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Nur die Liebe heilt

Nur die Liebe heilt

Titel: Nur die Liebe heilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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Evie instinktiv begriffen zu haben.
    Endlich war das Päckchen geöffnet, und sowohl seine Tochter als auch Evie starrten hinein.
    „Was ist es?“, fragte er, weil er nichts sehen konnte.
    „Eine Spielekonsole“, sagte Evie. „Eine, für die man keine Fernbedienung braucht. Man kann sie durch eigene Bewegung steuern.“
    „Und ein paar Spiele“, ergänzte Taryn, offensichtlich überrascht.
    „Das ist ja fantastisch“, rief Evie aus. „Überleg mal, wie viel Spaß wir damit haben werden.“
    „Echt?“, fragte Taryn.
    „Ja klar! Wir überlegen uns, wie wir Beachvolleyball oder Fußball oder Tanz in deine Therapie einbauen können. Und dafür brauchst du nicht mal eine Fernsteuerung!“
    „Okay!“ Taryn wirkte nicht überzeugt.
    „Wer hat das geschickt?“, wollte Brodie wissen. Wahrscheinlich seine Mutter, vermutete er.
    „Hier ist eine Karte.“ Evie zog sie aus dem Paket und reichte sie ihm. Ihre Finger berührten sich nur kurz, und doch sprang sofort ein Funke über. Schnell zog sie die Hand zurück.
    „Willkommen zu Hause“, las er. Darunter war ein kleiner Engel gemalt.
    Evie sah über seine Schulter, und es faszinierte ihn, wie ihr Gesicht vor Aufregung leuchtete. „Wow, Taryn. Du hast ein Geschenk vom Hoffnungsengel bekommen!“
    „Wirklich?“
    „Sieht so aus“, sagte Brodie. „Jedenfalls ist ein Engel darauf.“
    „Wie … die … Blumen.“
    „Blumen?“, wiederholte Evie fragend.
    „Nach dem Unfall hat Taryn jede Woche frische Blumen bekommen, ohne Absender – aber immer war ein kleiner Engel auf der Karte“, erklärte Brodie.
    Er hatte eigentlich vorgehabt, den Blumenhändler ausfindig zu machen und festzustellen, wer zum Teufel diese Blumen schickte, aber Katherine hatte es ihm ausgeredet. Sie fand, dass das Geheimnis um den Hoffnungsengel die Sache noch viel spannender machte.
    „Wie cool“, rief Evie. „Mir hat der Engel noch nie was geschenkt. Claire allerdings hat nach ihrem Unfall ein Paket bekommen.“
    Brodie verstand dieses Theater um den „Hoffnungsengel“ einfach nicht, der seit ungefähr einem Jahr das Gesprächsthema der Stadt war. Irgendjemand beging anonym gute Taten. Mal war es ein Umschlag voll Bargeld, dann wieder wurden Arztrechnungen bezahlt oder Körbe voll Süßigkeiten vor Türen gestellt.
    Die Gerüchteküche der Stadt kochte über, jeder spekulierte, wer der Wohltäter sein mochte – der Hoffnungsengel hatte die Stadt sogar zu einem Nachbarschaftstag inspiriert, den Claire Bradford, seine Mutter und ein paar Kundinnen des Schmuckladens organisiert hatten.
    Er hielt das Ganze für vollkommenen Blödsinn. Man musste sich schon selbst helfen, statt sich auf andere zu verlassen. „Ich dachte, der Hoffnungsengel hätte inzwischen aufgegeben. Er – oder sie – kann schließlich nicht jedem helfen.“
    Angesichts seines Zynismus kniff Evie die Augen zusammen. „Wahrscheinlich nicht. Manchmal kann eine einfache freundliche Geste genau das sein, was jemand braucht, um aus seinem dunklen Loch herauszukommen.“
    „Klingt, als hätten Sie Erfahrung“, erwiderte er, obwohl es ihn nun wirklich nichts anging.
    „Ihre Mutter war mein Engel“, erklärte sie schlicht. „Sie hat mich nach Hope’s Crossing eingeladen, als ich genau das brauchte. Ich finde, der Engel ist wie Ihre Mutter. Oft genug habe ich sogar gedacht, dass es Katherine ist . Denn der Hoffnungsengel hat ein untrügliches Gespür dafür, wie er jemandem am besten helfen kann. Und ich kennen niemanden, der ein solches Talent dafür hat wie Katherine. Claire meint, der Engel könnte eine ganze Gruppe von Leuten sein, die zusammenarbeiten. Wenn das stimmt, dann ist Ihre Mutter auf jeden Fall dabei.“
    „Meine Mutter? Im Ernst?“
    „Sicher. Wieso nicht?“
    „Ich weiß nicht. Es mag Ihnen vielleicht entgangen sein, aber meine Mutter war in den letzten Monaten ein wenig abgelenkt. Sie hätte wirklich nicht die Zeit gehabt, durch die Stadt zu marschieren und Geschenke zu verteilen.“
    „Nun, wer immer es auch ist, ich finde den Engel einfach wunderbar.“
    „Das … könnte Spaß machen“, brachte Taryn sich ein und deutete mit dem Kinn auf das Paket. „Vielleicht … könnte ich … mit meinen Freundinnen spielen.“
    Evie berührte Taryns Finger, die regungslos auf der Tischplatte lagen. „Großartige Idee. Wir werden gleich welche einladen, ja?“
    Taryn lächelte ihr zu, und als Brodie die beiden so betrachtete, stieg etwas Zartes und zugleich Beängstigendes in ihm auf. Er wollte

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