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Nun ruhe sanft und schlaf in Frieden

Nun ruhe sanft und schlaf in Frieden

Titel: Nun ruhe sanft und schlaf in Frieden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Seeber
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mal.«
    »Ach ja?«
    »Ja.«
    »Weißt du was, Maggie? Es mag mich ja nichts angehen, aber du kannst Alex nicht ewig nachweinen.«
    »Nachweinen?« Wütend blitzte ich sie an. »Das ist unfair.«
    Draußen zog Lyons mit Daisy ab. Vorher aber klopfte er Charlie noch auf die Schulter. Die beiden sahen weniger aus wie die sprichwörtliche Katze, die die Maus gefangen hat, sondern eher wie zwei Katzen, die sich mit Dosenfutter so vollgestopft hatten, dass sie sich kaum noch rühren konnten. Ich sprang auf und ging zur Tür, da läutete das Telefon erneut. Sally nahm den Hörer ab.
    »Maggie Warrens Büro«, sagte sie und zwinkerte mir zu. Doch ihr Lächeln erlosch schlagartig, als sich ein bis zur Tür hörbarer Strom an Schimpfworten über sie ergoss. »Das ist wohl Alex.« Sie hielt mir das Telefon entgegen wie eine heiße Kartoffel.
    Einen Augenblick lang musste ich mich zwischen zwei Übeln entscheiden. Ich wählte das geringere. »Ich rufe ihn zurück, danke.« Dann ging ich in den Flur zu Charlie. »Charlie? Ich muss mit dir reden.«
    Unschlüssig rollte Charlie seine nicht angezündete Zigarre zwischen den Fingern und sah mich an. Dann blickte er auf seine Rolex. »Du hast fünf Minuten, bevor die Konferenzschaltung mit dem amerikanischen Fernsehsender HBO losgeht.«
    »Das reicht völlig.« Ich folgte ihm in seine Höhle. Hier hatte er wenigstens keine sich windenden Frauen an der Wand, aber natürlich war trotzdem alles aus Leder und dunklem Holz. Und natürlich fehlte auch der kleine Fellteppich nicht, der förmlich schrie: »Räkle dich nackt auf mir.«
    »Es geht um mehrere Dinge.« Mutig räusperte ich mich.
    Charlie goss aus der Dekantierkaraffe an der Bar Whisky in zwei Gläser. »Ich weiß, was du sagen willst, Maggie. Du kannst das nicht mehr machen, blablablablabla.« Er gähnte und riss dabei den Mund so weit auf, dass ich all seine Goldzähne sehen konnte. »Nun, ich will dir eines sagen: Du kannst das sehr wohl. Nur noch einen Monat, Liebes, bis wir die Einschaltquoten aus dem Keller geholt haben, und dann halte ich mein Versprechen.« Er nahm das Tischfeuerzeug aus Bronze auf. Es sah aus, als müsse er sich dafür anstrengen, so schwer schien es. Dann zündete er seine schreckliche Zigarre an.
    »Aber, Charlie …«
    »Einen Monat noch, nur bis zum Ende der Saison … und eine weitere Show mit dir.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Die Show zu dem Unfall war ein Riesenerfolg - das weißt du. Du und Fay, endlich wieder vereint. Das hat im ganzen Land die Herzen zum Schmelzen gebracht! Lyons ist überglücklich. Die Show wurde sogar für irgendeinen rührseligen Zuschauerpreis nominiert. Wenn wir noch einen Hit wie diesen landen, dann kauft er die ganzen amerikanischen Serien, und all unsere Träume werden wahr. Du produzierst die Jetzt ist Schluss -Show und noch eine zweite mit deiner kleinen Freundin Fay, in der alle Überlebenden des Busunglücks wieder zusammenkommen. Dann kannst du deine Dokumentarsendung machen. Versprochen, mein Liebes.«
    »Das kann ich nicht, Charlie. Ich trete mit absoluter Sicherheit nie wieder im Fernsehen auf. Es war widerlich.«
    »Ach, sei doch nicht so ein Jammerlappen.« Er blies mir den Rauch entgegen wie ein alter Drache. »Gut, vor der Kamera bist du ganz sicher kein Megatalent, aber du hast was. Die Zuschauer mögen diesen verwundeten Hirschkuh-Blick.«
    »Ich bin kein Jammerlappen. Die Show hat mir nur wieder gezeigt, wieso mich all das so ankotzt. Und diese Trennungs-Show ist vollkommen unmoralisch, damit du es weißt.«
    »Seit wann hast du dir denn ein Gewissen angedeihen lassen, meine Liebe? Vorher hast du dich doch auch nie beklagt.«
    Zornesröte stieg mir ins Gesicht. »Menschen ändern sich nun mal. Mir wurden die Augen geöffnet.«
    Freudlos lachte er. »Von wem? Von deinem Freund, diesem Loser?«
    »Wen meinst du?« Verwirrt schüttelte ich den Kopf. »Alex ist nicht mehr mein Freund. Außerdem hat das mit ihm gar nichts zu tun. Können wir ihn bitte aus dem Spiel lassen?« Mir sank der Mut, als ich daran dachte, wie ich nach Bels Party Charlie in seinem Penthouse abwehren musste. Jetzt würde ich wohl dafür bezahlen, dass ich seinen Stolz verletzt hatte. Ich atmete einmal tief ein.
    »Hör mal, Charlie. Ich kann das nicht tun, und ich werde es nicht. Lass mich etwas machen, woran ich glaube, oder lass mich gehen.«
    Er sah mich gelangweilt an. »Maggie, du hast im Sommer solchen Mist gebaut, dass du wohl kaum in der Position bist, hier große Forderungen

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