Nur ein einziges Mal …
Ring ihrer Wahl zu bekommen und selbst mit Traditionen anzufangen.“
Ja, das klang plausibel genug, zumal er nur eine halbe Sekunde Zeit für die Antwort gehabt hatte. Tatsache war, dass er das wirklich so sah und genau das Gleiche gesagt hätte, wenn er und Ashley ein richtiges Paar wären.
Matthew richtete den Stapel Wahlaufkleber sorgfältig aus. „Ich nehme an, jemand aus dem Juweliergeschäft wird die Neuigkeit verbreiten, aber wir möchten unsere Verlobung trotzdem selbst offiziell bekanntgeben. Wann ist deiner Meinung nach der beste Zeitpunkt, um eine Pressekonferenz einzuberufen? Morgen Abend oder am Vormittag darauf?“
„Du liebst diese Frau tatsächlich?“ Sein Manager machte sich nicht einmal die Mühe, seinen ungläubigen Unterton zu verbergen.
Lieben? Dieses Wort erinnerte Matthew daran, wie oft er seine Mutter in ihrem Zimmer hatte weinen hören, nachdem Benjamin Landis gestorben war. Ginger hatte fast nicht mehr arbeiten können. Wenn nicht ihre Kinder gewesen wären und sie nicht das überraschende Angebot bekommen hätte, den Senatssitz ihres Mannes zu übernehmen – Matthew hatte keine Ahnung, wie es dann hätte weitergehen sollen.
Er schob es auf die Bindung einer langjährigen Beziehung, aber denselben lähmenden Schmerz hatte auch er gefühlt, als seine Verlobte starb. Und diese Hölle wollte er auf keinen Fall eines Tages erneut erleben. Die Möglichkeit, dass ihm jemand noch einmal so nah sein könnte, versetzte ihn geradezu in Panik.
Daher war es richtig gewesen, Ashley nach ihrer zufälligen gemeinsamen Nacht überstürzt zu verlassen und es bei dem One-Night-Stand zu belassen. Es waren die Umstände, die sie beide jetzt zusammen hielten – vorläufig, bis sie wieder getrennte Wege gingen.
Beim Gedanken an Ashley musste Matthew sich eingestehen, dass sie nicht nur seinen Beschützerinstinkt weckte, sondern ihn auch ungemein erregte. Schon der Gedanke an sie, nackt zwischen den zerwühlten Laken, das rotbraune Haar auf dem Kissen ausgebreitet …
Verdammt. Er würde nicht so bald hinter seinem schützenden Schreibtisch hervorkommen können. „Sie ist einfach faszinierend.“
Brent starrte ihn unverwandt an, und Matthew hielt seinem Blick stand, ohne mit der Wimper zu zucken. Schließlich nickte der alte Freund seiner Familie. „Entweder bist du ein glänzender Lügner, oder du steckst in größeren Schwierigkeiten, als du ahnst, mein Lieber.“
Das Blitzlichtgewitter war nicht überraschend, aber völlig ungewohnt.
Ashley blinzelte, um wieder klar sehen zu können. Sie stand vorn auf dem Podium vor Matthews Wahlkampfhauptquartier in Hilton Head, an ihrem Ringfinger funkelte ein Diamant.
Sie hatte nicht gewollt, dass Matthew so viel Geld für den Ring ausgab, doch er hatte sie überredet. Der Erlös aus dem Verkauf des Rings sollte nach dem Ende ihrer Verlobung an einen Wohlfahrtsverband ihrer Wahl gehen. Dass er sie und ihre Wünsche nach so kurzer Zeit so gut kannte, hatte schließlich den Ausschlag für ihr Einverständnis gegeben.
Sein Wahlkampfmanager, Mr. Davis, trat zwischen sie beide ans Mikrofon. „Danke, meine Damen und Herren von der Presse. Hiermit ist unsere Konferenz für diesen Nachmittag offiziell zu Ende.“
Ashley zwang sich zu einem Lächeln, weil die Kameras weiterhin klickten, als Matthew sie zu einer Limousine mit Chauffeur geleitete. Der Stein an ihrer Hand erinnerte sie ständig daran, dass sie zwar nicht an den Mann an ihrer Seite gebunden war, wohl aber an ihre Entscheidung, ihm in seinem Wahlkampf zu helfen, um seinen widerwärtigen Gegner zu besiegen.
Sie streckte die Hand aus und betrachtete erneut den schönen Diamanten in der schimmernden Goldfassung. Dabei musste sie wieder einmal an ihre gemeinsame Nacht denken – und wie sich Matthew im Morgengrauen aus dem Staub gemacht hatte.
Sie fürchtete, einen Fehler gemacht zu haben.
Nicht, weil sie der Verlobung zugestimmt hatte. Sie wollte immer noch sicherstellen, dass dieser fiese Kerl, der gegen Matthew antrat, nicht gewann und niemanden mehr ausbeuten konnte.
Aber dieser Ring? Sie drehte ihre Hand hin und her, damit der geschliffene Stein das Sonnenlicht reflektierte. Der Ring war perfekt, genauso, wie sie sich einen richtigen Verlobungsring gewünscht hätte. Jetzt konnte sie nie einen haben, weil ein Diamant sie immer an Matthew Landis erinnern würde und daran, wie er sie verletzt hatte.
Es tat noch immer weh, dass er am Morgen danach so überstürzt aus ihrem Schlafzimmer hatte
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