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Nur dieses eine Mal

Nur dieses eine Mal

Titel: Nur dieses eine Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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verkniff sich das Grinsen. Stattdessen flüchtete er sich in vorgetäuschtes Staunen.
    „Also hat es dir gefallen?“, hakte er nach. Wenn überhaupt möglich, färbten sich ihre Wangen noch dunkler. Sie drückte das Kinn auf ihre Brust und vermied es ihn anzusehen. Ihre Lippen schoben sich zu einem Kussmund vor und sie tat, als müsse sie anstrengend darüber nachdenken.
    „Ja, doch, es hat mir gefallen.“ Sie schüttelte lächelnd den Kopf. „Ich habe nicht gewusst, dass es sich so anfühlt.“
    Was zum Henker meinte sie damit?
    „Was? Der Sex?“, fragte er irritiert. Sie sah kurz hoch, begegnete seinem Blick und zuckte erneut mit der Schulter. Es war offensichtlich, dass sie sich von einer Antwort drückte.
    „Sag es mir, Cady.“
    Sie räusperte sich umständlich.
    „Der Orgasmus.“
    „Ich verstehe nicht.“
    Als sie zögerte, drückte er sacht ihre Finger. Peinlich berührt starrte sie auf sein Kinn.
    „Ich wusste bis letzte Nacht nicht, wie sich ein Orgasmus anfühlt.“
     
    Als sie ihn ansah, erkannte sie die deutliche Überraschung in seinem Blick. Für einen Augenblick war sie überzeugt, vor Scham im Boden zu versinken.
    Verdammt, dieses Geständnis war peinlicher als erwartet.
    „Du meinst, du bist vorher noch nie zum Höhepunkt gekommen?“
    „Richtig“, bestätigte sie unbehaglich.
    „Nicht einmal, wenn du dich selbst befriedigt hast?“
    Sie schluckte und zuckte unverbindlich mit den Schultern, während sie wortlos nickte.
    „Ich war immer irgendwie verkrampft und konnte nicht loslassen.“
    „Hmm, nach dem was du mir erzählt hast, sollte mich das wohl nicht wundern“, bemerkte er. „So etwas wie eine normale Beziehung scheint es in deinem Leben bislang nicht gegeben zu haben.“
    Wie Recht er doch hatte!
    Eigentlich war jetzt der Punkt gekommen, an dem sie aufstehen und gehen sollte. Er kannte all ihre schmutzigen Geheimnisse und sie hatten miteinander geschlafen. Sie wollte nicht erleben, wie er davon lief. Um ihnen beiden weitere Unannehmlichkeiten zu ersparen, sollte sie wieder in ihr eigenes Leben zurückkehren.
    „Wärest du bereit es zu versuchen?“
    Verwirrt hob sie den Blick und sah ihn an. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, und jedes Mal, wenn er sie mit diesen dunklen Augen betrachtete, wurde ihr warm.
    „Entschuldige, was genau meinst du?“
    Irritiert sah sie ihn an. Gefangen in ihren eigenen Überlegungen hatte sie den Faden verloren. Der Gedanke an eine Affäre war verlockend. Obwohl sie überzeugt war, sich die Finger zu verbrennen. Aber auf der anderen Seite war die Aussicht auf das zu verzichten, was sie gerade gefunden hatte, regelrecht frustrierend. Er rückte näher und strich mit den Fingerknöcheln über ihre Wange.
    Himmel, es erfüllte sie mit einem solchen Gefühl von Glück, wenn er das tat. Diese Geste hatte etwas ungeheuer Fürsorgliches, und ganz tief in ihr gab es immer noch dieses naive, kleine Ding, das sich nichts mehr wünschte, als den Prinzen auf dem weißen Gaul.
    „Wenn ich schon der Mann bin, der dich auf deinen ersten Orgasmus begleitet hat, vielleicht bin ich dann auch der Mann, mit dem du die erste richtige Beziehung führen kannst.“
    Er lächelte sie an.
    Irgendwo tief in ihr explodierte eine Bombe, die sämtliche Schutzmauern, Wälle und Stacheldrahtzäune mit sich riss, um nichts weiter als eine offene, ebene Fläche zurückzulassen, die wehrlos allen Angriffen ausgeliefert war.
    War er verrückt geworden?
    Gefangen zwischen überwältigender Euphorie und kopfloser Panik warf sie die Decke von sich, schlüpfte aus dem Bett und lief hektisch ins Bad hinüber. Die Tür fiel hinter ihr ins Schloss und Cady lehnte sich zitternd dagegen.
    Sie konnte das nicht.
    Nicht heute und nicht morgen. Nicht nach all der Zeit.
    Wäre er vor zehn Jahren gekommen, hätte sie vermutlich ohne langes Zögern
Ja
gesagt, aber sie war eben nicht mehr die Frau von früher. Sie hatte sich mit den Tatsachen arrangiert.
    Eine Affäre war kompliziert. Sex und Freundschaft voneinander zu trennen war schon schwer genug.
    Doch sich auf eine Beziehung einzulassen und darauf zu hoffen, dass es mehr als nur ein paar Wochen funktionieren würde, war ihr eindeutig zu riskant. Zu oft hatte sie in der Vergangenheit erlebt, dass der Mann an ihrer Seite nach kurzer Zeit die Nase voll hatte, weil sie ihm zu verkorkst war.
    Wenn sie sich von Anfang an einigen konnten, dass es nur um Sex ging und niemand Erwartungen an den anderen stellte, dann würde sie vielleicht damit

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