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Nur ein einziges Mal …

Nur ein einziges Mal …

Titel: Nur ein einziges Mal … Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Mann
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überhaupt nicht infrage.“

4. KAPITEL
    Oh je. Da lag er nun unübersehbar, wenn auch unsichtbar vor ihnen: der zweite Fehdehandschuh, den Ashley Matthew hingeworfen hatte.
    Unwillkürlich suchte sie am weichen Ledersitz seines Wagens nach Halt. Denn sein herausfordernder Blick von der Seite entging ihr nicht, so sicher er sein Auto auch durch den Verkehr steuerte.
    „Matthew“, lenkte sie hastig ein. „Ich weiß es zu schätzen, dass du dich um meinen Ruf sorgst, aber wegen einer Liebesnacht bist du nicht automatisch für mich verantwortlich. Und umgekehrt ich auch nicht für dich.“
    Er ergriff ihre Hand und hielt sie fest. Ashley sah aus dem Wagenfenster und versuchte, sich auf die vorbeigleitenden Wohnhäuser zu konzentrieren, auf geräumige Veranden mit Schaukelstühlen und großen Topfpflanzen. Auf alles Mögliche, nur um zu ignorieren, wie Matthew mit dem Daumen immer wieder über die empfindliche Innenseite ihres Handgelenks strich.
    Ihr verräterisches Herz schlug augenblicklich schneller, und das konnte er ganz bestimmt fühlen.
    In der Tat, da lächelte er auch schon wieder.
    Sie entriss ihm ihre Hand und schob sie trotzig unter den Oberschenkel. „Hör auf damit. Noch mehr solcher saftiger Fotos für die Klatschpresse können wir jetzt ja wohl als Allerletztes gebrauchen.“
    „Sei meine Verlobte.“ Er sagte das einfach so, statt noch einmal zu fragen.
    „Nein.“
    „Ich verspreche, du wirst es nicht bereuen.“ Er zwinkerte ihr zu.
    Entnervt hielt sie sich die Ohren zu. „Ich bin Ashley Carson und kann diese Nachricht nicht bestätigen.“
    Lachend ergriff er erneut nach ihrer Hand. „Süß.“
    „Und eindeutig.“
    „Ashley, du bist eine praktische Frau, eine Buchhalterin noch dazu. Da kannst du doch sicher einsehen, dass eine Verlobung der klügste Ausweg ist.“
    Praktisch? Er wollte sie aus „praktischen“ Gründen? Wie romantisch.
    „Danke, aber ich komme mit der Presse schon klar.“ Sie versuchte, ihm ihre Hand wieder zu entziehen.
    Vergeblich.
    Er gab sie nicht frei und neckte sie weiter mit diesen wie beiläufigen, aber ungeheuer erregenden Liebkosungen, bis sie das Haus ihrer Schwester erreichten – in dessen Vorgarten zufällig ein Wahlplakat mit der Aufschrift „Landis in den Senat“ stand. Ashley ignorierte es und warf stattdessen einen Blick auf das „Beachcombers“. Und stöhnte unwillkürlich auf.
    Der Anblick, der sich ihr bot, kühlte Leidenschaft und Ärger schneller ab als beim Sprung in die eiskalte Brandung. Das Restaurant wartete auf sie wie ein trauriger, verdreckter Freund. Die weiße Holzverschalung neben den geborstenen, mit Brettern vernagelten Fenstern war rußgeschwärzt. Den Rasen vor dem Haus hatten tiefe, matschige Reifenspuren der Löschfahrzeuge übel zugerichtet.
    Sie musste wegschauen, sonst wäre sie im nächsten Moment in Tränen ausgebrochen. Doch einfach wegzuschauen kam ihr vor, als würde sie einen geliebten Freund schmählich im Stich lassen. Sie hatte wahrlich größere Probleme, als ihren Ruf zu wahren – oder auf ein verrücktes, konfuses Verlangen nach einem Mann einzugehen, der mit Sicherheit ihr Leben noch komplizierter machen würde.
    Der nächste Schritt konnte nur sein, sich mit ihren Schwestern treffen und nach der Zerstörung des Restaurants neu anfangen. Und egal, wie sie das auch anfingen: Matthew Landis spielte dabei nicht mal eine Nebenrolle.
    Abermals entzog sie ihm ihre Hand. Und diesmal musste er verstehen, dass ein Nein auch wirklich nein bedeutete.
    Während sie im Wohnzimmer ihrer Schwester auf Starr wartete, spähte Ashley durch die Gardinen und sah Matthew wegfahren.
    Ein Heiratsantrag. Ihr erster, und was für eine Farce.
    Nun da der erste Schock über seine Wahnsinnsidee einer Scheinverlobung verflogen war, musste sie ihm zugutehalten, dass er ihren Ruf schützen wollte. Eine altmodische Auffassung, sicherlich, aber seine wohlhabende, alteingesessene Familie war schließlich dafür bekannt, dass sie auf Sitte und Anstand hielt. Welche Ironie des Schicksals, dass Starr nun auch in diese Kreise gehörte, nachdem sie in eine angesehene Familie aus Charleston eingeheiratet hatte.
    Hilton Head, das herrschaftliche Anwesen der Landis’, mochte moderner sein als dieses Haus hier – sie hatte mal in einer Lifestyle-Zeitschrift mit großem Interesse eine Fotoserie darüber studiert –, strahlte aber den gleichen Reichtum und privilegierten Lebensstil aus wie diese alte Südstaaten-Villa, die seit Generationen im Besitz

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