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Nur ein einziges Mal …

Nur ein einziges Mal …

Titel: Nur ein einziges Mal … Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Mann
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„Natürlich. Wie viel brauchst du?“ Er ließ den Blick über sie gleiten, unfähig, ihre Körpersprache zu deuten, doch er spürte ihre Anspannung.
    „Das meine ich nicht. Ich nehme deinen, äh …“ Sie kaute auf ihrer Unterlippe herum. „… Heiratsantrag an. Wenn du immer noch der Meinung bist, es würde deinem Wahlkampf nützen, werde ich deine Verlobte sein.“

5. KAPITEL
    Er war verlobt. Verdammt!
    In seinem Wahlkampfhauptquartier in Hilton Head, wo es gerade hoch herging, ließ sich Matthew in seinem Stuhl zurücksinken. Es war jetzt schon Stunden her, dass Ashley allen Ernstes der Verlobung zugestimmt hatte, aber er konnte immer noch nicht glauben, dass sie tatsächlich eingewilligt hatte. Er hatte seinen Willen bekommen, aber die ganze Sache verursachte ihm immer noch das gleiche Unbehagen, das er schon beim überstürzten Verlassen ihres Haus nach der gemeinsamen Liebesnacht verspürt hatte.
    Blind starrte er auf den Bildschirm seines Computers, auf Notizen für eine wichtige Besprechung, die ihm bevorstand, aber er nahm sie ebensowenig wahr wie das Dauerklingeln der Telefone und das Summen des Fotokopierers vor seiner Bürotür.
    Während er mit dem Daumen an einem Stapel rot-blauer Aufkleber mit dem Slogan „Landis in den Senat“ entlangstrich, überlegte Matthew, warum ihn die Vorstellung selbst einer Scheinverlobung eigentlich so fertigmachte. Schließlich hatte er Ashley genau darum gebeten. Und es war vorübergehend und keine richtige Verlobung wie damals mit Dana.
    Bloß hatte er nicht erwartet, dass Ashley ihre Einwilligung so verdammt widerstrebend gab. Okay, vielleicht kratzte das ein wenig am Ego. Schließlich war er derjenige, der Single bleiben wollte.
    Seine Brüder würden sich einen Spaß daraus machen, ihn wegen dieses Schlamassels gnadenlos aufzuziehen, so viel stand fest.
    Als es kurz an seine offen stehende Bürotür klopfte, stand sein Wahlkampfleiter Brent Davis an der Tür. „Bekommst du eigentlich genug Schlaf?“
    „Das ist ein Witz, oder?“ Matthew bedeutete Brent, auf dem Stuhl vor dem Mahagoni-Schreibtisch Platz zu nehmen.
    Der drahtige Manager war zwanzig Jahre älter als Matthew und schon im Wahlkampf von Matthews Mutter die treibende Kraft gewesen. Als Matthew für das Repräsentantenhaus kandidierte, hatte er ihn beraten. Daher war es ganz selbstverständlich gewesen, dass Brent den Wahlkampf leitete, als Matthew sich für die Bewerbung um den frei gewordenen Senatorensitz seiner Mutter entschieden hatte.
    Zum ersten Mal fragte sich Matthew, ob er als Politiker zu sehr und zu schnell nach einem höheren Amt strebte. Er hätte noch gut und gerne zehn Jahre oder so im Repräsentantenhaus verbringen und anschließend immer noch für den Senat kandidieren können, mit vierzig. Aber darum ging es nicht: Er wollte den Sitz seines Vaters, den dann seine Mom übernommen hatte, für die Familie einfach nicht verloren geben. Niemand anderes sollte sich dort festsetzen können und später verhindern, dass er selbst seine Chance bekam.
    Hatte sein Ehrgeiz ihn gedrängt, alles dafür zu opfern – einschließlich einer unschuldigen Frau wie Ashley?
    Verdammt und zugenäht, er hatte sich doch mit ihr verlobt, um ihr zu helfen, ihren Ruf zu wahren! Er hatte sich dazu entschlossen, und er würde sie nicht noch mehr verletzen, indem er seine Meinung änderte und ihr eine Reise auf die Bahamas anbot, um sich dort zu verstecken, bis der Medienrummel vorbei war. Und außerdem: Er selbst wäre mit dem Skandal schon klargekommen, aber was war mit den unermüdlichen Helfern in seinem Wahlkampfteam, die bisher schon so hart für seinen Erfolg gearbeitet hatten? Das konnte und wollte er ihnen nicht antun.
    Also war es an der Zeit, Flagge zu zeigen und ein Mann zu sein. Er stützte sich mit den Armen auf seinem Schreibtisch auf und schaute Brent Davis direkt in die Augen. „Ashley Carson und ich haben uns verlobt.“
    Sein Wahlkampfleiter erstarrte – keine Regung auf seinem Gesicht, keine Bewegung, nicht einmal ein Blinzeln, das seine Gedanken verraten hätte. Matthew wusste aus Erfahrung, dass er das nur tat, wenn eine Neuigkeit ihn getroffen hatte, als habe ihm jemand einen Ball an den Kopf geworfen. Das letzte Mal hatte Matthew diese Miene bei Brent gesehen, als er erfahren hatte, dass Ginger Landis auf einer Goodwill-Tour durch Europa mit ihrem langjährigen Freund General Hank Renshaw durchgebrannt war.
    Endlich fing Brent sich. „Du machst Witze.“
    „Es ist mein Ernst.“

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