Nur ein einziges Mal …
mitten in ein Wasserhindernis in der Nähe des Clubhauses. Eine Gruppe Wasservögel flog aufgeschreckt davon.
Matthew warf seinem mittleren Bruder, der das Schweigegebot genau kannte, einen finsteren Blick zu. „Schönen Dank auch, Sebastian.“
Wie hatte er sich darauf gefreut, an diesem Nachmittag mit seinen Brüdern Golf zu spielen, auch wenn das Spiel gleichzeitig ein Benefizspiel war. Wenn er jedoch so weiterspielte, konnten die vier Spieler auf dem Fairway hinter ihnen ebenso gut eine Lunchpause einlegen.
„Kein Problem, Bruderherz. Ich freue mich immer, wenn ich dich anfeuern kann.“ Sein Bruder, der Anwalt, hatte wirklich ein perfektes Timing. „Der Ball war übrigens gut angeschnitten.“
Die beiden anderen Landis-Brüder standen neben dem Golf-Cart und schmunzelten vielsagend. Nein, er würde nicht in den Tümpel waten, um den Ball herauszuholen. Lieber würde er den Strafabzug für den verschlagenen Ball in Kauf nehmen.
Matthew zeigte mit seinem Titan-Schläger erst auf Jonah, den jüngsten, dann auf Kyle, den zweitältesten Bruder. „Ihr kommt noch bald genug an die Reihe, und ich habe so das dumpfe Gefühl, dass ich einen Hustenanfall bekomme.“
Seit ihrer Kindheit hatten sie sich immer miteinander gemessen, und daran hatte sich bis heute nichts geändert. Matthew konnte es seinen Brüdern nicht mal übel nehmen, denn natürlich konnte Sebastian unmöglich wissen, wie sehr seine Bemerkung ihn aus dem Konzept brachte. Denn er und Ashley hatten im Laufe ihrer gemeinsamen Nacht beide auf ganzer Linie gesiegt.
Matthew griff in den kleinen Behälter, der seitlich an seinem Cart befestigt war, und nahm eine Handvoll mit Sand vermischten Grassamen heraus. Den streute er auf die Rasenstelle, die er durch seinen verunglückten Abschlag in Mitleidenschaft gezogen hatte.
Jeder einzelne Gedanke an Ashley zog sein Denkvermögen ganz ähnlich in Mitleidenschaft. Auf seinen Schläger gelehnt, sah er sie vor sich, wie sie sich im Whirlpool rittlings auf ihm niederließ, was seine Konzentration auf das Golfspiel endgültig untergrub. Viel Schlaf hatten sie beide nicht bekommen, aber er hätte nicht eine einzige Minute ihrer ausgedehnten Liebesnacht missen wollen.
Mit Blick auf seine Armbanduhr überlegte er, wann sie wohl ihr Treffen mit ihren Schwestern beendet haben würde, auf dem sie die Regulierung des Brandschadens über die Versicherung besprechen wollten. Claire und Starr waren aus Charleston gekommen, um den Tag mit Ashley zu verbringen, weshalb er Zeit hatte, an diesem Benefiz-Golfturnier teilzunehmen und gleichzeitig mit seinen Brüdern zusammen zu sein. Sie waren gerade am neunten Loch fertig, er würde also noch vor dem Abendessen zu Hause sein.
Sebastian gab ihm einen beherzten Klaps auf den Rücken. Sie beide waren sich am ähnlichsten, was Größe und Statur betraf. „Willst du spielen oder den restlichen Nachmittag faul herumstehen und ständig auf deine Uhr schauen?“
Unerbittlich brannte die Sonne vom Himmel. Matthew in seinem kurzärmeligen Golfshirt zuckte mit den Schultern. Versuchsweise öffnete und schloss er mehrmals die Hand in seinem Lederhandschuh, aber er war immer noch zu angespannt. „Ich schätze nur die Flugbahn ab.“
Jonah lachte leise. Er war nur halb bei der Sache, weil er eine junge Studentin beobachtete, die mit dem Getränkewagen herumfuhr. „Na klar. Als hätten wir nicht gesehen, wie du dich heute Morgen von deiner Verlobten verabschiedet hast.“ Damit spielte er ohne Zweifel auf den Kuss an, den Matthew immer noch auf den Lippen spürte. „Was ist los mit ihr, Mann? Warum hast du sie nicht früher schon mal mitgebracht? Uns hättest du das nie durchgehen lassen.“
Er hasste es, seine Familie zu belügen, aber … Inzwischen war er der Ansicht, die Dinge mit Ashley einfach laufen zu lassen. Abzuwarten, wohin es führte.
Zu genießen, was sie miteinander erlebten.
Sebastian versetzte Jonah einen Rippenstoß und zeigte zu der Gruppe Reporter hinüber, die sich vor dem Clubhaus am Strand versammelte. „Halt die Klappe. Du siehst doch, dass die Presse allgegenwärtig ist.“
Widerstrebend wandte Jonah den Blick von der gefärbten jungen Blondine im Getränkewagen ab und inspizierte die Reportergruppe. „Ja, stimmt.“ Er fuhr sich mit einer Hand durch seine widerspenstigen Locken, die dringend einen Haarschnitt brauchten. „Wir müssen ja auf den guten Familiennamen achten.“
Kyle war ganz mit Übungsschlägen beschäftigt. Er war ein richtiger
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