Nur ein einziges Mal …
Trainingsfreak und ständig in Bewegung, um sich für seine Karriere beim Militär fit zu halten. „Verdammt, Bruderherz, deinetwegen können wir nichts mehr zusammen unternehmen, ohne dass daraus eine Fotoreportage wird.“
Matthew ließ einen neuen Golfball auf den Boden fallen. „Ich dachte, wenn ich durchsickern lasse, dass wir zum Golfspielen gehen, hätte Ashley heute ein bisschen Ruhe von der Meute.“
Mit der Hand vor Augen, um die grelle Sommersonne auszublenden, sah Kyle Richtung Presse. „Damit sie über etwas anderes zu berichten haben?“
„Genau.“ Matthew holte mit dem Schläger aus … Schaute dem Ball nach … Er landete auf dem Grün. „Es ist ja nicht so, dass wir keine langjährige Übung mit dieser Art Ablenkungsmanöver hätten. Ich dachte, die Hitze würde euch nichts ausmachen.“
Matthew stieg in seinen Golfwagen, Sebastian setzte sich neben ihn, und ihre beiden Brüder fuhren in ihrem Cart hinter ihnen her. Er lenkte den kleinen Wagen an Sanddünen vorbei, die mit Strandhafer bewachsen waren. Die Halme bewegten sich nur träge in der schwülen Brise.
Sebastian griff nach der Mineralwasserflasche, während hinten im Wagen ihre Schläger klapperten. „Diese Frau hat es dir also wirklich angetan.“
„Ich bin mit ihr verlobt.“ Das allein war ein Schritt, den er nie wieder hatte machen wollen.
„Ach, komm schon. Sei wenigstens zu mir offen und ehrlich.“
„Wer sagt denn, dass ich nicht offen und ehrlich bin?“ Immerhin hatte es mehr als einen Moment mit Ashley gegeben, der ihn hatte vergessen lassen, dass sie beide die Verlobten bloß spielten.
„Du willst sie tatsächlich heiraten?“ Sein Bruder warf ihm über seine Armani-Sonnenbrille einen skeptischen Blick zu.
„Das habe ich nicht gesagt.“ Ja, er wand sich hin und her, aber diese Unterhaltung behagte ihm gar nicht. Nicht nach einer Nacht, die all seine sorgfältig gemachten Pläne durcheinandergeworfen hatte. „Ich habe nur gesagt, dass wir verlobt sind. Sie ist eine besondere, anständige Frau, die es nicht verdient, wie die Dinge in der Presse dargestellt wurden.“
„Bruderherz, du bist von allen guten Geistern verlassen.“ Sebastian schüttelte den Kopf, und seine Miene wurde ernst, als er die Wasserflasche zurückstellte. „Sei vorsichtig. Überstürz nichts, wenn du dir nicht sicher bist.“
Zum Teufel. Er hätte wissen müssen, wohin dieses Gespräch führen würde angesichts der Tatsache, dass Sebastian sich kürzlich von seiner Frau getrennt hatte. Sie hatten zu jung geheiratet, sich in verschiedene Richtungen entwickelt, und die Trennung tat beiden sehr weh. Beim Blick auf seinen Bruder stellte er fest, dass Sebastian in den letzten Monaten ganz schön abgenommen hatte, sein markantes Gesicht wirkte fast hager. Und die Haare hatte er sich so lange nicht mehr schneiden lassen, dass er es bald mit Jonah aufnehmen konnte.
Außerdem trug er immer noch seinen Ehering aus Platin.
Sebastian war ein Paradebeispiel dafür, wie sehr zwei Menschen, die einander nichts Böses wollten, sich letzten Endes verletzen konnten. Matthew fand es schrecklich, dass er absolut nichts tun konnte, um für seinen jüngeren Bruder alles wieder einzurenken.
Er klopfte Sebastian auf die Schulter. „Ich verstehe dich, und es tut mir leid, dass du momentan durch die Hölle gehst.“
„Ich verstehe dich auch, und ich versuche nicht, mich einzumischen. Ich will dir nur aus Erfahrung sagen, dass eine Romanze auch zu Bruch gehen kann.“
Matthew umfasste das Lenkrad fester, als sie an einem Pelikan vorbeifuhren, der auf einer Holzstange saß. Innerlich verwünschte er, derart in seinen Wahlkampf verwickelt zu sein, dass er nicht so für seinen Bruder da sein konnte, wie er das in dessen zweifellos schmerzlichster Zeit seines Lebens hätte sein sollen. „Wie lange dauert es noch, bis die Scheidung durch ist?“
„Bis zum Herbst“, erwiderte Sebastian tonlos.
„Bis dahin kann noch eine Menge passieren.“ Er brauchte sich ja nur anzusehen, wie schnell sein eigenes Leben auf den Kopf gestellt worden war.
„Es ist schon viel zu viel passiert. Wir wollen beide nur noch unserer Wege gehen, ohne dafür noch mehr zu leiden.“
„Es tut mir leid, unglaublich leid. Ich hatte wirklich gehofft, dass ihr beide eine Lösung für euch finden könntet.“
„Ich auch, Bruderherz. Ich auch.“ Sebastian schob seine Sonnenbrille höher und schaute weg.
Matthew verstand. Sein Bruder wollte das Thema beenden.
Sie schwiegen eine
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