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Nur ein galantes Abenteuer?

Nur ein galantes Abenteuer?

Titel: Nur ein galantes Abenteuer? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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bist.“
    „Du hältst dich wohl für sehr schlau.“ Ihre Tante blickte sie finster an. „Schon gut, mach dich nur lächerlich, wenn du das willst, Mädchen. Wenn du dir den Ruf erwirbst, verrucht zu sein, wird niemand mehr um dich werben.“
    „Oh, Tante, wenn ich dir bloß glauben könnte.“ Caroline eilte die Stufen hinunter, weil sie den Türklopfer hörte.
    Lady Taunton stand auf dem Treppenpodest und beobachtete, wie Sir Frederick eintrat und vor ihrer Nichte den Hut zog. Der ärgerliche Gesichtsausdruck der Dame belustigte ihn. Er nickte ihr höflich zu und wandte sich dann wieder an Caroline.
    „Sie sehen wundervoll aus, Miss Holbrook“, sagte Freddie möglichst deutlich, damit es Lady Taunton vernahm, die verächtlich schnaubte und sich entfernte. „Der Hut steht Ihnen gut. Ich habe unsere Wette verloren …“ Er sprach leiser, als sie zur wartenden Kutsche nach draußen gingen. „Was wünschen Sie sich von mir?“
    „Darf ich einen Augenblick darüber nachdenken?“, erkundigte sich Caroline und legte den Kopf zur Seite. „Was hätten Sie denn von mir verlangt, wenn ich verloren hätte?“
    „Ich hatte an etwas Angemessenes gedacht“, erklärte Freddie. „Ich werde es allerdings erst einmal für mich behalten, denn ich denke, Sie haben den Spieltrieb ihres Großvaters geerbt, Miss Holbrook. Das gibt mir die Möglichkeit, beim nächsten Mal zu gewinnen. Wissen Sie wirklich nicht, was Sie sich von mir wünschen?“
    Caroline wollte gerade erklären, dass sie gar nichts wollte, als sie von einem jungen Gentleman angesprochen wurden, der durch den Park spazierte.
    „Sie schauen heute besonders fabelhaft aus, Miss Holbrook“, begrüßte er sie. „Aber ich habe eine Frage an Sir Frederick. Kommen Sie am Dienstag auch zu dem Boxkampf? Man sagt, dass Gentleman George eine Faust aus Stahl besitzt.“
    „Möglicherweise“, erwiderte Freddie knapp. „Doch wir sollten darüber ein anderes Mal sprechen, Blakeny.“
    Der jüngere Mann sah ihn verlegen an. „Oh, ich verstehe, Rathbone. Aber Miss Holbrook hat sicher nichts gegen einen kleinen Spaß wie diesen.“
    „Nein, natürlich nicht“, bestätigte Caroline, aber Freddie zog die Stirn in Falten und trieb die Pferde an. „Was verärgert Sie, Sir?“
    „Das war kein Gesprächsthema für die Ohren einer jungen Dame. Der junge Trottel hätte das wissen müssen, anstatt in Ihrer Gegenwart davon zu sprechen.“
    „Oh, ich würde gern einem Kampf zusehen“, versicherte Caroline spontan. „Nehmen Sie mich mit?“
    „Ganz bestimmt nicht“, erwiderte Freddie. „Faustkämpfe sind nichts für junge Damen. Das kommt gar nicht infrage.“
    „Sie müssen es aber tun“, insistierte Caroline, die seine Haltung ärgerte. Warum denken die Herren der Schöpfung nur immer, dass eine Dame für solche Dinge zu empfindlich ist? Sie hatte zugeschaut, wie ihre Brüder sich prügelten, als sie noch ein Kind war, und es hatte ihr nicht geschadet. „Sie haben mir für die gewonnene Wette einen Wunsch gewährt, und nun habe ich ihn geäußert … ich will mir mit Ihnen den Kampf ansehen.“
    Freddie starrte sie ungläubig an. „Das meinen Sie nicht ernst, Miss Holbrook? Ihre Tante würde einen Herzanfall bekommen, wenn sie davon erführe.“
    „Sie muss es ja nicht wissen“, erwiderte Caroline. „Ich werde es ihr nicht erzählen – also von wem soll sie davon erfahren?“
    „Es wäre ein Riesenskandal, der Sie gesellschaftlich ruinieren würde. Nein, das mache ich nicht. Ich denke, Sie haben nicht richtig über die Konsequenzen nachgedacht.“ Er blickte sie streng an. „Das ist ausgesprochen töricht.“
    „Spielschulden sind Ehrenschulden“, entgegnete Caroline und lächelte schelmisch. Obwohl sie den Kampf nicht unbedingt sehen wollte, war sie entschlossen, ihren Willen durchzusetzen. „Wenn ich Jungenkleidung anziehe und mein Haar verstecke, wird jeder denken, dass ich Ihr Bursche bin.“
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie das wagen“, bemerkte Freddie, obwohl ihn der Gedanke reizte. Der Plan konnte funktionieren. Ihre Kühnheit amüsierte ihn, und gegen seine Vernunft empfand er die Idee als Herausforderung. „Wie wollen Sie unbemerkt aus dem Haus gelangen – und woher wollen Sie die Kleidung bekommen?“
    „Der Kampf findet doch bestimmt am frühen Morgen statt? Dann kann ich problemlos entwischen und wieder da sein, bevor meine Tante aufgestanden ist.“
    „Ja, vermutlich …“ Freddie war verblüfft. Das ging über alles hinaus,

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