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Nur Der Mann Im Mond Schaut Zu:

Titel: Nur Der Mann Im Mond Schaut Zu: Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
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sagte Elise.
    »Sie hatte nichts mit einem der Typen laufen, die hier bei euch zu Hause immer herumhängen?«, wollte Hamad wissen.
    »Nein, igitt!«, rief sie, spuckte die Worte förmlich aus. »Wenn du sie gesehen hättest, würdest du nicht fragen.«
    »Und es gab keine eifersüchtigen Exfreunde, die sie nicht in Ruhe gelassen haben?«
    »Nein«, antwortete Elise kurz.
    Lena Johansson weigerte sich, wie Sjöberg schon befürchtet hatte, nach Finnland zu fahren, um die Leiche zu identifizieren. Die beiden Polizisten verließen die Wohnung der Familie Johansson, ohne auch nur eine einzige hilfreiche Information erhalten zu haben. Trotzdem war ihr Bild von Jennifer jetzt wesentlich klarer als zuvor. Eine in vielerlei Hinsicht frühreife Sechzehnjährige aus einem kaputten Zuhause, einer schlecht funktionierenden Familie und mit einem haltlosen Leben. Eine taffe Sechzehnjährige mit gewissen sozialen Ambitionen, aber kaum beruflichen Aussichten. Gewohnt, alleine zurechtzukommen, überfordert von gefühlsmäßigen Bindungen. Gewohnt, nach ihrem eigenen Kopf zu leben, überfordert von Ansprüchen, die von außen an sie herangetragen werden.
    An der kleinen Schwester Elise konnte man die Spuren ihrer gemeinsamen Kindheit ablesen, aber kaum die Unternehmungslust, die für die ältere Schwester anscheinend so charakteristisch gewesen war. Wie würde Elises Leben ohne die dominierende große Schwester aussehen? Obwohl sie nicht miteinander kommuniziert hatten, müssen sie doch geredet, Worte und Sätze miteinander ausgetauscht haben. Mit wem würde sich Elise jetzt noch unterhalten können?
    *
    Barbro war erschöpft. Müde und fußlahm. Sie hätte die heutige Etappe schon vor ein paar Stunden abschließen sollen, doch stattdessen hatte sie sich auf eine Bank gesetzt, den restlichen Kaffee aus der Thermosflasche getrunken und das letzte Butterbrot gegessen. Während sie aß, hatte sie überlegt, nach Hause zu gehen und noch einmal diesen Nyman anzurufen, ein bisschen aufdringlich zu sein. Aber nachdem sie das Brot aufgegessen hatte, hatte sie sich wieder stärker gefühlt und sich den Gedanken aus dem Kopf geschlagen. Ihn anzurufen hätte zu nichts geführt. Es hätte ihr nur einen Anlass gegeben, der Müdigkeit nachzugeben und sich vor der selbst gesetzten Aufgabe zu drücken. Sie hatte sich vorgenommen, auch noch den Stadtteil Zinkensdamm in Södermalm abzuarbeiten, bevor der Tag zu Ende ging. Bevor sie den Druck auf die Bezirkskripo erhöhte, wollte sie erst vierundzwanzig Stunden verstreichen lassen. Vielleicht hatte Nyman dann schon ihrem Drängen nachgegeben und die Informationen von Telia beschafft.
    Jetzt dämmerte es bereits. Barbro hatte geschafft, was sie sich vorgenommen hatte, doch sie musste sich auch eingestehen, dass sie keinen Erfolg gehabt hatte. Immerhin zwei Mietshäuser hatte sie in der Nähe der Zinkensdammer Kleingartenkolonie gefunden, bei denen der Name Bergman auf den Klingelbrettern auftauchte, aber ein gelber Palast war nirgendwo zu sehen gewesen. Und es war sehr zweifelhaft, ob man die Gartenkolonie aus den Fenstern dieser Häuser überhaupt sehen konnte.
    Nachdem sie die Krukmakargatan abgearbeitet hatte, beschloss sie schließlich, nach Hause zu gehen. Sie entschied sich, nicht dieselbe Strecke zurückzulaufen, die sie gekommen war, sondern den Zinkensväg durch den Park zu nehmen. Als sie den Wendehammer überquerte, der für sie den Beginn des Zinkensväg markierte, kam sie zum zweiten Mal an einigen niedrigen, roten Gebäuden mit einem dazugehörigen Spielplatz vorbei, die von einem grünen Gitter umzäunt waren. An der Fassade verkündete ein Schild, dass sich in den Gebäuden der Kindergarten Pipmakaren befand, der vielleicht nach der alten Tabaksfabrik ganz in der Nähe benannt worden war. Ein verrückter Gedanke fuhr Barbro durch den Kopf und bewegte sie dazu, die Pforte zu öffnen und zu der geschlossenen Tür zu gehen. Ohne größere Hoffnung, dass sich noch jemand dort aufhalten könnte, drückte sie auf die Klingel, doch kurze Zeit später kam tatsächlich jemand an die Tür und öffnete ihr. Es war eine junge Frau um die fünfundzwanzig. Sie trug eine Jacke und Turnschuhe und eine Tasche über der Schulter. Alles deutete darauf hin, dass sie gerade im Aufbruch begriffen war.
    »Entschuldigen Sie, dass ich störe«, sagte Barbro, »aber ich würde Ihnen gerne ein paar Fragen stellen. Sie arbeiten in diesem Kindergarten, nehme ich an?«
    »Ja, in der Tat«, antwortete die Frau, »aber

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