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Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Titel: Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Murdoch
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erwachsene Männer wurden. Es sei denn, man hatte so viel Glück wie ich. Nun, wie dem auch sei, Kapitän Frederick Lamont achtete nicht nur darauf, dass es für jeden genug Essen gab, er brachte uns auch etwas bei. Schon bald stieg ich zum Leichtmatrosen auf, lernte Navigation und vieles andere mehr. Zwischendurch erlebten wir immer wieder Zusammenstöße mit Piraten, wenn unser Konvoi angegriffen und beschossen wurde. Aber uns passierte nur wenig, in einem Konvoi schützen sich die Schiffe gegenseitig. Das änderte sich, als wir einen besonderen Auftrag bekamen. Unsere Fahrt führte damals von Nowgorod in Russland über Rostock nach Hamburg, und wir hatten nur ein Schiff als Geleitschutz. Es war, als hätten die Piraten gewusst, dass wir praktisch schutzlos sind. Jedenfalls kam es dieses Mal zu einem ernsten Gefecht, und Kapitän Lamont musste die Segel streichen. Es gab nur noch ein gutes Dutzend Überlebende, darunter den Kapitän und mich, sowie den ersten Offizier. Die beiden Offiziere konnten sich freikaufen, wir von der Mannschaft wurden gezwungen das Schiff wechseln. Nun - ich fand dieses freie Leben gar nicht einmal so schlecht, freundete mich mit einigen der Leute an und war schon bald eingefleischter Freibeuter. Ich lernte die Routen kennen, die geheimen Schlupfwinkel und die harte Disziplin, die an Bord herrschte, und nach einiger Zeit gewann ich das Vertrauen des Kapitäns, George Rasp. Doch seine Art der Schiffs- und Menschenführung, brutal, roh und grausam, stieß mich ab. Irgendwann hatte auch die Mannschaft an Bord genug davon, jeden Tag für das geringste Vergehen die neunschwänzige Peitsche zu fühlen. Es kam zur Meuterei, und ich schloss mich der Mehrheit an. Es stellte sich heraus, dass ich als einziger in der Lage war, das Schilf zu navigieren. So wurde ich Kapitän, und ich war durchaus in der Lage, meine Ansprüche durchzusetzen. Es gab immerhin ein paar Leute in der Mannschaft, die gerne selbst an meiner Stelle sein wollten.
    Aber ich war nie besonders am Tod anderer Menschen interessiert. Ich habe die sieben dann auf einer kleinen Insel ausgesetzt. Zu ihnen komme ich später noch einmal. Ich besaß jedenfalls jetzt ein gutes Schiff und eine hervorragende Mannschaft. Mein Problem war jedoch, dass in allen Piratenhäfen und Schlupfwinkeln die Katharina bekannt war als das Schiff von Kapitän Rasp. Und Meuterei wurde nirgends gern gesehen, egal, wie schlimm der Kapitän auch sein mochte. Es kostete mich ein gutes Jahr, bis mein Name endlich seinen eigenen Klang besaß.“
    „Sie meinen, bis Ihr Ruf so schlimm war, dass niemand mehr Widerstand wagte?“, fragte Sophie süffisant.
    „Hüte deine Zunge, Mädchen“, knurrte er gutmütig. Sein Blick blieb verlangend an einem Bierkrug hängen. „Schade, dass ich nichts mehr trinken kann, das fehlt mir manchmal. Denn ich erinnere mich gut.“
    „Da haben wir also einen weiteren Nachteil des ewigen Lebens“, stellte Sophie spöttisch fest. Er reagierte nicht auf diese Worte.
    „Ich habe im Laufe der Jahrhunderte eine Menge gelernt und mich fast ein bisschen an diese Nicht-Existenz gewöhnt. Aber es gibt durchaus Dinge, die mir fehlen. Ein gutes Bier gehört dazu. Nur, die Erinnerung muss wohl reichen.“
    „Wie - wie fühlt man sich überhaupt als Geist?“, wollte Marc wissen.
    „Da musst du wohl abwarten, bis du selbst einer bist. - Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, ich hatte mein eigenes Kommando. Ihr mögt mir glauben oder nicht, aber ich habe nie grundlos getötet. Mir lag etwas an Reichtum - Gold, Silber, Geschmeide, ab und zu ein intaktes Schiff als Prise. Aber ich habe nie Männer zum Dienst gepresst, und ich habe in dieser Hinsicht niemals unehrenhaft gehandelt. Allerdings besaß ich ein ganzes Netz von Spitzeln, die gut bezahlt wurden und mir unschätzbare Informationen lieferten. Ja, es stimmt, ich habe geraubt und geplündert, aber ich habe auch dafür gesorgt, dass einige Arme etwas zu beißen hatten.“
    „Robin Hood für Minderbemittelte“, spottete Sophie. „Soll ich wirklich glauben, und dass Sie ihre Raubzüge unternommen haben, um die arme irische Landbevölkerung zu unterstützen?“
    Ohne Vorwarnung zog Spenser seinen Säbel und hieb heftig auf einem Stützbalken ein. „Du glaubst mir nicht? Dann schau in die Chronik von Clydesdale. Ich habe diesen Ort gegründet - für Menschen, die von einem unmenschlichen Gesetz verfolgt wurden und außer dem nackten Leben nichts mehr besaßen. Ich gab ihnen eine neue Heimat -

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