Nur ein einziges Wort
an Armen und Beinen unverletzt, doch ihre beste Freundin Patrizia hatte es schlimm erwischt. Hilflos, aber damals schon mit großem Gottvertrauen, legte sie das Gelübde ab, sollte ihre beste Freundin geheilt und mit dem Leben davonkommen, würde sie ihr Leben Gott und nur Gott weihen.
Etliche Monate später, Patrizia überlebte und wurde vollkommen geheilt, erwachte in ihr der Wunsch, in ein Kloster einzutreten, um ihr Gelübde zu erfüllen. Nur das unermüdliche Zureden ihres Vaters brachte sie schließlich davon ab.
Aber nach dem Abschluss ihrer ‚High-School‘, beschloss sie Religion zu studieren und derzeit ist sie als anges ehene Religionslehrerin an einem hiesigen Gymnasium erfolgreich tätig‘.
Wie ein Film rollt ihr bisheriges Leben vor ihren Augen ab, ob sie es will oder nicht. Während das süße Wesen im Bett neben ihr sanft schlummert, verstricken sich ihre Gedanken mehr und mehr in Illusionen, die es einfach nicht geben kann oder nicht geben darf.
‚Lieber Gott, du weißt, dass mein Herz, meine Seele, mein Leben dir allein gehört, warum stellst du mich heute vor diese unlösbare Aufgabe? Das Kind braucht und möchte eine Mutter haben, aber was ist mit Fabian? Ich kenne ihn nicht einmal und plötzlich steht er mitten in meinem Leben. Nur du weißt genau, warum ich ihn heute so kalt und unfreundlich behandelt habe! Er hat ohne sein eigenes Wissen oder Dazutun mit seinem Wesen, seinem Benehmen, ich weiß nicht einmal mit was sonst noch, es geschafft, sich mir nichts dir nichts einen Platz in meinem Herzen zu erobern.
Bitte, lieber Gott, lass es einfach nur eine Illusion bleiben, du weißt, ich gehöre dir und nur dir. Ein Gelübde kann man nicht, darf man nicht brechen, aber wie komme ich aus dieser Situation wieder heraus? Nur du kannst mir die richtige Antwort geben. Bitte lass mich nicht hängen, oh mein lieber Gott, ich glaube nicht nur, ja ich weiß es, ich bin verliebt in Etwas, was nicht sein darf oder kann. Bitte, bitte hilf mir, was auch immer de ine Entscheidung ist, ich werde sie demütig annehmen‘.
Nach diesen letzten Gedanken fällt auch sie endlich in einen tiefen und glücklicherweise traumlosen Schlaf, aus dem sie erst erwacht, als die kleine Stefanie sie mit den Haarspitzen ihrer blonden Lockenpracht und mit einem schelmischen Lachen im Gesicht, unter der Nase kitzelt.
Kapitel 14: Nur noch vier Tage bis Weihnachten
Obwohl der gerade erst erwachte Tag wieder mit und diesmal sogar mit heftigem Schneefall beginnt, wandert Fabian nach dem ausgiebigen Frühstück zu einem in unmittelbarer Nähe des Pfarrhauses gelegenen Mietwagenverleih.
Innerhalb kürzester Zeit hat er für die Dauer einer Woche einen Geländewagen (SUV) mit Allradantrieb angemietet. Unverzüglich begibt er sich damit auf den Weg zum Haus der Königs in der Stanley Park Area. Auf der Fahrt dorthin lässt er sich durch einen kurzen Anruf bestätigen, dass sein Töchterlein bereits seit einiger Zeit auf ihn wartet um ihm natürlich alle Neuigkeiten der letzten Stunden zu berichten.
‚Omi Elisabeth‘ und Tatjana haben sie selbst beim Frühstück total verwöhnt und stolz erzählt sie ihrem Papa, dass sie von heute Morgen an, ihre verehrte Tatjana mit ‚Tante Tatjana‘ ansprechen darf.
Fabian scheint plötzlich verunsichert, alles strömt viel zu schnell auf ihn ein. Im Geschäftsleben wäre so etwas für ihn die Norm gewesen, doch hier handelt es sich um was ganz anderes. Seine Privatsphäre bedeutet für ihn etwas ganz Besonderes. Irgendetwas, das er beschützen möchte, was ihm nur allein gehört. Doch hier scheint sich etwas total Unerwartetes anzubahnen.
Er gesteht sich nur ungern ein, dass selbst wenn von seiner Seite irgendwelche Gefühle für Tatjana erwacht sein sollten, kann und wird er niemals zulassen, dass sich irgendwelche fremde Menschen so mir nichts dir nichts in sein für ihn heiliges Privatleben einmischen. Ohne jegliche Vorwarnung wäre es doch möglich, ihm sein Ein und Alles, nämlich sein Kind Stefanie, zu entfremden oder es zumindest, wenn auch nicht vorsätzlich, versuchen.
Außerdem haben sich in Windeseile in ihm Gefühle aufgestaut, nein auch eine gewisse Art von Wut hat von ihm Besitz ergriffen, die er nicht mal allein und ohne irgendwelche Hilfe kontrollieren kann. Plötzlich verspürt er auch eine Art von Bitterkeit in ihm aufwallen, gemischt mit der Ohnmacht, nichts dagegen tun zu können, ohne seine kleine unschuldige Tochter gleichzeitig mit zu verletzen.
Am Hause der
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