Nur ein einziges Wort
durchgekämpft. Die Hilfstruppen der örtlichen Feuerwehr kommen nur äußerst mühsam mit ihren überalterten Bergungsgeräten, manche sogar überhaupt nicht, voran. Es grenzt schon fast an ein Wunder, dass alle bisher aufgefundenen Personen irgendwelche Lebenszeichen von sich geben.
Aus Lima anrückende Hilfstruppen erreichen gegen Abend die Kleinstadt Junin. Ohne weitere Verzögerung b eginnen sie unverzüglich mit der Bergung der sich noch im Flugzeugrumpf befindlichen Passagiere.
Die Beleuchtung der Unglücksstelle stellt sich inzwischen als total unzureichend heraus. Auch der Weg zw ischen den Rettungsfahrzeugen, des Ortes mit dem Krankenhaus in Junin und der Unfallstelle sind stellenweise in totale Dunkelheit gehüllt. Deshalb beschließen die verantwortlichen Hilfstruppenführer die Unfallstelle über Nacht nur soweit abzusichern, dass die sich noch im Flugzeugrumpf befindlichen nicht lebensgefährlich Verletzten zwar über Nacht die bestmögliche ärztliche Betreuung erfahren, aber man erst bei Tagesanbruch die Rettungsarbeiten fortsetzen will.
Kapitel 17: Nach dem Absturz
Nur rund fünfundzwanzig Minuten später nachdem der Robertson Helikopter R44 mit Fabian Bauer an Bord die Stadt Kitchener verlassen hat, landet er etwa zwanzig Meter entfernt von dem Airbus A319 -100, der „Kärnten", auf einer Grasfläche gleich neben dem ‚Taxiway‘ auf dem ‚Internationalen Airport‘ in Toronto.
Fabian Bauer, nur mit seiner Reisetasche als einzigem Gepäckstück, eilt hastig die ausgefahrene Treppe hoch geradewegs durch die offenstehende Türe der „Kärnten“ ins Flugzeuginnere. Flugkapitän Hans-Werner Zimmermann erwartet ihn schon, während Co-Pilot Jens Steigenberger bereits im Pilotensitz Platz genommen und alle Vorbereitungen zum sofortigen Abflug getroffen hat. Tanks und auch die extra eingebauten Reservetanks sind für die über sechstausend Kilometer lange und rund achtstündige Reise nach Lima bis zur Kapazitätsgrenze gefüllt.
Die vorgesehene Route wird sie von Toronto aus östlich über Kanada und einen Teil der USA und von da aus über Kuba geradewegs nach Süden führen. Ihre Abflugzeit ist auf drei Uhr nachmittags festgelegt, weshalb die von Co-Pilot Jens Steigenberger errechnete Ankunftszeit (ETA) in Lima auf elf Uhr in der Nacht vorherberechnet ist.
Glücklicherweise hatte Fabian Bauer den beiden unverheirateten Piloten eine Woche kostenlosen Wei hnachtsurlaub in Kanada angeboten, was ihm jetzt zugutekommt. Zusätzlich hatte er ja vor der Abreise außer dem Einbau der Zusatztanks auch eine Sitzplatzveränderung vornehmen lassen und zwischen den Zusatztanks und der letzten Sitzreihe zwei voll ausgerüstete Notarztkabinen einschieben lassen, die er der zwar nur in Katastrophenfällen benutzten Hospitalumrüstung des Airliners vorsorglicher Weise entnommen hat.
Doch jetzt sitzen die drei Männer, mehr oder weniger nervös und aufgeregt im Cockpit des A319 Airbusses und warten gespannt auf die ihnen versprochene vorgezogene Starterlaubnis. Obwohl es nur wenige Minuten da uert, bis sie vom Kontrollturm auf die Startnummer ‚Eins‘ vorgeschoben werden, erscheint es allen dreien wie eine kleine Ewigkeit.
Endlich sind sie in der Luft und in kürzester Zeit haben sie die ihnen vorgeschriebene Flughöhe von 12.500 M etern erreicht. Erst in östlicher Richtung, doch dann nach rund zweihundert Kilometern führt sie ihre Reise Route geradewegs nach Süden.
Fabian nutzt die Zeit, um etliche Anrufe zu tätigen. Er möchte nicht nur den bereits vorliegenden, wenn mö glich detaillierten Sachverhalt sondern auch die Unfallursache, soweit sie bereits bekannt ist, wissen.
Obwohl unter den 218 Passagieren und 11 Flugbegleitern glücklicherweise bis zur Stunde kein Todesfall zu vermelden ist, sind trotzdem nur einige wenige Passagiere unverletzt davongekommen.
Noch bevor Fabian aus Lima mit weiteren Nachrichten versorgt wird, betätigt er einen Anruf, der ihm sehr am Herzen liegt. Immer wieder versucht er ohne Unterlass einen seiner guten Freunde in Deutschland, nämlich den als äußerst fähigen und tüchtig bekannten Mediziner Dr. Fritz Eiche zu erreichen. Doch dieses Unterfangen erweist sich als äußerst schwierig, denn bisher blieben alle seine Versuche, den Arzt telefonisch aufzutreiben, erfolglos. Fabian ist sich dieser Schwierigkeit bewusst. Immerhin ist es Weihnachten und niemand der bisher Erreichten hat auch nur die geringste Vorstellung, wo sich der alleinstehende Arzt momentan
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