Nur ein galantes Abenteuer?
nicht zu früh ist.“
„Nein, gar nicht“, versicherte sie. „Ich freue mich darauf.“
Ihr Tanz war beendet, und Sir Frederick brachte sie zu Julia zurück, die seine nächste Tanzpartnerin war. Caroline war vorübergehend allein und sah wie Mr. Farringdon auf sie zukam. Glücklicherweise wurde sie von ihrem nächsten Tanzpartner aufgefordert, bevor Farringdon sie erreichte. Schwungvoll tauchte sie wieder in das Gewimmel der Tänzer ein.
Im Verlaufe des Abends unternahm Mr. Farringdon zwei weitere Versuche, sich ihr zu nähern, doch Caroline wich ihm aus. Erst als sie auf die Terrasse hinaustrat, um sich ein wenig abzukühlen, gelang es ihm, ihr aufzulauern.
„Miss Holbrook“, sagte er. „Ich möchte Sie für den heutigen Abend um einen Tanz bitten.“
„Verzeihen Sie, aber meine Karte ist ganz schnell voll gewesen. Entschuldigen Sie mich bitte, denn mein nächster Tanzpartner wartet bereits auf mich.“
„Sicherlich können Sie noch einen Augenblick warten?“ Er stellte sich ihr in den Weg, und ein Schauer lief ihr den Rücken hinunter.
„Nein, ich muss gehen“, sagte sie und versuchte, an ihm vorbeizukommen. Doch er legte seine Hand auf ihren nackten Arm, den sie sofort zurückzog. Mit einem frostigen Gesichtsausdruck wandte er sich ab.
„Miss Holbrook – ich glaube, das ist unser Tanz.“
Caroline war noch nie so erleichtert gewesen wie in diesem Moment, als sie Sir Frederick an der Terrassentür stehen sah. Freudig reichte sie ihm ihre rechte Hand.
„Ich wollte gerade wieder hereinkommen, Sir.“
„Sind Sie von etwas aufgehalten worden?“
„Oh, nein“, erwiderte Caroline, die aus einer Mücke keinen Elefanten machen wollte. „Entschuldigen Sie mich, Sir.“ Farringdon trat beiseite und nickte Sir Frederick zu, der ihn unfreundlich musterte.
„Das war ausgesprochen unbesonnen von Ihnen, Miss Holbrook“, flüsterte Freddie, als sie hineingingen. „Es gibt Gentlemen, mit denen es sogar auf einer einsamen Insel ungefährlich ist, aber dieser gehört nicht dazu. Was hat Sie dazu veranlasst, mit ihm hinauszugehen?“
Caroline starrte ihn ungläubig an. „Wenn Sie meinen, ich wäre mit ihm hinausgegangen, irren Sie sich, Sir. Ich schätze den Herrn nicht und würde ihm noch nicht einmal einen Tanz gewähren!“ An ihrem Gesichtsausdruck ließ sich ablesen, dass sie Freddie in diesem Moment ebenfalls nicht besonders schätzte.
Lächelnd beugte er den Kopf zu ihr hinunter. „Ich nehme alles zurück, Miss Holbrook. Ich habe falsche Schlüsse gezogen. Farringdon ist nicht gerade ein geeigneter Verehrer für eine junge Dame. Darüber hinaus verfügt er über kein großes Vermögen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ihre Familie ihn akzeptieren würde, denn ich vermute, dass Sie eine gute Partie machen sollen.“
„Vermuten Sie das?“ Caroline hob stolz den Kopf, während er sie auf die Tanzfläche führte. „Ich danke Ihnen für Ihren Rat, Sir. In diesem Fall war er zweifellos überflüssig, aber bitte fühlen Sie sich völlig ungezwungen, mich von Ihrem überlegenen Wissen profitieren zu lassen. Wie Sie ja wissen, ist es zwingend, dass ich eine gute Partie mache, und ich vermute, Sie wissen auf den Penny genau, welchen Wert jeder einzelne Gentleman besitzt.“
Freddies Mundwinkel zuckten, aber er verkniff sich jeden weiteren Kommentar und begann, mit ihr zu tanzen. Als Caroline seine Hand auf ihrer Taille spürte, entspannte sie sich, und ihr Ärger verschwand. Unsicher blickte sie zu ihm auf.
„Ich habe Sie traurig gemacht. Verzeihen Sie mir, Miss Holbrook.“
„Vermutlich war ich unhöflich. Ich muss Sie um Verständnis bitten, Sir Frederick. Ich war aufgebracht und habe nicht die richtigen Worte gewählt. Ehrlich gesagt, war ich froh, dass Sie mich gerettet haben.“
„Nein, ich muss Sie um Verzeihung bitten“, beteuerte er. „Ich mag es, wenn junge Damen offen aussprechen, was sie denken – und Sie haben eine besonders erfrischende Art.“
Will er mir mitteilen, dass ich mich ungezogen verhalte? fragte sich Caroline, die annahm, dass er sich über sie lustig machte. Als er sie nach dem Tanz darum bat, sie zum Souper begleiten zu dürfen, nickte sie.
„So muss Jeanne d’ Arc geguckt haben, als man sie zum Scheiterhaufen brachte“, flüsterte er lächelnd. „Darf ich Sie übermorgen immer noch zur Spazierfahrt abholen, Miss Holbrook?“
„Wenn Ihnen nach wie vor daran gelegen ist.“
„Selbstverständlich“, beteuerte er. „Ich glaube …“
Er brach
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