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Nummer Drei: Thriller (German Edition)

Nummer Drei: Thriller (German Edition)

Titel: Nummer Drei: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Lake
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andere Piraten den toten Mann von der Jacht in eins der kleineren Boote. Sie hatten ihn in Decken gehüllt, auf denen ich das Abzeichen der Daisy May erkannte. Seit wir in Eyl ankerten, war es noch schwieriger, die Zahl der Piraten im Auge zu behalten, da sie ständig zwischen der Jacht und dem Strand hin- und herpendelten, Verstärkung und Vorräte abholten. Ich hatte den Eindruck, dass sie sich schichtweise ablösten, als würden sie einem normalen Job nachgehen. Für sie war es wohl ein normaler Job. Die Einzigen, die ständig auf der Jacht blieben, waren Ahmed, Farouz und Mohammed.
    »Was ist mit dem da?« Ich deutete auf den Toten.
    »Seine Angehörigen bekommen hunderttausend Dollar, wenn wir das Lösegeld erhalten«, sagte Farouz.
    »Was? Im Erns t ?«
    »Ja, natürlich. Als Entschädigung.«
    »Abe r … wie oft kommt es vor, dass Leute sterben? Piraten, meine ich.« Ich wagte nicht, nach den Geiseln zu fragen.
    »Nicht sehr oft. Manchmal fallen sie ins Wasser. Viele können nicht schwimmen. Manchmal tötet die Marine einen Mann.«
    »Die britische Marine?«
    »Das weiß ich nicht. Es könnten auch die Amerikaner sein. Einmal haben sie zwei Jungs erwischt, es waren Freunde von mir. Sie waren zu nahe an einen Zerstörer herangekommen. In weißen Holzkisten haben sie die Toten dicht vor der Küste abgesetzt. An einem Ende stand KOPF in englischer Sprache. Ob sie wirklich glaubten, wir könnten das lesen? Ich meine, ich konnte es lesen, aber sonst kann keiner aus meiner Crew die englische Sprache lesen.«
    »Wie schrecklich«, sagte ich.
    »Ja. Nun, wenigstens haben sie die Toten zurückgegeben und die Familien konnten die Entschädigung beanspruchen.«
    »Hunderttausend Dollar.«
    »Ja.«
    Das kleine Boot machte die Leinen los und tuckerte zum Strand, um den Leichnam abzuliefern. Ich beugte mich zu Farouz vor.
    »Als o …«, begann ich nervös. »Wie vie l … ich meine, was erwartet ihr eigentlich von uns? Wie viel bekommst du persönlich?«
    »Ich muss meinen Bruder befreien. Das sind fünfzigtausend.«
    »Glaubst du denn, dass du mehr bekomms t ?«
    »Das hoffe ich. Diese Jacht ist ein Traum für uns. So viele Leute an Bord, das ist das Wertvolle daran. Beim letzten Einsatz haben wir ein Containerschiff gekapert. Auf einem solchen Schiff arbeiten nicht viele. Als wir das Lösegeld teilten, war mein Anteil klein. Die s … dies ist meine Chance.«
    »Es ist mein Leben «, antwortete ich.
    Farouz wandte sich ab.
    Im gleichen Augenblick dachte ich: ›Die Piraten verlangen einen Haufen Geld.‹ Ich wusste genau, wie sehr mein Dad das Geld liebte, und machte mir große Sorgen. Deshalb stellte ich Farouz noch einmal die Frage, die er nicht beantwortet hatte, weil uns die Schießerei unterbrochen hatte.
    »Was passiert, wenn mei n … wenn die Firma, der die Jacht gehört, nicht zahl t ?«
    Er sah mich wieder an und dachte nach.
    »Wir halten euch weiter fest«, sagte er. »Vielleicht für ein Jahr. Das kostet, in Ziegen und Wasser gemessen, eine ganze Menge. Wenn es zu lange dauert, wird der Sponsor wütend, weil wir sein Geld verschwenden, und dann befiehlt uns Ahmed, euch zu töten.«
    »O mein Gott!«, antwortete ich. »Und wenn er es befiehlt, wirst du dan n …«
    Farouz antwortete nicht. Er starrte nur auf den Boden und runzelte die Stirn.
    O Gott, o Gott. Sie kennen doch bestimmt diese Zauberkugeln, bei denen eine Kugel in einer anderen in einer Flüssigkeit schwebt, und wenn man die äußere Kugel dreht, bewegt sich die innere unabhängig weiter? So fühlte sich mein Kopf an. Als hätte sich das Gehirn vom Schädel gelöst.
    »Ist das dein Erns t ?«, fragte ich.
    »Mein Brude r …«
    »O Gott«, sagte ich. »O Gott.«
    Ich stand auf und stolperte nach drinnen, den Flur entlang ins Kino. Ich fühlte mich schwindelig. Oder schwebte ich? Farouz folgte mir nicht, aber Dad erschien wie aus dem Nichts und trat mir in den Weg.
    »Ich habe gesehen, dass du mit dem Jungen geredet hast. Hat er dich geärger t ?«
    »Was? Ja. Ich meine, nein.«
    »Amy«, sagte Dad, »ich weiß nicht, wo du gestern Abend gesteckt hast, aber Musik hast du sicher nicht gehört. Ich will nicht, dass du weiter mit ihm sprichst. In Ordnung? Du hättest erschossen werden können.«
    »Hör auf, Dad!«
    Gekränkt hob er beide Hände.
    »Ich muss doch auf dich aufpassen.«
    »Wirklich? Ich bin siebzehn. Und zu deiner Information – ich bin nicht an Farouz interessiert.« Das entsprach sogar der Wahrheit, denn in diesem Augenblick hasste

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