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Nur dein Leben

Nur dein Leben

Titel: Nur dein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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bisschen besser. Sie mussten sich vertragen, mussten unbedingt zusammenhalten. Irgendwie mussten sie die Kraft aufbringen, mit der Situation fertig zu werden.
    »Ja, das klingt gut«, antwortete sie. »Mix mir irgendetwas Alkoholfreies, das mich besoffen macht. Ich zieh mich rasch um.«
    Einige Minuten später lugte sie, nur mit einem langen T-Shirt bekleidet, durch die Lamellen der Jalousien. Einige Reporter unterhielten sich, einige telefonierten, manche rauchten. Ein Grüppchen teilte sich offenbar Hamburger aus einer großen Tüte. Ihr Scheißkerle, dachte sie. Könnt ihr uns nicht einfach in Ruhe lassen?
    Im Wohnzimmer dröhnte die Musik jetzt noch lauter. Dennoch hörte sie das Klappern von Eiswürfeln in der Küche und ging hinüber.
    John stand barfuß an der Spüle. Neben ihm waren ein Cocktailglas, eine Flasche Wodka, ein Glas Oliven und eine Flasche trockener Martini aufgereiht, und er schüttelte heftig den Cocktailshaker. Er hatte sie nicht reinkommen hören.
    Naomi sah einen Eiswürfel auf dem Fußboden liegen, kniete sich hin und hob ihn auf. Dann schlich sie sich spontan hinter ihn, rammte ihn hinten in seine Shorts und presste ihn gegen seinen Hintern.
    Er schrie auf, ließ vor Schreck den Shaker fallen und wirbelte herum, genau in ihre Arme. »Mein Gott!«, stieß er hervor. »Hast du mich …«
    Keine Ahnung, was in ihrem Kopf vorging, aber plötzlich wollte sie ihn, jetzt, in dieser Minute, absolut verzweifelt. Sie zog ihm die Shorts bis über die Knie herunter, umfasste seinen Hintern und hielt ihn einige Augenblicke fest, dann ließ sie die Hände über seinen schlanken, starken Körper wandern. Er stöhnte vor Lust und fuhr ihr mit beiden Händen durch die Haare. Sie war jetzt selbst so unfassbar heiß auf ihn, dass es schmerzte.
    Sie küsste ihn wild auf den Mund, legte ihm die Arme um den Hals und zog ihn langsam herunter, auf den Boden, auf sie. Sie wälzten sich herum, küssten sich leidenschaftlich und wurden von der heftigen Lust des anderen noch stärker erregt. John zerrte an ihrer Kleidung, drang in sie ein, kraftvoll, und sie fühlte, wie er zustieß,
    Sie zog ihn fester in sich hinein, presste ihn enger und enger an sich, erwiderte seinen Druck, als er tiefer und tiefer in sie eindrang und ihr war schwindelig von dem Geruch seines Körpers und seiner Haare, von dem Duft seines Eau de Toilette. So waren sie sicher, vollkommen sicher, im Inneren ihrer Wagenburg. Sie waren nicht länger zwei Menschen, sondern bildeten eine feste, unglaubliche, schöne Einheit. Sie murmelte leise vor sich hin, fast high vor Lust, während er sie mit beiden Armen packte und ihren Körper auf die harten Bodenfliesen presste, bis beide gleichzeitig anfingen zu zittern. Naomi hörte John aufschreien, sie selbst wimmerte vor Genuss. Sie wünschte, dieser Augenblick würde ewig dauern, niemals aufhören. Sie wünschte, dass sie so miteinander verbunden bleiben könnten, wie ein Fels, für immer, bis ans Ende der Zeiten, vollkommen reglos.
    Anschließend lagen sie auf dem Boden, grinsten und schüttelten die Köpfe. Es war einfach zu gut gewesen!

28
    SPÄTER WAR DAS HAUS ERFÜLLT von dem süßen Duft brennender Holzkohle und Hickory-Chips. John hantierte draußen auf der Veranda mit dem Grill herum. Zwei dicke Thunfischsteaks, die er mitgebracht hatte, zogen in einer Marinade auf dem Küchentisch. Naomi bereitete einen gemischten Salat zu und erlebte einen seltenen Moment von Ruhe und innerem Frieden. Ihre Ängste hatte sie, wenn auch nur für einige flüchtige Augenblicke, verdrängt.
    Ich habe mein Leben wieder.
    Das Telefon klingelte ungefähr zum zehnten Mal. John stocherte mit einer Grillgabel in der Kohle herum und reagierte nicht. Naomi überlegte, ob sie den Anrufbeantworter einschalten sollte, aber angenommen, es war die Dettore Klinik? Schließlich meldete sie sich.
    »Hallo?«
    Nichts als das Knistern der Leitung.
    »Hallo?«, fragte sie erneut, in der wachsenden Hoffnung, dass es ein Ship-to-Shore-Telefon mit schlechtem Empfang sein könnte. »Hallo? Hallo?«
    Dann die Stimme einer Frau – amerikanisch, unfreundlich, im Tonfall des mittleren Westens: »Ist da bei Klaesson?«
    »Mit wem spreche ich bitte?«, fragte Naomi, plötzlich wachsam.
    »Mrs. Klaesson? Spreche ich mit Mrs. Klaesson?«
    »Ja. Wer ist denn da?«, fragte Naomi.
    Schärfer wiederholte die Stimme: »Mrs. Klaesson?«
    »Ja, wer sind Sie?«
    »Sie sind böse, Mrs. Klaesson! Sie sind des Teufels!«
    Danach war die Leitung

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