. Um mich abzulenken, betrachtete ich das kühle Weinglas und die daran herabperlenden Wassertropfen. Beim Gedanken daran, wie sich das kalte Glas an meinem nackten Busen angefühlt hatte, zogen sich prompt meine Nippel zusammen und wurden hart. Ich sah schnell weg, suchte mit den Augen einen anderen Bezugspunkt, der weniger erotische Erinnerungen heraufbeschwor.
Daniel hatte mich nicht aus den Augen gelassen und schien wie immer
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