Nur ein einziges Mal …
scharfsinnig.“ Sie schmiegte sich an seine Brust, weich, süß und viel zu sexy, wenn er daran dachte, wie sie ihn den ganzen Vormittag über aufgewühlt hatte.
„Es tut mir leid, dass du dich überhaupt in dieser Lage befindest.“ Und verdammt, er sollte seine Worte sorgfältiger wählen. Jetzt ließ ihn das Wort „Lage“ an all die Möglichkeiten denken, wie er gern mit Ashley im Bett liegen würde. „Wenn ich die Uhr zurückdrehen und die Dinge anders machen könnte, würde ich …“
Matthew hielt inne. Er konnte den Satz nicht beenden, weil er glasklar erkannte, dass er diese Nacht mit Ashley nicht ungeschehen machen würde, selbst wenn er gewusst hätte, wie sich alles entwickeln würde. Himmel, was war er nur für ein selbstsüchtiger Mistkerl.
Sie suchte seinen Blick, öffnete kaum merklich die Lippen. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen, während er wie automatisch erneut den Kopf senkte. Flüchtig streifte er mit dem Mund ihre Lippen, einmal, zweimal – gerade lange genug, um in ihm heftiges Verlangen nach mehr zu wecken. Was konnte es schon schaden, diese Seite der Verlobung zu erforschen? Eine kurze Affäre … Mehr von Ashleys betörendem Geschmack …
Die Saaltür öffnete sich, und der erotische Augenblick war dahin, nicht aber seine Begierde. Sein Wahlkampfleiter stürmte auf sie zu, ohne sich die Mühe zu machen, die Tür zuzuwerfen, zum Henker, zweifellos mehr als froh darüber, dass die Reporter noch einen Schnappschuss machen konnten.
Brent klatschte in die Hände. „Okay, ihr Turteltäubchen, Zeit aufzubrechen und zum nächsten Termin zu fahren.“
Matthew sah Ashley nach, als sie Brent zur Tür hinausfolgte. Er wollte keine feste Beziehung, und auf keinen Fall würde er erneut sein Herz verschenken. Doch irgendetwas sagte ihm, als er Ashleys neues Selbstbewusstsein in ihrem Gang bemerkte, dass er womöglich nicht so leicht wieder seiner eigenen Wege würde gehen können, wie er sich das vorgestellt hatte.
7. KAPITEL
Ashley stand an der Reeling des Raddampfers, der nach der Hafenrundfahrt gerade wieder am Kai anlegte, und genoss es, wie das Mondlicht über das Meer tanzte. Dabei dachte sie an die tausend Fragen, die sie seit gestern Morgen beantwortet, all die Hände, die sie geschüttelt, und die unzähligen Babys, die sie auf den Arm genommen hatte.
Letzteres war am einfachsten gewesen, denn diese kleinen Erdenbürger wählten nicht. Erst beim Lesen der Morgenzeitung war ihr klar geworden, dass sie mit den Babyfotos das allergrößte Klischee in einem Wahlkampf bediente. Jede Bewegung und jedes Wort vorab zu bedenken war ziemlich anstrengend, besonders da sie und Matthew eigentlich so wenig voneinander wussten. Vielleicht sollte sie einen Fragebogen entwerfen und ihn haarklein über seine Vergangenheit ausfragen.
Die Abendveranstaltung mit der romantischen Hafenrundfahrt und dem einigermaßen leckeren Essen – das „Beachcombers“ hätte es natürlich besser gemacht – war ganz angenehm verlaufen. Matthew hatte sie allerdings so gut wie gar nicht zu Gesicht bekommen. Fröstelnd rieb sie sich die Arme, bemüht, ihren Unmut zu verdrängen, denn der war ja völlig fehl am Platze. Stattdessen konzentrierte sie sich auf den wunderschönen Anblick ringsum.
Der Raddampfer war mit Lichterketten geschmückt.
Auf einem Deck standen hübsch eingedeckte Tische. Vom Oberdeck klang die Tanzmusik einer Swingband herüber. Gerade kam ein Kellner vorbei, der überaus geschickt auf einer Hand ein riesiges Silbertablett voller Champagnergläser balancierte.
Da tauchte Matthew auf, an seinem Mineralwasser nippend. Er ließ den Blick mit offensichtlichem Wohlgefallen über sie gleiten, und Ashley schickte ein virtuelles Dankeschön an Ginger Landis Renshaw, ihre gute Fee, die klug genug gewesen war, sie nicht wie Aschenputtel in eine Prinzessin verwandeln zu wollen. Stattdessen war sie Ashley nur behilflich gewesen, ihren eigenen Geschmack zu vervollkommnen. Aber das auf eine so gekonnte Art und Weise, wie sie es selbst nie vermocht hätte.
Mit Sicherheit wäre sie nicht auf die Idee gekommen, ein schulterfreies Kleid auszusuchen. Sie hatte immer versucht, die kleine Anomalität ihres Rückens, die von ihrem früheren Wirbelsäulenproblem herrührte, unter Kleidung zu verbergen – je mehr Schichten, desto besser. Aber dann hatte Ginger ein schlichtes cremefarbenes Kleid entdeckt, mit goldenen Nähten und vorn und hinten einem tiefen V-Ausschnitt. Sie hatte immer von einem solchen
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