Nur ein einziges Mal …
Krankenhausbettes zwischen den Fingern, um sich von dem Pflaster an seiner Schläfe abzulenken. Denn das wirkte ungeheuer sexy, warum auch immer. „Äh, wie schlimm ist eigentlich der Schaden am Beachcombers ? Starr hat mich über einiges informiert, aber ich fürchte, dass sie die Dinge vielleicht beschönigt hat aus Angst, mich aufzuregen.“
Er zog den Stuhl zu ihr vors Bett und setzte sich. „Das Haus als solches ist intakt geblieben, der Brandschaden scheint sich auf das Erdgeschoss zu beschränken, aber alles wird durch die Löscharbeiten unter Wasser stehen. Mehr lässt sich nach einer Außenbesichtigung dazu nicht sagen.“
„Die Versicherungsleute werden wohl bald nähere Informationen für uns haben.“
„Falls es die geringsten Hinweise darauf gibt, dass sie euch Schwierigkeiten machen werden, sag mir Bescheid, und ich werde sofort die Anwälte unserer Familie einschalten.“
„Starr sagte etwas Ähnliches, als sie vorhin hier war. Sie wiederholte immerzu, wie froh sie sei, dass ich noch lebe.“
Ihre andere Pflegeschwester, Claire, hatte sie von ihrer Kreuzfahrt aus angerufen, auf der sie sich gerade mit ihrem Mann und ihrer Tochter befand. Die Brandschutzversicherung würde alle Kosten übernehmen. Doch Ashley konnte nicht umhin, sich verantwortlich zu fühlen. Das Feuer war ausgebrochen, als sie im Haus gewesen war, aber sie war gedanklich derart mit Matthew beschäftigt gewesen, dass ihr durchaus etwas entgangen sein konnte. Wie konnte sie da nicht sich selbst die Schuld geben? Unwillkürlich entrang sich ein Seufzer ihrer Brust.
Matthew erhob sich von seinem Stuhl und setzte sich neben sie aufs Bett. Ehe sie protestieren konnte, zog er sie in die Arme. Er schob die Hände unter ihr feuchtes Haar und täschelte ihr zwischen den Schulterblättern den Rücken. Langsam entspannte sie sich an seiner Brust, beruhigt von dem inzwischen vertrauten Duft seines Aftershaves, dem gleichmäßigen Klopfen seines Herzens unter seinem gestärkten Hemd. Nach einem schrecklichen Tag, wie sie ihn gerade erlebt hatte, wer konnte es ihr da verdenken, dass sie sich einen Moment lang trösten ließ?
„Alles wird in Ordnung kommen“, raunte er ihr zu, und sein rauer Südstaatenakzent beruhigte ihre angespannten Nerven ebenso wie sein Streicheln. „Es gibt jede Menge Leute, die dir helfen.“
Sein Jackett fühlte sich kratzig an ihrer Wange an, und Ashley konnte nicht widerstehen, die Zwergpalme auf seiner Krawattennadel mit dem Finger nachzufahren. In Matthews Armen zu liegen war genauso wundervoll wie in ihrer Erinnerung. Und da lagen sie einander nun erneut in den Armen.
War es möglich, dass sie seinen frühzeitigen Aufbruch im Morgengrauen falsch gedeutet hatte? „Danke, dass du vorbeigekommen bist, um nach mir zu sehen.“
„Das ist doch selbstverständlich. Und ich habe darauf geachtet, nicht gesehen zu werden.“
Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus, und das hatte nichts damit zu tun, dass sie sein betörendes Aftershave in die Nase bekam. „Wie bitte?“
Sanft strich er ihr das Haar aus dem Gesicht. „Ich habe es geschafft, auf meinem Weg ins Krankenhaus die Medienmeute zu überlisten.“
Ashley dachte an die unzähligen Fragen, mit denen sie bombardiert worden waren, als sie in den Krankenwagen gebracht wurde. Voller Unbehagen löste sie sich aus seiner Umarmung. „Ich kann mir vorstellen, dass überall ausführlich von deiner Heldentat berichtet wird.“
Matthew rieb sich das Kinn. „Das ist nicht unbedingt der Blickwinkel, aus dem heraus die Medien arbeiten.“
Ashley beschlich ein ungutes Gefühl, das dieses angenehme, irgendwie bleibende Gefühl seiner Berührung fast verdrängt hätte. „Gibt es ein Problem?“
„Keine Sorge.“ Sein Lächeln beschwichtigte sie beinah. Aber eben nur beinah. „Ich werde mich um alles kümmern, was die Presse betrifft, und auch um die Fotos, die inzwischen im Internet auftauchen. Wenn mein Wahlkampfmanager erst eine neue Darstellung aus dem Ärmel zaubert, wird niemand auch nur für eine Sekunde glauben, dass wir ein Paar sind.“
3. KAPITEL
Kein Paar? Wow, Matthew konnte ganz sicher ein paar Lektionen darin gebrauchen, wie man einer Frau etwas schonend beibrachte.
Ashley stemmte die Hände gegen seine Brust. Seine breite, arrogante Brust. Von wegen, er könnte sich zu ihr hingezogen fühlen. Das hatte sich damit wohl als reines Wunschdenken entpuppt. Eher sollte sie der Blitz treffen, als dass sie sich noch einmal in diesen faszinierenden
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