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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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aufhalten«, murmelte ich und stand auf. »Er muss zu Verstand gebracht werden.«
    »Oh, dafür ist es viel zu spät. Das ist doch das Köstliche daran, dass du mir in diesem durchgehenden Zug nachjagst. Deshalb haben wir doch dafür gesorgt, dass du mir folgst, um dich aus dem Weg zu haben. Er ist jetzt gerade auf dem Weg zu den Presseagenten.« Sie lachte wieder. »Du hast ihn schon verpasst. Wenn du wieder in London bist, ist das Amulett für dich längst außer Reichweite!«
    »Du machst Quatsch, das kann alles nicht stimmen.« Ich spürte schon wieder die Tränen kommen und kämpfte sie zurück, aber was sie gesagt hatte, klang wahr. Ich konnte es nicht fassen, dass ich auf Robs Trick reingefallen war.
    »Nein, Süße. Jetzt ist es wohl an der Zeit, sich zu verabschieden. Ein Jammer, dass Callum so weit entfernt bleiben wird. Und ich bin sicher, dass der Agent auch mit Callums außergewöhnlich gutem Aussehen angeben kann. Er wird zum Geister-Pin-up werden.«
    Es war grausem. »Catherine, hilf mir, bitte. Du kannst doch nicht einfach mit ansehen, wie ihnen das alles passiert. Sie waren doch deine Freunde, deine Familie. Sag mir doch einfach, wohin Rob geht, dann kann ich ihn aufhalten.«
    »Wieso glaubst du, ich wüsste, wohin er geht?«
    »Wenn du so schlau warst, mit Rob zu planen, wie ihr mich reinlegt, dann musst du es wissen.«
    Sie zuckte mit den Schultern und sah weg. Offensichtlich hatte sie gemerkt, dass sie einen taktischen Fehler gemacht hatte. Ich drängte weiter. »Er konnte doch gar nicht anders, als damit anzugeben, wie er es angestellt hat, das alles rauszubekommen. Ich verstehe nicht, warum du nicht mehr davon profitieren willst. Warum rennst du jetzt weg?« Während ich sprach, setzte sie die Brille wieder auf, um ihr Gesicht zu verbergen, und schaute aus dem Fenster. Plötzlich wurde mir alles klar.
    »Du hast mit ihm einen Handel gemacht?«, fragte ich ungläubig. Catherine ignorierte mich weiter. »Hast du doch, oder? Was ist es? Du kriegst weniger von der Kohle, damit du aus der Story draußenbleiben kannst? Andauernde Anonymität für die einzige Untote auf diesem Planeten? Ganz ehrlich, ich glaub’s nicht, dass dich das kümmert.«
    »Also dann beweist das bloß, wie blöd du wirklich bist«, fauchte sie zurück, nicht in der Lage, weiterhin zu schweigen. »Das mache ich doch nicht für lau, und überhaupt bin ich nicht die einzige ›Untote‹, wie du das nennst.«
    »Was meinst du damit?«
    Catherine wirkte plötzlich verschlagen.
    »Komm schon«, drängte ich. »Von wem redest du? Ist es Veronica? Ist sie auch noch hier?«
    Catherine drehte sich so weit wie möglich zum Fenster und schwieg. Mir wurde klar, dass ich zum ersten Mal die Oberhand hatte. Das musste ich nutzen. »Ich nehme mal an, dass du unter diesen Umständen unbedingt willst, dass auch ich den Mund halte.«
    Ich unterbrach mich für einen Moment und genoss ihr Unbehagen. Catherine rutschte noch tiefer in ihren Sitz und versuchte, mir den Rücken zuzukehren. »Okay, das wäre dann die Abmachung. Ich halte ebenfalls den Mund, aber nur, wenn du mir sagst, wohin Rob geht.«
    Sie drehte sich wieder um und schoss einen Blick purer Gehässigkeit auf mich ab. »Du kommst jetzt sowieso nicht hin, und deshalb spielt das auch keine Rolle. Er hat heute Vormittag einen Termin mit dem Typ, der die ganze Öffentlichkeitsarbeit für all diese Promis macht, Steve Scales. Oder mit einem von seinen Leuten, ist ja auch egal. Er war jedenfalls total begeistert.«
    »Du meinst den mit den Kandidaten für die Realityshows im Fernsehen?«
    »Ja, den. Der wird für Rob richtig gute Pressearbeit machen.« Es war zum Verrücktwerden, aber sie hatte recht. Der Kerl war gut in seinem Job.
    »Weißt du, wo er sein Büro hat?«
    »Wenn du glaubst, ich erzähl dir nun alles andere auch noch, dann bist du total schiefgewickelt. Ich hab dir schon mehr gesagt, als du verdienst. Und jetzt geh. Ich will mit dir nie wieder was zu tun haben!«
    »Das passt mir gut, denn wenn du wieder in meinem Leben rumpfuschst, dann gibt es den ganz großen Ärger.«
    »Oh, ich hab ja solche Angst«, schnappte sie sarkastisch zurück, als ich mich zum Gehen wandte. Ich beachtete sie nicht und ging auf der Suche nach dem Zugführer durch den Wagen. Da hörte ich noch, wie sie mir nachrief: »Ich freue mich schon, alles über euch in der Zeitung zu lesen. Ihr habt es mehr als verdient.«
    Beim Rausgehen knallte ich die Wagentür hinter mir zu.

17. Bahnhöfe
    In meinem Kopf

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