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Nur ein einziges Mal …

Nur ein einziges Mal …

Titel: Nur ein einziges Mal … Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Mann
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nichts. Ein Wortgefecht mit dieser wortgewandten Politikerin konnte sie sowieso nicht gewinnen.
    Ginger lächelte. „Sie haben Ihren Stolz. Ich mag Sie mit jeder Minute mehr.“ Sie machte eine umfassende Handbewegung. „Auch ich wurde nicht in eine solche Umgebung geboren. Ich wusste nicht einmal davon, als ich meinen ersten Mann kennenlernte, einen Piloten der Air Force, mit dem ich nach zwei Wochen einfach durchgebrannt bin.“
    Ein trauriges Lächeln huschte über ihr Gesicht, während das leise Brummen eines Staubsaugers, den jemand im Nebenzimmer anstellte, das Schweigen erfüllte.
    Ashey berührte Ginger am Arm. „Wie lange ist er schon tot?“
    „Fast elf Jahre. Ich hätte nie geglaubt, dass ich mich noch einmal bis über beide Ohren verlieben würde. Und in gewisser Weise hatte ich recht. Das zweite Mal wuchs die Liebe für mich langsamer heran, wenn auch nicht weniger stark.“
    Gingers Blick ging in die Ferne, und Ashley merkte, dass sie eine ganze Weile ein altes Familienfoto an der Wand gegenüber ansah, ehe sie in die Gegenwart zurückfand. „Also, Ashley, der Einkaufsbummel. Ich vergöttere den General und meine Jungs, aber es gibt Zeiten, da brauche ich einen Tag in weiblicher Gesellschaft.“
    Wow, diese Lady verstand es wirklich, einen auf ihre Seite zu ziehen. „Was halten Sie davon: Er kann die Kleider bezahlen, die ich zu offiziellen Anlässen anhabe, aber alles andere, was ich trage, zahle ich selbst.“
    „Das klingt absolut fair und wunderbar ehrenhaft.“
    „Matthews Wahlkampfmanager sagt, dass die Medien mich auffressen werden.“
    „Niemand erwartet, dass Sie sich ändern. Wir wollen Ihnen lediglich helfen, sich als Sie selbst wohl zu fühlen. Das tun wir mit neuen Kleidern Ihrer Wahl und mit einigen nützlichen Tipps für den Umgang mit der Presse.“
    Oh Mann, sie wollte diese Frau wirklich nicht so sehr mögen. Irgendwelche Bande mit Matthews Familie zu knüpfen, würde die Dinge nur um so schwerer machen, wenn sie wieder ihrer Wege ging.
    Wenigstens war es ihr ein gewisser Trost, dass Ginger es offenbar ehrlich mit ihr meinte. Sie würde ihr bei der Auswahl einer passenden Garderobe behilflich sein, die Ashleys eigenem Geschmack entsprach.
    Eine Verwandlung des Aschenputtels würde es also nicht geben. Das erleichterte Ashley sehr. Auch wenn sie genau wusste, dass sie und Matthew langfristig nicht zueinander passten, hätte sie nichts dagegen gehabt, wenn er sich vor Bewunderung auf seinen hinreißenden Po gesetzt hätte.
    Matthew brachte gerade seine erste Rede des Tages zu Ende, und schon geriet er ins Schwitzen.
    Nur, er konnte weder den Zuhörern noch der Presse und nicht einmal der Sommerhitze die Schuld daran geben. Sein gestiegener Blutdruck hatte mehr mit der bescheidenen Frau zu tun, die er aus dem rechten Augenwinkel still dasitzen sah, ihre Aufmerksamkeit voll und ganz auf ihn gerichtet.
    Die Art und Weise, wie Ashleys schmales Kleid immer wieder über ihre Knie nach oben rutschte, würde ihm mit seinen dreißig Jahren noch einen Herzschlag bescheren. Seine Mutter hatte gestern Nachmittag mit Ashley einen Einkaufsbummel gemacht, von dem sie erst nach dem Abendessen zurückgekehrt waren. Er mochte verrückt sein, aber er hatte Kostüme und Hosenanzüge in Pastellfarben erwartet und Perlen, wie seine Mutter sie trug.
    Stattdessen hatte seine Mutter ein smaragdgrünes figurbetonendes Kleid mit Schalkragen gewählt, dazu einen Anhänger, der seinen Blick in Ashleys Ausschnitt zog. Eine gewagte Wahl, nachdem er gehört hatte, dass für einen Wahlkampf eher gediegen-konservative Garderobe erwartet wurde. Doch Ashley sah mit ihrem langen rotbraunen Haar, das sie mit einer schlichten goldenen Spange zurückgenommen hatte, klassisch-elegant aus. Ihre flachen Riemchensandaletten, die mit goldenen, zu ihrer Halskette passenden Steinchen verziert waren, betonten ihre strahlende Jugendlichkeit nur noch mehr. Sie würde ohne Weiteres Eindruck auf den Durchschnittswähler machen.
    Jedenfalls machte sie ohne Weiteres Eindruck auf Matthew, obwohl er sich geschworen hatte, auf Distanz zu bleiben.
    Matthew widerstand dem Drang, sich über die Stirn zu wischen, ein todsicheres Zeichen für jeden mit einer Kamera, dass er aus dem Konzept war. Schnell schaute er in seine Notizen, um seine Rede zu Ende zu bringen. Gott sei Dank hatte er wohl etwas klar Verständliches gesagt, denn alle klatschten lächelnd Beifall.
    Der Präsident des Rotary Clubs trat ans Mikrofon, um die Medienvertreter

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