Nur ein einziges Mal …
Augen verlor. „Freut mich zu hören, dass du alles unter Kontrolle hast.“
Matthew stand auf, und seine Selbstsicherheit und diese verdammte Offenheit, die er ausstrahlte, nahmen Ashley fast die Luft zum Atmen. „Mein Wahlkampfmanager, Brent Davis, ist ein Spitzen…“
Ashley hob die Hand, um ihn zu bremsen. „Großartig. Es überrascht mich nicht. Du kannst zweifellos mit allem fertig werden.“
Er sah sie forschend an. „Stimmt etwas nicht? Ich dachte, es würde dich freuen zu erfahren, dass der Schaden begrenzt bleibt.“
Der Schaden blieb begrenzt? Ihre Erfahrung mit ihm lief also unter der Überschrift Schadensbegrenzung? Spätestens jetzt wurde sie unglaublich wütend.
Aber gerade in dieser Situation konnte sie als Allerletztes gebrauchen, dass er einen Einblick in ihre Gefühlswelt bekam. Hastig suchte sie nach einer plausiblen Erklärung, falls er doch auf ihre Gefühle einging. „Ich habe eine Heidenangst davor, morgen ins Restaurant zu gehen, andererseits kann ich es kaum abwarten, die Dinge zu regeln. Da ist es eine große Erleichterung zu wissen, dass ich wenigstens von den Medien nichts zu befürchten brauche.“ Verflixt und zugenäht, jetzt plapperte sie auch noch drauflos, aber alles war besser als betretenes Schweigen. Sonst tat sie womöglich noch etwas Unbesonnes – wie ihm einen Kinnhaken zu verpassen. „Das wär’s dann also.“
Er ging nicht, sondern stand einfach da, die Stirn gerunzelt. Trotz allem klopfte ihr Herz heftig.
Okay, er war höllisch sexy, selbstsicher und sah dabei grundehrlich aus. Und er wollte sie nicht. Aber wozu sich darüber ärgern? Es war doch bloß ein spontaner One-Night-Stand gewesen. Die meisten Leute machten so etwas dauernd.
Nur hatte sie es davor noch nie gemacht. Auch wenn sie nicht gerade unerfahren war. Aber warum nur brach bei einer einzigen simplen Umarmung ein regelrecher Gefühls-Tsunami über sie herein?
Sie wollte unbedingt, dass er auf der Stelle ging. „Danke nochmals, dass du mich besucht hast, aber ich muss meine Haare trocknen.“
Na großartig. Ein wirklich origineller Rauswurf.
Matthew rieb sich die Schläfe neben dem Pflaster. „Versprich mir, dass du vorsichtig sein wirst. Geh nicht ins „Beachcombers“, ehe du nicht die offizielle Bestätigung bekommen hast, dass es sicher ist.“
„Ich schwöre es hoch und heilig. Und jetzt kannst du wirklich gehen.“ Was wollte er überhaupt immer noch hier im Krankenhaus? Wieso war er nicht schon längst wieder in Hilton Head?
„Wegen heute Morgen … Ach, zum Teufel.“ Er vergrub die Hände in den Hosentaschen. „Du bist immer noch okay wegen der ganzen Sache, oder?“
Höchste Alarmstufe. Der Mann zog die Mitleidsnummer ab. Wie peinlich.
Falls er noch mehr dazu sagte, würde sie ihn womöglich doch noch schlagen, was seinen perfekt sitzenden Anzug ruinieren und viel mehr zeigen würde, als ihr lieb war, welche Wirkung er auf sie hatte. „Ich habe momentan größere Sorgen, als über Sex nachzudenken.“
„Na gut.“
„Ich muss mich um das Restaurant kümmern, meine Schwestern, Versicherungsansprüche.“ Sie war eine kompetente Geschäftsfrau, dass das mal klar war. Bloß kein Mitleid.
„Verstehe.“ Ergeben hob er die Hände, während er sie mit einem schiefen Lächeln bedachte. „Du willst, dass ich gehe.“
Himmel. Wie hatte er es so schnell geschafft, den Spieß umzudrehen, bis sie sich schuldig fühlte? Durch dieses verdammte Geschick eines Politikers hatte sie plötzlich das Gefühl, eine kleine Hexe zu sein.
Sie nahm eine lässigere Haltung ein und erlaubte sich, sein Lächeln zu erwidern. „Letzte Nacht war … nett. Aber jetzt sind wir zurück im richtigen Leben.“
Er zog eine Braue hoch. „Nett? Du findest, die Zeit, die wir nackt miteinander im Bett verbracht haben, war nett?“
Oh je. Sie hatte den sprichwörtlichen Fehdehandschuh einem Mann hingeworfen, der aus dem Wettbewerb geradezu eine Wissenschaft machte. Sie fröstelte.
Dann ging sie zum Fenster hinüber und wandte ihm den Rücken zu, bis sie ihr Verlangen verdrängt hatte, erneut die heiße Leidenschaft in seinem Blick zu erforschen. Sie war drauf und dran, die Fassung zu verlieren. Matthews Besuch hatte sie schon sehr aufgewühlt, und nach dem heutigen turbulenten Tag hing ihre Beherrschung nur noch an einem seidenen Faden.
„Matthew, ich möchte, dass du jetzt gehst.“ Nervös spielte sie mit der Seidenschleife herum, die in einem Topffarn steckte, und das zarte Gewebe erinnerte sie
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