Nur ein einziges Mal …
zu Fragen aufzufordern.
Eine ältere Frau stand auf. Ihr Presseausweis, den sie um den Hals trug, hatte sich in den Knöpfen ihrer Strickjacke verfangen. „Miss Carson, sagen Sie uns, wie der Kongressabgeordnete Landis Ihnen einen Antrag gemacht hat? War das vor oder nach dem Erscheinen der enthüllenden Fotos von Ihnen beiden in den Zeitungen?“
Ja, das hatte eine Menge mit seinen politischen Themen zu tun.
Sein Wahlkampfleiter zu seiner Linken sprang auf. „Kommen Sie, Mary.“ Brent lächelte die wahlkampferprobte Reporterin an. „Sie wissen doch, dass Ashley noch neu in diesem Geschäft ist. Wie wär’s, wenn Sie ihr die Daumenschrauben noch nicht anlegen?“
Aber Ashley war bereits aufgestanden. Sie legte Matthew eine Hand auf den Arm und drängte ihn auf dem Podium sanft zur Seite. „Es ist schon in Ordnung. Ich würde gern antworten.“
Matthew hörte, wie sein Manager scharf den Atem einsog. Er selbst war mehr als nur ein wenig besorgt, aber er würde Ashley nicht in Verlegenheit bringen, indem er ihr das Wort verbot. Er würde einfach bereitstehen für den Fall, dass sie ihn mit einem flehentlichen Blick bat, sie zu retten.
„Wie Sie sich denken können, sorgt sich Matthew um mich und den Stress, im Wahlkampf ständig unter Beobachtung zu stehen. Deshalb hat er versucht, mich aus dem Rampenlicht fernzuhalten. Also habe ich das Problem gelöst, indem ich ihm einen Antrag gemacht habe.“
Leises Gelächter ging durch die Menge, während die Reporter wie von Sinnen in ihre Notizblöcke kritzelten. Matthew musste zugeben, dass Ashley die Frage geschickt beantwortet hatte und dabei sogar noch bei der Wahrheit geblieben war.
Sie warf einen schüchternen Blick in die Runde. „Sie werden es mir verzeihen, wenn ich darauf bestehe, dass die restlichen Details sehr persönlich und privat sind.“ Wieder kam Gelächter auf. Geduldig wartete Ashley ab, bis es sich gelegt hatte. „Und ich weiß, wenn es Zeit ist, zum Ende zu kommen. Danke, dass wir heute bei Ihnen sein durften.“
Eine Hand auf ihrem Rücken, geleitete er Ashley hinter das Podium und zum Ausgang. Die Tür schlug hinter ihnen zu, dämpfte das Klicken der Kameras. Er beugte sich vor und eroberte ihre Lippen mit dem Mund – hey, Moment, wie kam er bloß auf diese Idee? –, aber es war zu spät, er hatte sie bereits geküsst. Er war völlig fasziniert davon, wie Ashley auf diesem Podium gelächelt hatte. So sehr, dass seine gute Absicht, sie durch Distanz zu beschützen, sich in Wohlgefallen auflöste.
Jetzt, da sie wieder in seinen Armen lag und er ihren Geschmack auf der Zunge hatte, musste er den Augenblick einfach noch etwas länger auskosten, ehe er den Kuss widerstrebend beendete. Matthew zog sie sanft an seine Brust, während er um Fassung rang.
„Das war fantastisch, wie du mit dieser Reporterin umgegangen bist, Ashley.“
„Ich habe einfach nur wahrheitsgemäß geantwortet.“ Sie hielt sich am Revers seines Jacketts fest, und ihre Stimme klang atemlos, während sie immer noch auf dem schmalen Korridor standen, an dessen Ende ein helles „Ausgang“Zeichen den Weg aus dem Festsaal wies.
„Du hast geschickt geantwortet.“ Er zwang sich, einen Schritt zurückzutreten, brachte es jedoch nicht über sich, sich von ihr zu lösen, denn sie hielt ihn nach wie vor am Revers fest. „Das ist eine hohe Kunst.“
„Es war mir die Mühe wert, um deinen Manager nach Luft schnappen zu hören.“
„Ich hatte gehofft, du würdest das nicht bemerken.“
„Er hat keinen Grund, mir zu vertrauen. Ich bin ein unbeschriebenes Blatt für ihn.“ Dann runzelte Ashley die Stirn. „Matthew, ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dich etwas zu fragen, aber es sind ständig Leute um uns herum. Also tue ich es jetzt. Warum hast du deiner Familie nicht die Wahrheit gesagt?“
„Warum du nicht deiner?“
„Eine Frage mit einer Frage zu beantworten, funktioniert diesmal nicht.“
Da sagte er ihr die Wahrheit, so gut er sie selbst verstand. „So vieles in meinem Leben ist wie ein offenes Buch. Wenn irgend möglich, behalte ich die Dinge lieber für mich.“ Genau wie er es mit seiner Beziehung zu Dana getan hatte. Ashley hatte eine Art, ihn zu drängen und dazu zu bringen, sich zu öffnen, ehe er es recht merkte, und das bereitete ihm großes Unbehagen. „Zudem würde meine Familie sich nur Sorgen machen, wenn sie es wüsste, und ich vermute, aus dem gleichen Grund hast du deinen Schwestern nichts gesagt.“
„Du bist sehr
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