Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)
Gestalten.
„Ich habe dafür gesorgt, dass das Mädchen uns nicht mehr in die Quere kommen kann. Sie untersucht gerade dauerhaft die Grabstätte der Piraten“, sagte die eine Gestalt leise, und es wurde deutlich, dass es sich um einen Mann handelte.
„Gut, dann wird vermutlich das Nachlassgericht ihr Erbe antreten. Ich kann dann alles für billiges Geld erwerben.“ Auch die zweite Gestalt war ein Mann.
„Das verstehe ich nicht so ganz“, meinte der erste. „Miss Sophie wollte doch sowieso alles verkaufen. Warum haben Sie dann nicht von vornherein alles von ihr erworben? Unser Plan sah doch vor…“
„Ganz einfach. Sollte ich auf dem Gelände den Schatz finden, den Spenser dort vergraben hat, hätte die Frau einen großen Teil davon noch beanspruchen können. Das Gesetz sieht es nun einmal so vor. Jetzt ist dieses Problem aus der Welt geschafft. - Es hat sie doch niemand gesehen?“
„Nein. Aber Sophie war nicht allein. Ich musste den Architekten mit beseitigen.“
„Das ist nicht gut“, stellte der Auftraggeber fest und fluchte. „Haben Sie wenigstens dafür gesorgt, dass alles wie ein Unfall aussieht?“
„Aber natürlich. Wer im Dunkeln spazieren geht, muss damit rechnen, in eine ungesicherte Baugrube zu fallen.“
„Ihre Selbstgefälligkeit wird Sie eines Tages in große Schwierigkeiten bringen. Haben Sie sich wenigstens davon überzeugt, dass Sophie Cochrane nicht mehr lebt? Ich möchte keine unliebsame Überraschung erleben.“
„Sind Sie verrückt? Sollte ich mir selbst den Hals brechen? Aber ich versichere Ihnen, niemand kann einen solchen Sturz überleben. Sie sind ein ziemlicher Feigling, aber das habe ich schon vorher gewusst. Mit jemand anderem hätte ich diesen Plan wahrscheinlich auch nicht durchführen können.“
„Sie werden beleidigend. Ohne mich könnten Sie gar nichts tun.“
„Sie bilden sich eine ziemliche Menge ein. Aber das soll mir egal sein. Wenn wir unser Geschäft abgeschlossen haben, sind wir quitt.“
Erneut fluchte die hochgewachsene schlanke Gestalt. „Ich werde also bis morgen warten müssen, um sicher sein zu können.“
„Aber glauben Sie mir doch...“
„Unsinn, ich bin nur das geworden, was ich heute repräsentiere, weil ich stets absolut sicher sein wollte und mich nie auf die Beteuerungen anderer verlassen habe.“
„Ich glaube, es gibt einige Leute, die da anderer Ansicht sind. Ihr Ansehen ist für solche Sprüche nun wirklich nicht groß genug“, wagte der Mann einen Widerspruch.
„Was soll das heißen?“
„Nun, Sir, Sie können noch eine ganze Menge mehr erreichen, aber manchmal muss man dafür andere Wege gehen.“
Der Größere schüttelte den Kopf. „Sie sollten sich besser nicht meinen Kopf über meine Zukunft zerbrechen. Dafür werden Sie nicht bezahlt.“
„Ja, richtig, was ist nun mit meinem Geld?“, fauchte der kleinere Mann.
„Das bekommen Sie, wenn der Auftrag erledigt ist. Nun gehen Sie, bevor uns noch jemand zusammen sieht.“
„Hier in Clydesdale ist niemand mehr auf den Füßen, hier sagen sich nicht einmal Fuchs und Hase gute Nacht - die gibt es nämlich nicht einmal.“
Der andere gab keine Antwort mehr, er ging mit langen festen Schritten davon und wurde schon nach wenigen Metern von der Dunkelheit verschluckt. Der einsame Mann stand eine ganze Weile still und lauschte. Doch außer dem Huschen einiger Nagetiere und dem beständigen Säuseln des Windes gab es nichts zu hören. Aber die Bedenken des anderen Mannes hatten Zweifel in ihm geweckt. Also machte er sich erneut auf dem Weg zur Baugrube, um festzustellen, ob sein feiges Attentat den gewünschten Erfolg gehabt hatte. Doch schon kurz, bevor er die Stelle erreichte, hörte er Stimmen und wusste, dass sein Anschlag tatsächlich fehlgeschlagen war. Nun entfuhr auch ihm ein Fluch, dann drehte er sich um und verschwand eilig im Dunkeln, ohne den Versuch zu machen, den beiden Abgestürzten zu helfen.
*
Marc fühlte Erde um sich herum, selbst in seinem Mund befand sich etwas davon. Als er sich bewegte, rutschte von irgendwoher ein weiterer Schwall nach, aber der Druck war nicht so stark, dass er sich nicht doch würde befreien können.
Er spuckte aus, bekam erneut Dreck in den Mund und begann zu husten.
„Sophie“, quetschte er hervor und versuchte in der absoluten Dunkelheit herauszufinden, wie er sich aus dem Erdsturz befreien könnte. Bevor die Panik über ihm zusammenbrechen konnte, kam ihm der rettende Einfall. An seinem Schlüsselbund
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