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Null-Null-Siebzig: Agent an Bord: Kriminalroman (German Edition)

Null-Null-Siebzig: Agent an Bord: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Null-Null-Siebzig: Agent an Bord: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlies Ferber
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kleinen Abenteuerfilmen gesehen, in denen sie die Hauptrolle spielt und die selbstverständlich ein Happy End haben. Aber sie ist alt geworden. Man kann es betrachten, wie man will, sie hat nicht mehr sehr lange zu leben. Und ich weiß nicht, ob man den eigenen Tod als Happy End sehen kann. Das gelingt wahrscheinlich selbst meiner Mutter nicht, und das macht ihr Angst. Vielleicht ist sie deshalb so aufgebracht. Verlustängste. Sie ist verunsichert.«
    James zog sein Leinenjackett an. »Aha, Dr. Freud. Auf mich wirkte sie allerdings nicht unsicher, sondern sauer.Wie dem auch sei, kommen Sie, es wird Zeit für den Rom-Ausflug, sonst werden wir am Ende auch noch ausgerufen.«
    Neben James und Sheila bestand die Ausflugsgruppe aus Jeremy, Richard, Luigi, Monty, Judy Kappel und Charles Walther. Al und Rosie hatten diesen Ausflug genau wie Phyllis von vornherein als zu anstrengend eingestuft. Allein um mit dem Bus vom Hafen Civitavecchia bis nach Rom zu gelangen, brauchte man schon mehr als eine Stunde. Auch Ivy hatte sich ausgeklinkt und blieb trotz der Überredungsversuche von Phyllis und Jeremy dabei, dass ein Stadtausflug bei dieser Hitze nichts für Jamie sei – was besonders von Luigi Valenti mit deutlicher Erleichterung aufgenommen wurde. Judy Kappel und Charles Walther hatten zunächst erklärt, lieber an Bord bleiben und Phyllis Gesellschaft leisten zu wollen. Aber Phyllis hatte energisch darauf bestanden, dass die beiden mitfuhren, schließlich habe sie mit Al, Rosie und Ivy genügend Gesellschaft, und Mr Chandan blieb ebenfalls an Bord und würde dafür sorgen, dass es ihr an nichts fehlte. Eden war auch nach dem öffentlichen Ausruf nicht erschienen, doch Jeremy konnte Phyllis letztlich damit beruhigen, dass er am Tag zuvor ja auch wieder aufgetaucht war und es deshalb keinen Grund gebe, sich Sorgen zu machen.
    Es war heiß in dem kleinen Bus, obwohl die Klimaanlage auf Hochtouren lief. James hatte Sheila den Platz am Fenster überlassen. Er las in einem Städteführer, während sie mit großen Augen aus dem Fenster sah, wo Autos, Oleanderbüsche, roterdige Äcker, Häuser mit zum Nachmittagsschlaf geschlossenen Fensterläden, vereinzelte leuchtende Agip-Tankstellen und sandfarbene Rohbau-Gerippean ihr vorüberzogen wie ein mediterraner Landschaftsfilm im Zeitraffer. Schließlich bahnte sich der Bus hupend seinen Weg durch die hässlichen Vororte Roms, bis er in der sengenden Nachmittagshitze das Kolosseum erreichte. Dort wurden die Ausflügler von einer Fremdenführerin in Empfang genommen, die sie an der langen Warteschlange vorbei in das Gemäuer führte. Hier war es wohltuend kühl. Durch spärlich beleuchtete Gänge gelangten sie ins gleißend helle Innere der Arena und suchten sich auf den großen Steinen der umlaufenden Zuschauerränge einen freien Platz, um dem Vortrag der Fremdenführerin zu lauschen.
    »Das wäre wirklich nichts für meine Mutter gewesen«, sagte Sheila. Sie rieb sich mit einem Erfrischungstuch über Stirn und Schläfen. »Viel zu anstrengend, das Ganze. Und diese Treppen hier hätte sie überhaupt nicht geschafft, da hätte sie jemand tragen müssen.«
    Für James waren die Informationen nicht neu. Er hörte nur mit einem Ohr zu und ließ die Arena auf sich wirken. Die Stimme der Fremdenführerin vermischte sich mit der eines Lehrers, der, soweit James verstehen konnte, seine Schulklasse mit einem Bericht darüber zu fesseln versuchte, wie man seinerzeit Sklaven zu Gladiatoren gemacht hatte. James sah zur Seite. Die Gesichter der meisten Kinder wirkten gelangweilt, viele hielten den Kopf gesenkt mit Blick auf ihre Spielkonsolen oder Handys, die sie unauffällig zwischen den Beinen hielten.
    Als die Führung beendet war und sie wieder auf den lauten, heißen Platz vor dem Kolosseum traten, verteilte der Busfahrer Getränke. Während sich alle dankbar bedienten, pfiff Jeremy einmal kurz in eine kleine Trillerpfeife, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    »Ein Sommertag in Rom ist anstrengend«, begann Jeremy. »Deshalb habe ich mir eine kleine Entlastung ausgedacht.« Er deutete zur Seite, wo ordentlich aufgereiht eine Flotte von Segways stand. »Wir machen eine Segway-Stadtführung. So werden unsere Beine nicht müde. Es ist kinderleicht, damit zu fahren, man muss sich einfach nur draufstellen.«
    »Si«, sagte jetzt ein Mann mit leuchtend rotem Hemd. »Signore e signori, ich heiße Arturo Ponti und bin in den nächsten zwei Stunden Ihr Stadtführer. Signore e signori, wir

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