Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)
Mund von der Seite an. »Ist das ein Witz?«
Nun war ich doch etwas beleidigt. »Nein, ist es nicht. Daniel wollte nicht, dass ich weiter am Empfang in seinem Unternehmen arbeite, während wir zusammen sind. Darum hat er mir eine Stelle in seinem Büro angeboten.«
»Und du hast eingewilligt? Jetzt hat der Typ dich doch völlig in der Hand. Wenn er morgen mit dir Schluss macht, bist du deinen Job und dein neues Auto auch gleich los.«
Mr. Burton brummte befriedigt, er stimmte Katie wohl aus vollem Herzen zu. Zum Glück sagte er aber nichts und blickte stur auf die Straße, nachdem ich ihn strafend durch den Rückspiegel angesehen hatte.
»Meinen alten Job hätte ich sowieso nicht behalten können, deshalb habe ich Ja gesagt.« Diese Begründung klang sogar in meinen Ohren armselig.
Doch Katie kannte kein Erbarmen. »Und wieso arbeitest du ausgerechnet als PR-Beraterin? Da bist du bei Stone sowieso auf verlorenem Posten. Bei dem hilft auch die beste Beratung nichts mehr, sein Ansehen ist doch komplett im Eimer.«
»Dann kann ich wenigstens nichts falsch machen!«, widersetzte ich wütend und lehnte mich in den Sitz zurück, schloss die Augen. Das Thema war für mich beendet. Ich wusste ja selber nicht, wie ich da hineingeraten war. Wie sollte ich das dann anderen erklären?
Schweigend fuhren wir weiter, bis Mr. Burton sich räusperte. »Entschuldigen Sie, Miss Walles, aber ich glaube wir werden verfolgt!«
Mit einem Ruck drehte ich mich herum und blickte aus dem Rückfenster. Es herrschte dichter Verkehr, überall waren Fahrzeuge zu sehen und natürlich konnte ich nichts erkennen. »Welches Auto ist es denn?«, fragte ich angespannt. Auch Katie hatte sich neben mir umgedreht und starrte ängstlich nach hinten.
»Der blaue Nissan auf der linken Seite. Er verfolgt uns schon seit dem Hotel und ich habe mehrfach erfolglos versucht, ihn abzuhängen.«
In diesem Augenblick klingelte mein Handy. Hastig zog ich es aus der Tasche und blickte auf das Display. Auch das noch! Daniel rief wirklich zum ungünstigsten Zeitpunkt an.
»Ja, was gibt es denn?«, fragte ich ihn und versuchte dabei, meine aufsteigende Panik zu verbergen.
»Wo bist du, Juliet?« Seine Stimme klang fast schon verärgert.
»Ich bin auf dem Weg zu einer Freundin. Wir wollen zusammen Klamotten anschauen für heute Abend.«
Eine Weile schwieg er, dann fragte er unsicher: »Wer ist diese Freundin und wo wohnt sie? Wenn sie dort wohnt, wo dein Freund Garry, dann vergiss es und komm sofort zurück. Ich dachte, du wolltest shoppen gehen?«
Durch das Fenster beobachtete ich weiter den Nissan, er hatte aufgeholt und fuhr jetzt direkt hinter uns. Ich versuchte zu erkennen, wer in dem Wagen saß, doch die getönten Scheiben machten es schwer, irgendetwas zu sehen.
»Katie wohnt in der Nähe der Universität. Wir sind gleich dort.«
Er seufzte. »Okay, dann kann ich meine Leute ja wieder abziehen. Aber beim nächsten Mal erinnere dich bitte an dein Versprechen und sag Bescheid, bevor du irgendwo hinfährst. Vergiss nicht, dass hier draußen irgendwo ein Mörder herumläuft.«
»Fahren deine Leute etwa einen blauen Nissan?«
Er lachte. »Burton ist doch nicht so überfordert, wie er immer wirkt. Also pass gut auf dich auf, Babe. Ich muss zurück in mein Meeting. Wir sehen uns heute Abend.« Damit legte er auf.
Ich hielt mein Telefon eine Weile verwirrt in der Hand und wusste nicht, ob ich mich über Daniels Aufmerksamkeit freuen sollte oder ob seine ständige Überwachung nicht doch zu weit ging.
»Das sind Stones Leute?«, riss mich Katie aus den Gedanken.
Ich nickte stumm.
»Tickt der noch ganz richtig? Spioniert der dir etwa hinterher?« Sie wirkte aufgebracht.
»Nein, er macht sich nur Sorgen. Nach dem Mord in dem Hotel und allem, was sonst noch so passiert ist, hat er Angst, mir könnte etwas zustoßen.«
»Was sollte dir denn zustoßen? Der Mord im Ritzman hatte doch nichts mit dir zu tun – oder etwa doch?«
Ich schüttelte energisch den Kopf. »Nein, ganz bestimmt nicht. Aber in letzter Zeit passieren so seltsame Dinge, erst verschwindet Garry einfach ohne ein Wort zu sagen, dann diese seltsamen Anrufe von Wallenstein und nun auch noch ein Mikrochip an meinem Kleid. Ich weiß einfach nicht, was das alles zu bedeuten hat, aber ein bisschen mehr Wachsamkeit ist wahrscheinlich gar nicht so verkehrt.«
Mr. Burton blickte mich durch den Rückspiegel fragend an. Von den Chips hatte ich ihm noch gar nichts erzählt.
Katie ergriff meinen
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