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Nur dieser eine Sommer

Nur dieser eine Sommer

Titel: Nur dieser eine Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Alice Monroe
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Schimmer, wo du steckst! Ich dachte schon, ich sähe dich nie wieder! Du hast mir das Herz gebrochen!“
    „Und deshalb lachst du dir vermutlich ’ne andere an, wie? Damit du mich wieder bekommst!“
    „Du warst ja weg! Ein Mann hat gewisse Bedürfnisse. Wärst du hier, müsste ich nicht anderen Frauen nachlaufen!“ Als sie nichts darauf erwiderte, fügte er hinzu: „Du fehlst mir!“
    Toy kniff die Augen zusammen.
    „So muss es doch nicht sein. Darf ich dich nicht mal besuchen?“
    „Nein, ausgeschlossen.“
    „Ach, Honey, gib deinem Herzen einen Stoß. Du bist die Einzige für mich. Das weißt du doch!“
    „Und das Kind?“
    „Okay, na gut! Dann können wir auch über das Baby sprechen. Soll mir recht sein, wenn wir uns nur wieder vertragen.“
    „Ist das dein Ernst?“
    „Na, und ob! Ich könnte dich doch besuchen, um alles zu bereden. Wo steckst du denn? Wie lautet die Adresse?“
    „Es geht nicht, Darryl, dass du hier antanzt! Miss … die werden gewaltig etwas dagegen haben!“
    „Das ist mir doch piepegal! Du bleibst da sowieso nicht mehr lange!“
    „Wahrscheinlich doch! Hab ich noch nicht entschieden.“
    „Aber ich!“ Er wurde lauter. Toy hörte, wie er tief ein- und ausatmete. Sie stellte sich seine schlanken Finger vor, die Zigarette, die lange Rauchfahne. „Sieh mal, du lässt dich einfach von Leuten, die dich kaum kennen, herumkommandieren. Dabei solltest du besser tun, was
ich
sage! Wir gehören doch zusammen! Was sind denn das eigentlich für welche, wenn du so ’ne Angst vor denen hast, dass ich nicht mal kommen darf? Verwandte oder was?“
    „Nein. Ich arbeite für die, das ist alles.“
    „Arbeiten? Was denn für Arbeit?“
    „Na, mehr so als Haushaltshilfe. Bisschen Putzen und Kochen. Bis vor kurzem hab ich auch die alte Dame gefahren, aber jetzt ist ihre Tochter da. Die übernimmt die Herumkutschiererei, so hab ich etwas mehr Ruhe.“
    „Will ich auch hoffen! Bezahlen sie dich wenigstens anständig?“
    „Ja“, antwortete sie zögernd. Darüber wollte sie ihm lieber keine
    Auskunft geben. „Nicht schlecht. Und ich hab freies Essen und Wohnen, also kann ich alles fürs Baby sparen. So ein Baby ist nicht billig! Die ganzen Babysachen, Wiege, Windeln, Decken … Wäre nicht übel, wenn du mich etwas unterstützen könntest. Schließlich bist du der Vater!“
    „Aha! Besuchen darf ich dich nicht, aber zahlen, das soll ich, was? Dämliche Schlampe!“
    „Wie
war das?“
    „Wenn ich Unterhalt blechen soll, dann komm nach Hause! Ganz einfach!“
    Toy lehnte sich an die Wand und guckte an die Decke.
    „Also – was ist jetzt?“ drängte er.
    Sie schloss die Augen. „Ich überlege noch!“
    „Dann denk weiter nach, und ich komme dich abholen!“
    „Nein! Ich will dich hier nicht sehen!“
    „Wieso denn nicht? Schämst du dich meinetwegen? Oder hast du ’nen anderen?“
    Eine Pause trat ein. Toy glaubte fast zu hören, dass seine Wut immer größer wurde.
    „Das ist es also, was? Du hast dich mit ’nem anderen eingelassen!“
    „Pah! Als ob mir die Kerle nur so nachrennen würden! Mensch, Darryl! Ich bin schwanger!“
    „Na, manche Typen stehen auf Schwangere!“
    „Du bist ekelhaft!“
    Das brachte ihn aus der Fassung. „Was bin ich?“
    Wenn er so klang, war Ärger nicht weit. Toy bemühte sich, die Wogen zu glätten. „Ach, nichts.“
    „Spuck’s aus! Du hältst mich also für ekelhaft, was? Ja?“
    „So war’s nicht gemeint.“
    „Würde ich dir auch raten!“
    Eine Zeit lang herrschte Stille in der Leitung. Toy spürte, wie ihr die Tränen über die Wangen rannen, wie der Druck zunahm und ihr fast die Luft abschnürte.
    „Toy, ich werde wahnsinnig, wenn du einen Keil zwischen uns treibst!“
    „Tu ich doch gar nicht“, schluchzte sie.
    „Ach nein? Was soll das denn sonst sein, wenn du verkündest, du möchtest mich nicht sehen? Merkst du das nicht? Den Leuten bedeutest du nicht so viel wie mir! Für die bist du nur ’ne billige Arbeitskraft! Wir brauchen die nicht – und ihre dämliche Kohle auch nicht! Ich hab immer gut für dich gesorgt.“
    Toy vernahm Schritte auf den Stufen zur Veranda. Panik stieg in ihr auf, die Furcht, beim Telefonieren überrascht zu werden. „Darryl, da kommt jemand! Ich muss Schluss machen!“
    „Warte! Wir sind noch nicht fertig!“
    „Ich muss auflegen! Ich soll nämlich nicht mit dir sprechen!“
    „Jetzt reicht’s aber! Du lässt dir von niemandem vorschreiben, ob du dich mit mir unterhältst oder nicht! Ich

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