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Nur die Liebe heilt

Nur die Liebe heilt

Titel: Nur die Liebe heilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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alleinige Sagen in dieser Hinsicht überlassen.
    Sie konnte ihm erklären, dass Taryn die Besuche von Charlie guttaten. Und dass es Taryn half, ausgerechnet mit dem Jungen zusammenzuarbeiten, der für ihre Situation verantwortlich war.
    Und außerdem, was konnte er im schlimmsten Fall tun? Sie feuern? Den Job wollte sie sowieso nicht, sie tat Katherine nur einen Gefallen. Wenn er sie hinauswarf, konnte sie wieder das tun, was sie liebte, nämlich im String Fever arbeiten und zu ihrem hart erkämpften Frieden zurückfinden.
    Zwar erschien diese Vorstellung jetzt nur noch halb so verlockend wie noch vor einer Woche, aber sie war viel zu müde, um sich darüber Gedanken zu machen.
    „Lass uns eines klarstellen“, sagte sie.
    „Okay“, erwiderte er vorsichtig.
    „Du kannst Taryn unter einer Bedingung besuchen. Okay?“
    „Kommt drauf an.“
    „Du musst hier und jetzt entscheiden, warum du es wirklich tun willst. Möchtest du Taryn nur helfen, um dem Richter und der Jury zu zeigen, wie sehr du deinen Fehler bereust? Dann bleib zu Hause. Oder willst du wirklich aus ganzem Herzen helfen, weil du weißt, dass es einfach das Richtige ist und du es Taryn schuldig bist? Das hier könnte dein Moment sein, die Richtung in deinem Leben zu ändern, Charlie.“
    Sie vermutete, dass er Nein sagen würde. Der mürrische, bockige Junge mit dem Mountainbike würde ihr jetzt sagen, dass sie zum Teufel gehen sollte.
    Doch er blickte wieder hinauf zu den dunklen Bergen und den Sternen, dann sah er sie an. „Ja. Okay. Ich schätze, das ist nur fair. Wann soll ich kommen?“
    Ihr Magen machte einen kleinen Satz. Mist. Und was sollte sie jetzt tun? Sie konnte ja schlecht sagen, dass sie es sich in den letzten zwanzig Sekunden anders überlegt hatte.
    Also blieb ihr nichts anderes übrig, als mit ihm einen Termin zu vereinbaren und sich später zu überlegen, wie sie das Brodie beibringen sollte.
    „Passt dir zehn Uhr morgen früh?“
    „Klar. Hab ja sonst nichts zu tun.“
    „Das ist nicht mein Problem. Dann sehen wir uns um zehn. Rechne am ersten Tag mal mit einer Dreiviertelstunde, und dann schauen wir, wie es läuft.“
    Er nickte, wollte sich gerade abwenden und drehte sich noch einmal um. „Danke, Ms Blanchard.“
    „Bedank dich nicht zu früh. Mit Taryn ist es momentan nicht ganz so einfach.“ Kurz überlegte sie, ob sie ihm die bittere Wahrheit sagen sollte. Ja, Charlie musste siehören. Wenn Brodie jetzt hier wäre, hätte er hautnah erfahren, dass sie nicht immer ein weiches Herz hatte.
    „Du solltest eines wissen, Charlie.“ Ihre Stimme klang schärfer als beabsichtigt. „Das heute im Schmuckladen war nichts im Vergleich zu der richtigen Therapie. Es bedeutet harte, schmerzhafte und frustrierende Arbeit, wenn man mehr oder weniger alles neu lernen muss. Ich habe bisher noch keinen Tag mit Taryn erlebt, wo sie nicht an irgendeinem Punkt in Tränen ausgebrochen ist.“
    Tränen der Wut meistens, aber das sagte sie ihm nicht, vor allem, weil sein Gesicht sowieso schon kalkweiß geworden war.
    „Wenn du das wirklich durchziehen willst“, fuhr sie etwas sanfter fort, „dann musst du der Wahrheit ins Gesicht sehen. Du kannst nicht länger davor weglaufen. Du wirst wissen, dass jede frustrierende Übung, die sie machen muss, jeder schmerzhafte Muskelkrampf deine Schuld ist.“
    Er wirkte wie ein kleiner geprügelter Hund. Aber er hatte nun einmal einen fruchtbaren, dummen Fehler gemacht, und in diesem Punkt hatte Brodie recht: Charlies Eltern taten nicht gut daran, ihm die Konsequenzen seines Handelns ersparen zu wollen.
    „Ich bin bereit“, erwiderte er leise, aber fest. Und sie musste gegen den irrationalen Impuls ankämpfen, die Arme über den Zaun zu strecken, um ihn zu umarmen. „Dann bis morgen.“
    Sie sah, wie er wieder auf sein Mountainbike stieg und schnell davonfuhr. Am Ende der Straße bog er auf die steile Bergstraße ein. Sie sprach ein kleines Gebet für ihn – und für Maura und Taryn und Brodie und jeden anderen, dem er diesen endlosen Schmerz bereitet hatte.
    „Komm schon, Taryn, hör auf zu jammern.
    Evie blickte sie düster an, sie war enttäuscht, das konnte Taryn sehen.
    „Du kannst das. Ich weiß, dass du mit mir Spielchen treibst. Du hast das doch schon mal gemacht. Nur noch ein paar Schritte, dann kannst du dich wieder an den Handläufen festhalten. Bitte mach mit.“
    Alles tat weh. Ihre Beine, ihr Rücken, ihr Kopf. Das war viel zu anstrengend, und wofür? Sie würde nie wieder ganz

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